TAGS
Verlag: HeidelBÄR Games [->]
Autor: Spartaco Albertarelli
Grafik: Annika Brüning, Marina Fahrenbach
Ziel
Anglizismen sind hip, vor allem wenn sie aus dem schnelllebigen Internet stammen. Schnell läuft (dank Sanduhr) auch Tecks TAGS, das genauso gut "Tag1, Tag2, Tag3" hätte heißen können -in Anlehnung an Stadt, Land, Fluß. Das hätte dann aber noch mehr verwirrt...
Regeln
Der flache Schachtelboden fungiert samt Kunststoff-Tiefziehteil als Spielbereich, auf dem 5x5 unterschiedlich wertvolle Murmeln platziert werden. Jeder Reihe wird ein Buchstabe zugelost (z.B. "beginnt mit A" oder "mit "sch"), jeder Spalte ein Thema. Reihum darf man dann jeweils 30 Sekunden lang (Sanduhr!) passende Begriffe nennen und sich die entsprechenden Murmeln nehmen. Wer ein Thema abschließend (also die 5. Murmel der Spalte nimmt), bekommt zusätzlich den Themenmarker, der je nach Schwierigkeit ebenfalls ein paar Punkte wert ist. Insgesamt werden so viele Runden gespielt, wie Spieler teilnehmen, sodass jeder einmal Startspieler war. Bei mehr als 4 Teilnehmern können Teams gebildet werden.
Meinung
Selten wird ein Schachtel-Innenleben so sinnvoll ins Spiel integriert wie bei TAGS -noch dazu auf eine derart ästhetische Weise. Die großen Murmeln werden zudem in hundenapfartigen Schalen gesammelt, die prima zum Gesamtbild passen. Man hätte dies alles sicherlich auch mit herkömmlichen Pappmarkern lösen können, doch dann wäre TAGS vielleicht nicht ganz so positiv wahrgenommen worden. Dabei ist schon der gegenüber dem klassischen Stadt, Land, Fluß veränderte Ablauf einen genaueren Blick wert: Statt unter großem Stress gleichzeitig denken zu müssen, sind hier die Spieler nacheinander an der Reihe. Solange man nicht nur zu zweit am Tisch sitzt, bekommt man somit immer wieder kurze Verschnaufpausen, in denen man etwas(*) entspannter darüber nachdenken kann, welche Begriffe einem noch so einfallen. Dabei empfiehlt es sich allerdings, auch ein paar strategische Überlegungen anzustellen. Konkret bedeutet dies: Erstens sich auf die 3-Punkte-Kugeln zu konzentrieren und die 1-Punkte-Kugeln zu ignorieren und zweitens Spalten wenn möglich abschließen -vor allem die besonders wertvollen. Dabei kann es durchaus passieren, dass die Zeit der Sanduhr gar nicht ausreicht, um alle vorgemerkten Begriffe abzuarbeiten. Viel wichtiger ist jedoch die Erkenntnis, dass bei so gut wie keiner Partie wirklich alle Murmeln abgeräumt (und somit nicht alle möglichen Boni eingesammelt) werden. Alleine deshalb schon lohnt eine geordnete Herangehensweise.
Die elf Kategorien erinnern teilweise an bekannte Quizspiele (Sport, Kunst & Kultur, Natur & Wissenschaft) oder Fernsehshows (Essen & Trinken), sind aber manchmal auch speziell (Marken), anspruchsvoll (Sprache, Das ist...), nur für ältere Spieler gedacht (Kriminalität) oder ein Sammelsurium verschiedener Dinge (Orte & Plätze, Alltägliches & Menschliches, Buchstaben). Die Mischung ist abwechslungsreich und unterhaltsamer als vergleichbare andere Spiele, bei denen Begriffe gesucht werden müssen.
(*) Anmerkung: "Etwas" kann manchmal auch etwas zu wenig sein. ;-)
Fazit
TAGS überrascht nicht nur mit tollem Material, sondern auch mit dem Fakt, dass diese Stadt-Land-Fluß-Brettspiel-Variante Spaß macht -und zwar spürbar mehr als bei den herkömmlichen Begriffe-suchen-Spielen. Und deshalb wird TAGS von uns auch mit dem Tag "Bronze" (Award) ausgezeichnet.
8 | cp 09.08.2019 | Um Klassen besser als Stadt Land Fluss |
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