SNOWDONIA
Ziel
Der walisische Mount Snowdon ist immerhin über 1.000 Meter hoch. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dort die Snowdon Mountain Tramroad and Hotels Company gegründet, um eine durchgehende Bahnstrecke vom Gipfel bis ins Tal zu errichten. Entsprechend arbeiten die Spieler gemeinsam an dieser Strecke. Sie sprengen Löcher in den Berg, vertreiben die lokale Fauna und bauen lustige Wartehäuschen Bahnhöfe.
Regeln
Der Aufbau ist bereits ungewöhnlich: Die zu schaffende Bahnstrecke befindet sich nicht auf dem Spielplan (Dieser ist dem Workerplacement vorbehalten!), sondern in Form von Stations- und Schienen-Karten außen herum.
Nachdem die Arbeiter reihum auf die Aktionsfelder gesetzt wurden, werden diese der Reihe nach ausgewertet. Beim Lagerplatz gibt es Eisen, Stein und Kohle, auf dem Räumfeld frisches Geröll vom nächsten Streckenabschnitt. Diese Rohstoffe können in der Werkstatt umgewandelt und zum Bau von Bahnhöfen und Schienen (sowie zum Erwerb von Lokomotiven, die fortan für bestimmte Boni sorgen) verwendet werden. Außerdem gilt es besondere Auftragskarten zu erwerben und einen Landvermesser vorwärts zu treiben.
Natürlich spielt in Wales auch das Wetter eine entscheidende Rolle. Es beeinflusst nämlich das Arbeitstempo, d.h. die Menge Geröll die fort- und die Menge Schienen, die hingeschafft werden. Die Wetterprognose ist zwei Runden im Voraus präzise genug zur Planung. Weniger beeinflussbar ist das Tempo, mit der auf der Ereignisleiste vorwärts gezogen wird. Sobald die letzte Station fertiggestellt ist, gibt es Siegpunkte für erfüllte Auftragskarten, errichtete Stationen, gelegte Gleise und den Besitzer der Lok „Snowdon“.
Meinung
Dass bei einem Eisenbahnspiel gemeinsam an einer Strecke gebaut wird, ist nichts Neues. Dass es nur eine Linie gibt, auch nicht. Dass der Streckenverlauf vorgegeben ist, ebenfalls. Eigentlich ist Snowdonia nämlich nur ein ganz normales Workerplacement-Spiel mit aufgesetztem Thema: Es werden Horzwürfelchen (Ressourcen) gesammelt und diese möglichst gewinnbringend in Siegpunkte umgewandelt. Abgesehen vom zugkräftigen Thema kann aber auch der Mechanismus punkten, denn die Handlungsmöglichkeiten sind ausgewogen und bieten allen Spielern ausreichend viele Optionen, ohne dabei ganz auf Konkurrenzdruck zu verzichten.
Ein weiteres dickes Plus ist das üppige Material, das nicht nur für ein hohes Gewicht der Box sorgt: Über 200 Holzteile, Stoffbeutel und sogar ein Wertungsblock gehören dazu. Der Block ist übrigens dick genug, um weit über 50 Partien mitzumachen. (Ein herkömmlicher Notizzettel tut es zur Not aber auch!)
Die Dynamik des Spiels lebt weitesgehend vom Wetterwechsel, denn Regen und Sonnenschein bestimmen nicht nur das Tempo des Schienenbaus, sondern auch, welche Aktionen gerade lukrativer sind als andere –und das muss nicht immer zu den eigenen Plänen passen. Sich an eine vorausschauende Planung unter Berücksichtigung der mutmaßlichen Mitspieleraktionen zu gewöhnen, dauert ein paar Runden.
Fazit
Wer genug vom ewigen Aktienhandel mit Bahngesellschaften hat und Workerplacement-Spiele mag, liegt hier goldrichtig. Obwohl Thema und Mechanismus an sich wenig Neues bieten, fühlt sich die Kombination erfrischend anders an. Empfehlenswert!
8 | cp 16.11.2012 | interessante Mischung aus Eisenbahn und Workerplacement |
7.5 | RogueTrader 28.12.2012 | |
8 | Fridulin67 11.02.2014 |
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