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Datenblatt image
ID 13655

MERKATOR


cover
Jahrgang: 2010

Verlag: Lookout Games [->]
Autor: Uwe Rosenberg
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1-4

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45-90

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ab 12


Material: hochwertig
Komplexität: hoch
Kommunikation: gering
Interaktion: durchschnittlich
Einfluss: hochf5
Bewertung angespielt: 6.2 von 10
punkte

Score gesamt: 60.1% von 100
score
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Rezension

Ziel

Hamburg im Dreißigjährigen Krieg: Die Spieler bereichern sich durch Warenlieferungen an beide Kriegsparteien, errichten prestigeträchtige Gebäude und erhalten immer wertvollere Lieferverträge. Auch durch effizientes Mitreisen bei den Aktionen der Mitspieler versuchen sie, das beste Handelsnetz aufzubauen.

Regeln

Jeder Spieler besitzt sein eigenes Kontor, in dem 16 verschiedene Waren Platz finden. Jeder farbige Warenwürfel repräsentiert genau eine von zwei möglichen Waren –welche das ist, wird in dem Moment entschieden, in dem der Würfel auf das entsprechende Kontorfeld gelegt wird. Zum Start verfügt jeder bereits über einen Würfel jeder Farbe, die jederzeit während des Spiels eingesetzt werden können.

Mit den Warensteinchen müssen bestimmte Handelsaufträge ausgeführt und dafür zu einem bestimmten Ziel gereist werden. Das Reisen erfolgt einfach durch setzen des „Merkator“-Steins auf das gewünschte Regionfeld. Die dort bereits liegenden Waren darf sich der Spieler dann nehmen, bevor bei den Nachbarstädten automatisch Nachschub produziert wird. Manche Zielorte erfordern auch die Abgabe von Zeitmarkern (für besonders lange Reisen, wie beispielsweise nach Neufundland) oder erlauben das Aufnehmen zusätzlicher. Genommen wird immer vom allgemeinen Zeitmarker-Tableau, das für zufälligen Warenverlust bei allen Spielern sorgt, wenn das letzte Plättchen einer Reihe entfernt wird.

Für das Ausführen eines Auftrags gibt es kein Geld, sondern einen zusätzlichen Auftrag der nächst höheren Stufe. Auftragskarten sind jedoch Geld wert, da sie bei Zugbeginn zu ihrem Stufenwert verkauft werden können und bei Überschreitung des Kartenlimits von 5 sogar müssen. Allerdings gibt es auch ein Bargeldlimit, sodass die Spieler gezwungen sind, mit ihrem Kapital in Bonus- und Gebäudekarten zu investieren. Bonuskarten bringen zusätzliche Rohstoffe eines Landes wenn dorthin gereist wird, Gebäudekarten sorgen für Siegpunkte.
Doch nicht nur der aktive Spieler darf Aufträge ausführen, auch seine Mitspieler dürfen zum Merkator mitreisen. Dies kostet sie zwar Zeitmarker und verringert ihre Bonuskarten-Erträge, beschleunigt jedoch ihren Auftragskartenwachstum.

Die letzte Runde beginnt, wenn die letzte Zeitmarke vom Tableau entfernt wird oder es einem Spieler gelingt, die wertvollste Auftragskarte (Westfälischer Friede) zu erlangen. In der letzten Runde entfällt das Auftragskartenlimit. Siegpunkte gibt es nun für die Werte der Aufträge sowie die Boni der Gebäude. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Meinung

Mitreisen wie bei Bohn Hansa, Karten sammeln wie bei Le Havre –eine eigenwillige Kombination, die jedoch sehr eigenständig wirkt. Der titelgebende Merkator ist lediglich eine weiße Holzfigur, die das aktuelle Reiseziel markiert. Merkator leitet sich jedoch nicht von markieren ab, sondern vom lateinischen Mercatus, das so viel wie „Handel“ oder „Markt“ bedeutet. Womit letztlich der Spielinhalt komplett abgebildet wäre, denn viel mehr als die Optimierung von Warenhandel an den Märkten der Welt passiert hier nicht.

Dass Bonuskarten und Gebäude nur Beiwerk sind, zeigt sich ziemlich schnell. Bonuskarten werden nur selten genutzt, da es zu viele Reisealternativen gibt und fast immer Hauptorte wie die Niederlande oder Hamburg lukrativer sind. Alleine schon aufgrund der dort angesammelten Warensteine. Die Investition in eine Bonuskarte muss deshalb gut überlegt sein, das Geld ließe sich schließlich auch für Gebäude nutzen. Und die? Nun, die meisten davon sind furchtbar ineffizient: Ein halber Gewinnpunkt pro Warenwürfel hier, zwei Punkte pro vollem Lager dort. Gleichzeitig kosten Gebäude aber häufig so viel, dass Bargeld und Auftragskarten dafür abgegeben werden müssen. Auftragskarten sind dagegen genauso viele Siegpunkte wert, wie sie beim Verkauf Geld bringen würden. Folglich ist es besser, am Spielende möglichst viele hochwertige Aufträge zu besitzen, als sie in Gebäude zu tauschen.

Nichtsdestotrotz ist das Auftragslimit schnell erreicht und Geld wird angesammelt. Dann heißt es die Augen nach guten Gebäuden aufzuhalten. Manche lohnen sich wirklich. Da heißt es dann schnell zuzugreifen, bevor ein weitestgehend nutzloses Bauwerk erworben werden muss.

Dass Aufträge beim ausführen nicht abgegeben werden müssen, hat auch den Nebeneffekt, dass sie mehrfach ausgeführt werden dürfen (in verschiedenen Runden). Wenn die Ressourcen also vorhanden sind (was eher selten der Fall ist), kann ein einziger Auftrag einer hohen Stufe folglich besonders viel Zuwachs an Punkten (oder Kapital) liefern. Dass bei der Abrechnung am Ende teilweise Punkte halbiert, aber nicht gerundet werden, ist ungewöhnlich. Wer eine Partie also mit 34,5 Punkten gewinnt, hat sicherlich nichts falsch gemacht.
Sehr praktisch ist auf jeden Fall, dass für jede Würfelfarbe eigene Sammelboxen zusammengesteckt werden müssen, die im Spielplan um die Reiseziele herum eingesetzt werden. So sind sämtliche Waren jederzeit schnell griffbereit, alles ist logisch angeordnet.

Fazit

Ob zwei Schinken nach Italien oder sechs Waffen nach Böhmen gebracht werden müssen, macht inhaltlich kaum einen Unterschied. Bei Merkator wird mit Aufträgen und Warensteinen gehandelt –ohne jeden Schnickschnack. Das Optimieren der Auftragserfüllungen und Reiseziele erfordert Aufmerksamkeit –und zwar permanent, da ja auch bei den Mitspielern mitgereist werden kann.

Wer Handelsspiele mag, darf sich freuen, dass Bohn Hansa nun mit Merkator einen erwachsenen Bruder bekommen hat. Auch Ausstattung und Design sind vorbildlich.


2010-12-27, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
5.5niggi
19.12.2010
Nee, ist nicht mein Fall: zu z?h und einfach zu viel Aufwand....
7cp
20.12.2010
gutes Handelsspiel, hochwertiges Material. Viel Optimierungsarbeit.
6.5markus
18.05.2011
nicht schlecht, zieht sich aber etwas zu lange hin
6arkadia
27.05.2011
ziemlich z?hes Spiel mit tollem Spielmaterial

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