UM KRONE UND KRAGEN
Ziel
Regeln
Meinung
Die folgende Rezension erschien in ähnlicher Form beim Reich der Spiele.
Im September 2005 startete Amigo einen Wettbewerb im Internet zur Namensfindung eines neuen Kartenspiels, das sich noch im Prototypstadium befand und unter der Bezeichnung "Royal Advancement" bereits einige lobende Worte der Spieletester fand. Nun ist das Spiel fertig, präsentiert in einer kleinen Schachtel, die neben einem Satz Karten auch ein Dutzend Würfel enthält. Denn eigentlich ist "Um Krone und Kragen" gar kein Kartenspiel, sondern eher ein Würfelspiel mit Karten - genauer gesagt eine Art "Kniffel Deluxe".
Wie beim bekannten Kniffel werden nämlich Würfel geworfen, mindestens einer davon beiseite gelegt und mit dem Rest weitergewürfelt - mit dem Ziel, einen möglichst hohen Pasch zu schaffen, vielleicht eine Straße, oder wenigstens ein Full House. Man startet mit nur drei Würfeln und kann das "Würfeln rauslegen und weiterwürfeln" so lange wiederholen, bis keine Würfel mehr übrig sind. Für das gewürfelte Ergebnis erhält man nun eine Charakterkarte, die man für den Rest des Spiels in jedem Zug verwenden kann, um die Würfelergebnisse zu verändern. So gibt es z.B. Charaktere, die zusätzliche Würfel ins Spiel bringen oder Punkte von einem Würfel auf einen anderen verschieben können.
Da von allen Charakteren (außer Hofnarr) weniger Karten im Spiel sind als Spieler teilnehmen, kommt es früher oder später dazu, dass die Wunschkarte schon vergriffen ist. Dies trifft die Spieler umso härter, die in den ersten Runden vom Würfelpech gebeutelt wurden - für sie ist es nahezu unmöglich, diesen frühen Rückstand wieder aufzuholen. Denn um zu gewinnen und die Königskarte zu bekommen, muss ein 7er-Pasch geschafft werden. Dafür braucht man viele Bonus-Würfel, insbesondere der Heerführer (bringt zwei zusätzliche Würfel) ist für den Sieg unverzichtbar. Setzt man auf mittlere Zahlen (3 oder 4), macht auch der Alchemist Sinn, der die Würfelaugen zwischen drei Würfeln beliebig verteilt.
Normalerweise beschränkt sich die eigene "Strategie" jedoch auf zweitrangige Probleme, z.B. auf die Frage ob man lieber einen Extrawürfel mit dem Wert "3" haben möchte, oder doch besser die Mitspieler ärgert und die letzte Karte mit dem Extrawürfel "1" nimmt. Der Rest ist pures Würfelglück.
Unglücklicherweise gibt es Spieler, die sich mit ihrer Entscheidung etwas schwer tun, wenn sie erstmal fünf oder sechs Karten gesammelt haben. Mit solchen Grüblern erhöht sich die Spieldauer nicht unerheblich, die ohnehin abhängig von der Spieleranzahl ist. Mit erfahrenen Spielern kann von einer Dauer von 10 Minuten pro Person ausgegangen werden, Grübler kommen leicht auf einen Zeitbedarf von ca. 20-30 Minuten. Damit schwankt die Dauer also irgendwo zwischen 20 (bei 2 Spielern) und 150 Minuten (5 Spieler). Für die gebotene Tiefe wäre ein Zeitrahmen von vielleicht 30 bis 45 min angemessen, daher sollte man Um Krone und Kragen besser nicht gleich zu fünft ausprobieren.
Am Material (den hervorragend gestalteten Charakterkarten) selbst ist eigentlich nur zu bemängeln, dass auch gesunde Menschen für die winzigen Piktogramme eine Lupe brauchen. Unterm Strich bietet Amigo mit Um Krone und Kragen jedoch ein lockeres Zockerspiel für entscheidungsfreudige Gelegenheitsspieler, das nicht nur günstig, sondern auch gut ist.
Fazit
6.5 | cp 26.04.2009 | |
6 | niggi 26.04.2009 | |
4.5 | kathrin 26.04.2009 | |
5 | Lascar 21.10.2009 | |
5.5 | sandokan 16.02.2010 | Mal ganz nett, aber aus dieser Kategorie bevorzuge ich dann doch eher Cant Stop und Claim It! |
8.5 | MichaelKroeger 29.01.2010 | Nach Kingsburg mein zweites Lieblingsw?rfelspiel. Versteht man die m?glichen W?rfelmanipulationen kann man fast aus jedem W?rfelwurf etwas passendes herausholen. Super. |
5 | TheBert 06.08.2010 | Kniffel fuer Fortgeschrittene...mehr nicht....(mit "Kingsburg" hat das nix zu tun...was ein Vergleich) |
4 | MarkusB 17.05.2013 |
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Komplexität: gering
Kommunikation: gering
Interaktion: gering
Einfluss: durchschnittlich