SPRING MEADOW
Ziel
Mit Spring Meadow schließt sich Uwe Rosenbergs Patchwork-für-4-Spieler-Trilogie bei der Edition Spielwiese. Wie üblich muss wieder ein eigenes Stückchen Land mit kleinen Geländeplättchen (Tetris lässt grüßen) zugepflastert werden. Dieses Mal lugen Murmeltiere aus den Löchern hervor, die die frischen, grünen Blätter der zahlreichen Frühlingsboten in den Schnee reißen.
Regeln
Wo Murmeltiere sind, ist das Gebirge nicht weit, und so spielt sich Spring Meadow tatsächlich auf irgendwelchen Bergwiesen ab, die zu Beginn noch schneeweiß im Winterschlaf liegen. Auf den Gebirgsplänen der Spieler sind knapp elf Höhleneingänge vorgegeben, die am besten von den Löchern in den Plättchen "überdeckt" werden, so dass die Eingänge frei bleiben. Wie auch bei den beiden anderen Spielen der Trilogie darf man dazu aus einer Reihe der 5x5 Felder umfassenden gemeinsamen Auslage (hier: "Wanderkarte") wählen. Wo diese Plättchen abgelegt werden, ist dabei grundsätzlich egal (abgesehen von verbotenen Überschneidungen), ein genereller Aufbau "von unten nach oben" bietet sich jedoch an. Immer dann, wenn ein Spieler an die Reihe kommt und keine Wahlmöglichkeit auf der Wanderkarte hat, erfolgt nämlich eine Wertung. Für diese werden alle vollständig abgedeckten Reihen von unten gezählt, zuzüglich der belegten Felder in der nächsten Zeile, sowie alle freigelegten Höhlen der Tiere. Wer dabei am besten abschneidet, erhält eine Wandernadel -und mit der zweiten gewinnt man bereits die Partie.
Damit ein führender Spieler nicht zu schnell gewinnt, muss der Sieger einer Wertung all seine Murmeltierhöhlen abdecken, wodurch er den entsprechenden Bonus permanent verliert. Allerdings werden freigelegte Höhlen auch während der Partie bereits abgedeckt, wenn eine neue Höhle im Schnee nicht mit den runden Löchern der Puzzleteile freigelassen, sondern rigoros überbaut wird. Dafür wird aber auch geschicktes Anlegen belohnt, denn für das benachbarte Anlegen von Löchern dürfen kleine Zusatzteile genommen werden, mit denen sich etwaige Lücken schließen lassen.
Meinung
Keine Katzen, keine Eichhörnchen, dafür Murmeltiere: Die Redaktion der Edition Spielwiese hat offenbar keine Probleme damit, immer wieder neue niedliche Tierchen aus dem Ärmel zu ziehen, die sich mühelos thematisch in das Ambiente einfügen. Und dabei könnte man fast meinen, dass ihnen die Ideen ausgehen, denn so wenig komplex wie Spring Meadow waren seine beiden Vorgänger nicht. Doch es ist gerade die Unkompliziertheit, die den Trilogieabschluss besonders eingängig macht: Es sind keine großartigen strategischen Planungen notwendig, stattdessen kann situationsbezogen und aus dem Bauch heraus gespielt werden. Bin ich an der Reihe -und ich weiss anhand der Rahmenmarkierungen ja bereits vorher, in welchen Reihen dies sein wird-, wähle ich einfach eines der maximal fünf Teile und sehe zu, wie ich dieses am besten unterbringe. So ganz trivial ist dies meist natürlich nicht, da die Teile gedreht und gewendet werden und die manchmal nervigen Höhlen beachtet werden sollten. Wirklich überfordert ist damit aber niemand.
Und dennoch ist da dieser Puzzlereiz, den heutige Generationen seit dem überraschenden Erfolg des russischen Tetris kennen, und der hier durch die Wertungsmechanik zum Tragen kommt. Man möchte möglichst große Teile verbauen, möglichst lückenfrei von unten nach oben, ohne dabei die tierischen Bewohner zu ärgern, die Löcher dabei schön gruppiert anlegen -und am besten natürlich alles gleichzeitig. Bei manchen Spielern ist es da schon gut, dass die Plättchenauswahl beschränkt ist. Trotzdem dauert eine Partie nur etwa 10-15 Minuten pro Mitspieler.
Fazit
Nach Cottage Garden und Indian Summer glänzt auch Spring Meadow mit bezaubernden Illustrationen und dem seit Patchwork bekannten Puzzle-Charme -und setzt der Trilogie einen würdigen Abschluss. Es ist der stärkste Teil dieser drei insgesamt doch recht ähnlichen Spiele: ein herrliches Puzzlevergnügen für kuschelige Winterabende, an denen man sich schon auf den Frühling freut.
8 | cp 17.10.2018 | ein Highlight für die dunkle Jahreszeit |
8 | Soetwas 04.11.2018 | Zu dritt nicht ganz optimal, die Auslage des 3. Spielers ändert sich nicht. |
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