DUNGEON FIGHTER
Verlag: Cranio Creations [->]
Heidelberger Spieleverlag [->]
Autor: Aureliano Buonfino, Lorenzo Silva, Lorenzo Tucci Sorrentino
Ziel
Endlose Kämpfe in nicht enden wollenden Dungeons gegen immer mächtiger werdende Feinde sind nicht jedermanns Sache. Einen sehr unkonventionellen Ansatz wählte Cranio Creations mit seinem humorvollen Dungeon Fighter. Zwar wird auch hier viel gewürfelt, jedoch auf sehr unterschiedliche und unterhaltsame Art und Weise, hochgepowerte Charaktere finden sich hier nämlich nicht.
Regeln
Helden? Magier? Zwerge? Ja, ja, gibt es hier auch alles. Aber es gibt keinen internen Wettstreit um die meisten Kills oder die tollsten Ausrüstungsgegenstände, denn die bunte Heldengruppe zieht nicht nur gemeinsam durch den Dungeon, sondern auch sonst stets an einem Strang. Kämpfe gegen die unweigerlich auftauchenden Monster werden reihum ausgewürfelt, wofür es hauptsächlich genau drei Würfel gibt: rot, blau und grün. Diese „Heldenwürfel“ bedeuten bei jedem Charaktere etwas anderes, denn unsere Helden besitzen Spezialfähigkeiten. Und damit sich auch noch alle absprechen können, würfelt jeder nur mit einem einzigen Würfel –den die Mitspieler noch nicht benutzt haben.
Soweit das Wichtigste zum Start. Später kommen noch Ausrüstungsgegenstände und Bonuswürfel hinzu, die insbesondere für den Endgegner aufgespart werden sollten. Das Lustigste ist jedoch: Es zählt nicht nur das Ergebnis des Würfels, sondern auch seine Position auf der überdimensionalen Zielscheibe, dem Spielplan. Warum das lustig ist? Nun, sagen wir mal so: Ausrüstungsgegenstände wollen auf eine bestimmte Art und Weise benutzt werden, um ordentlich Schaden machen zu können. Und Monster haben oftmals ebenfalls eine sehr eigene Vorstellung von Kampfwürfeln. Dies führt dazu, dass beispielsweise blind aus der Drehung oder von unterhalb der Tischkante mit 1x Aufsetzen geworfen werden muss.
Scheitern die Helden einmal kläglich, verlieren sie permanent ein Drittel ihrer Fähigkeiten. Nach dem dritten Mal müssen sie dann wiedergeboren werden, um noch ein wenig mitzuwürfeln. Gelingt es, das Endmonster zu besiegen, hat die Truppe jedenfalls gewonnen.
Meinung
Was für eine bunte Auswahl erbärmlicher furchteinflößender Gestalten macht sich da nur auf den Weg… Kein Wunder, dass der Dungeon-Ausflug bizarre Ausmaße annimmt. Doch trotz aller Albernheiten dürfen die Gegner keineswegs unterschätzt werden! Wer noch keine Übung im Ziel-Würfeln hat, erlebt bereits im einfachsten Level eine Herausforderung.
Abgesehen von der Geschicklichkeit der Spieler und sinnvollen Absprachen untereinander gibt es aber noch weitere Einflussmöglichkeiten bei der Wahl des Weges, denn hier reiht sich nicht einfach Höhle an Höhle. Stattdessen gibt es kleine Übersichtskarten, Dungeon-Straßenkarten sozusagen, die den Weg Richtung Endgegner weisen. Und die die Spieler manchmal wählen lassen: Kurzer Weg oder Umweg? Monster besiegen oder einkaufen gehen?
Dass der Verlag keinesfalls am Material sparen wollte, beweist auch der repräsentative Kartenturm, dessen einziger Verwendungszweck die Aufbewahrung der zahlreichen Monsterkarten und Ausrüstungsgegenstände ist. Da fällt es verhältnismäßig leicht, sich als alberner Tunichtgut Haudrauf in diese merkwürdige Fantasy-Welt hineinzuversetzen. Und dies sollte man auch unbedingt tun, denn nur mit einer Mindestportion an grenzdebilem Humor kann man Dungeon Fighter gebührend genießen.
Fazit
Kein anderes Dungeon-Spiel strotzt dermaßen vor Satire und Albernheiten wie Dungeon Fighter. Darauf müssen sich die Spieler einlassen, sie müssen bereit sein hemmungslos Spaß zu haben. Die Mitspieler beim Würfeln anzufeuern und sich kaputt zu lachen wenn diese an den wirren Würfel-Regeln verzweifeln. (Merke: Es ist zwar noch kein Meister vom Himmel gefallen, aber ein Magier vom Stuhl –das kann schon mal vorkommen.) Dungeon Fighter ist erfrischend anders und sorgt für Partyspiel-Atmosphäre im Fantasy-Gewand.
7 | cp 22.05.2012 | Je nach Mitspielern schwankt der Spielspaß zwischen 5 und 9 Punkten |
8 | xaverius 25.05.2012 | Ich bin kein Dungeon-Spieler, aber bei dieser Würfelei lasse ich gerne "die Sau raus" |
9 | Gummidoc 05.06.2012 | Wurf über den Kopf, das geht nicht gut! Aber Spaß macht das ganze! Mit den richtigen Spieler eine Mordsgaudi ! |
8.5 | gaulhuber 12.07.2013 | |
7 | Mario1976 03.05.2014 | mit den spaßigen Leuten super, sehr tischabhängiges Würfelglück |
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Komplexität: durchschnittlich
Kommunikation: durchschnittlich
Interaktion: durchschnittlich
Einfluss: hoch