REEF
Ziel
Die wahre Schönheit eines intakten Korallenriffs bekommen nur Taucher zu sehen. Ein eigenes, buntes Riff wachsen zu lassen, das geht jetzt auch ganz spielerisch auf dem Tisch -mit Reef, das ab und zu sogar als Azul-Nachfolger betitelt wird.
Regeln
Als Baugrundlage erhält jeder Spieler ein eigenes Tableau mit Platz für 4x4 Korallen. Reihum wird ein Zug durchgeführt, der entweder aus dem Nehmen oder dem Ausspielen einer Karte besteht. Beim Ausspielen passieren zwei Dinge: Erstens darf man zwei Korallensteine (erhältlich in den Farben gelb, grün, rot und lila) platzieren -und das auch übereinander!- und zweitens wird die abgebildete Formation gewertet. "Gewertet" bedeutet: Je Vorhandensein des Musters gibt es die aufgedruckte Anzahl Punkte. Manche Muster müssen sich in einer bestimmten Ebene befinden, bei den meisten ist eine Farbe vorgegeben. In jedem Fall zählen aber nur die von oben sichtbaren Korallen. Sobald eine Farbe aufgebraucht ist, wird die aktuelle Runde noch zu Ende gespielt und alle noch übrigen Karten abgeschwächt gewertet.
Meinung
Rein optisch wirkt Reef mit seinen klobigen Steinen im ersten Moment eher wie ein Kinderspiel. Vergleiche mit dem großartigen Azul sind aber nicht nur deshalb völlig fehl am Platze, denn auch haptisch gibt es gewaltige Unterschiede. Zumindest bei der ersten Auflage (so auch bei uns!) sind einige Steine nämlich ziemlich klebrig (bei uns etwa die Hälfte der roten). Da wurde offenbar mit Weichmachern in der Produktion nicht gespart.
Spieltechnisch gibt es an Reef dagegen nichts auszusetzen. Der Mechanismus ist einfach, aber nicht trivial. Schon nach den ersten paar Runden beginnt man unweigerlich mit den Planungen für den Korallenbau, mit der Suche nach der optimalen Reihenfolge, um die höchstmögliche Punktezahl herauszukitzeln. Natürlich kommt es auch ab und zu vor, dass ein Mitspieler ausgerechnet diejenige Karte vor der Nase wegschnappt, die man gerade fest eingeplant hatte. In den meisten Fällen stört dies zwar nicht, aber es gibt trotzdem unglückliche Situationen. Grundsätzlich sind Muster in vorgegebenen Höhen nämlich deutlich schwieriger zu erreichen. Wer frei bauen kann, muss auf die Höhe nämlich nicht achten und versucht daher, sich einfarbig auszubreiten. (Korallen-Monokulturen sozusagen...) Steine in bestimmte Höhenlagen zu bekommen, erfordert dagegen meist etwas Vorausplanung.
Fazit
Zwar ist das Thema austauschbar und das Material nicht ohne Schwächen, doch vermag Reef trotzdem gut zu unterhalten. Der Anspruch liegt dabei in etwa auf dem Niveau von Azul, womit wir nun doch noch einen passenden Vergleich gefunden haben.
6 | cp 18.02.2019 | Punktabzug für die häßlichen und klebrigen Plastiksteine. Ansonsten sehr ordentlich. |
6.5 | Ponsasini 05.03.2019 | Sehr kurzweilig, wirklich schade, dass man für die Spielsteine keine hochwertigere Lösung gefunden hat. |
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