NOAH
Ziel
Noah braucht Hilfe bei seiner Arche. Oder besser gesagt: Er braucht ein paar Deppen, die ihm die Tiere zusammentreiben. Er hat da auch schon etwas vorbereitet und jedem Helfer ein eigenes Boot gebastelt. Und weil der gute Noah etwas eigen ist, verlangt er die maximale Lastnutzung sowie eine merkwürdige Zusammenstellung der Tiere. Sonst nimmt er sie nicht auf seine Arche auf. Auch ein Noah hat eben eine gewisse Berufsehre zu verteidigen...
Regeln
Alle Boote haben eine Nutzlast von 21 [Sack Reis? Hundeköttel? Man weiß es nicht...], fünf Stück davon liegen offen aus. Eine kleine Noah-Figur rennt herum und verlangt, genau an seinem Boot ein Tier anzulegen. Wer an der Reihe ist, muss nicht nur darauf achten, das Höchstgewicht nicht zu überschreiten, denn Noah erlaubt außerdem nur gleichgeschlechtliche Tiere auf einem Boot. Oder immer abwechselnd (alternierend), Noah ist sich da auch nicht ganz sicher. Die jeweils zweite Karte entscheidet deshalb, welche dieser beiden möglichen Regeln gilt. Kann nicht konform gelegt werden, erhält der Spieler alle Tiere dieses Bootes.
Nach dem Zug wird Noah weitergeschickt. Je nach Geschlecht des neuen Exemplars entweder auf ein benachbartes Boot, oder eines der beiden anderen. Gelingt es ein Tier einer auf dem Boot bereits vorhandenen Art abzulegen, darf ein weiterer Zug ausgeführt werden. (Das geht natürlich nur auf Schiffen, die von beiden Geschlechtern bevölkert werden!) Eine Runde endet, sobald der Nachzieh-Schiff-Stapel leer ist (volle Boote werden abgeräumt) oder ein Helfer keine Handkarten mehr besitzt. Alle verbliebenen Handkarten sorgen nun noch für (jede Menge) Minuspunkte, denn Noah ist erzürnt. Insgesamt werden drei Runden gespielt.
Meinung
Was für ein schönes, kleines Kartenspiel! Wenn es denn richtig gespielt wird. Dummerweise haben sich in die ansonsten gut geschriebene deutsche Regel zwei gravierende inhaltliche Fehler eingeschlichen, die weder im englischen, französischen, holländischen noch spanischen Teil auftauchen. Deshalb hier zwei Korrekturhinweise: Erstens werden die Tiere gleichgeschlechtlich oder alternierend abgelegt, und nicht etwa „paarweise“. Es wird immer nur eine Karte gespielt! Und zweitens darf ein Spieler nach dem Füllen eines Bootes bis zu vier seiner verbliebenen Handkarten beliebig an seine Mitspieler verteilen. (Im deutschen Text heißt es, dass alle Spieler ihre Karten an den „linken Nachbarn“ weiterreichen. Aua! Wenn Noah das wüsste...)
Leider wurde beim Design etwas geschludert, denn bei den niedrigeren Kartenwerten gibt es mehrere Spezies. Ein Papagei ist eben kein Specht. Dies hat zur Folge, dass die säuberlich gestapelten Tiere an einem Schiff jedes Mal wieder auseinander gefriemelt werden müssen, wenn man wissen will, welches Tier da nun liegt. Ein zweiter Kritikpunkt ist, dass eine Runde nicht durch geschicktes Ablegen entschieden wird, sondern durch denjenigen, der zufällig das vierte Schiff füllt und damit meist seine letzten Handkarten loswird.
Fazit
Es gibt weniger Details zu beachten als bei Arche Opti Mix, doch sind die Illustrationen weniger niedlich. Wer die Wertung nach dem interessanten Ablegen als belanglos empfindet, sollte es ruhig einmal mit der deutschen Regelvariante ausprobieren. Das kleine Noah vermag nämlich einigen Spaß zu bereiten, wenn man keinen Strategieknaller erwartet.
6.5 | cp 05.01.2013 | hat trotz seiner Schwächen einen gewissen Charme |
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