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Datenblatt image
ID 13568

GRAND CRU


cover
Jahrgang: 2010

Verlag: eggertspiele [->]
Autor: Ulrich Blum
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2-5

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60-120

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ab 12


f5
Bewertung angespielt: 6.6 von 10
punkte

Score gesamt: 61.0% von 100
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Rezension

Ziel

Im französischen Burgund bezeichnet „Grand Cru“ die besten Lagen für Weinanbau. Doch guter Wein benötigt nicht nur eine sonnige Hanglage, sondern auch viel Engagement des Winzers. Er kümmert sich um neue Rebstöcke, organisiert die Ernte, lässt den Wein reifen und sorgt für die richtige Platzierung bei den jährlichen Weinfesten.

Fünf verschiedene Weinsorten variierender Reifungsdauer können die Spieler auf ihren Weinbergen anbauen, zudem stehen 24 verschiedene Ausbauten zur Verfügung, die unterschiedliche Vorteile und zusätzliche Handlungsmöglichkeiten bieten.

Regeln

Reihum wird stets eine Aktion zum Ausbau des Weinguts durchgeführt. Die Spieler können auf neue Plättchen einer speziellen Auslage Gebote abgeben, einen (teuren) Direktkauf durchführen, die Nachfrage für eine Weinsorte und damit den Marktpreis erhöhen, eine Weinlese durchführen (=ernten), eine Weinsorte verkaufen oder einen bereits vorhandenen Ausbau benutzen. Das dringend benötigte Geld erhalten die Spieler ausschließlich über Kredite, die sie insbesondere zu Spielbeginn aufnehmen müssen.

Gebote auf Plättchen müssen natürlich höher sein als eventuell bereits vorhandene. Diese werden dann entfernt und verfallen. Gekaufte Plättchen werden immer sofort auf den eigenen Weinberg gelegt, Rebstöcke erhalten einen farblich passenden Holzwürfel. Bei einer Lese wird ein solcher für 1 Franc entfernt und in das erste Fass des Spielertableaus gelegt. Am Ende eines Spieljahres reifen alle Weine und werden in das nächste Fass verschoben. Diese Fässer zeigen auch an, wann bei welchen Rebsorten der Reifungsprozess abgeschlossen ist –bei allen Sorten trifft dies übrigens auf jeweils drei benachbarte Fässer zu. Dann darf der Wein zum aktuellen Kurswert verkauft werden, was eine Aktion kostet und immer nur alle gleichen Farbwürfel aus einem Fass betrifft. Außerdem sinkt der Kurswert unabhängig von der verkauften Anzahl um ein Feld.

Bei den zahlreichen möglichen Ausbauten gibt es solche, die als einzelne Aktion genutzt werden müssen, wie beispielsweise eine beschleunigte Reifung oder die Erhöhung der Nachfrage. Andere funktionieren in Kombination mit anderen Aktionen, so zum Beispiel die Reiche Ernte oder der Erntehelfer.

Sobald entweder ein Spieler seinen Weinberg komplett abgeerntet hat oder alle Spieler bis auf einen gepasst haben, endet ein Spieljahr –frühestens jedoch nach vier Runden. Jetzt werden Zinsen bezahlt, neue Kredite zurückgezahlt oder aufgenommen, die Auslage erneuert und alle Rebstöcke wieder mit Würfeln bestückt. Außerdem findet das Weinfest statt, bei dem alle in diesem Jahr verkauften Weinwürfel gewertet werden. Dabei handelt es sich bei jeder Rebsorte um eine separate Mehrheitenwertung, die sogenannte Prestigepunkte liefert. Diese können wiederum eingesetzt werden, um bestimmte Sonderaktionen zu nutzen, die auf dem Spielplan abgebildet sind: Austausch von Weinbergplättchen, zusätzliche Ernte (Spätlese), Punkte in Francs umsetzen, Startspieler werden, Nachfrage erhöhen.

Das Spiel endet sobald ein Spieler seine Kredite komplett zurück gezahlt hat oder ein Spieler bankrott geht, d.h. mehr als 11 Kredite aufnehmen muss. Es gewinnt der reichste Spieler –beziehungsweise der mit den geringsten Schulden.

 

Meinung

Hm. Weinsorten werden ersteigert? Nun ja, im Gegensatz zu vielen anderen thematisch gut eingearbeiteten Details passt hier der Mechanismus nicht ganz dazu. Ein etablierter „Vielspieler von Eurogames“ lässt sich davon natürlich nicht abschrecken. Was diesen eher stört, ist der hohe Einfluss der Mitspieler auf den Erfolg oder Misserfolg eines Gebotes. Wer Pech hat, verliert viele Aktionen weil Mitspieler gegenbieten. Möglicherweise ist dies der Hauptgrund, weshalb in unseren Testpartien kein einziger Spieler von Grand Cru überdurchschnittlich begeistert war –Weinliebhaber einmal ausgenommen.

Die Spieldauer variiert zudem stark. Wenn nur ein einziger Spieler permanent seinen Weinberg nach vier Runden abgeerntet hat (weil er ihn nicht weiter ausbaut), ist es seinen Konkurrenten praktisch unmöglich einer auf längere Jahre ausgelegte Strategie zu folgen. Eine derart destruktive Spielweise hilft allerdings auch dem Spieler selbst nur selten, denn um zu gewinnen müssen Gewinne eingefahren werden. Und dafür müssen möglichst effizient Reben geerntet und verkauft werden. Vergammelter Wein in alten Fässern sollte tunlichst vermieden werden –nicht nur weil damit potentielles Einkommen verloren geht, sondern auch weil bereits mehrere Aktionen (Erwerb, Ernte) dafür investiert wurden.

Dabei ist der gesamte Finanzfluss bei Grand Cru ohnehin ein wenig unintuitiv. Denn hier wird nicht versucht, Kapital zu maximieren, sondern Schulden zu reduzieren. Und dafür müssen die entsprechenden Kredite erst mal aufgenommen werden. Dies ist unverzichtbar um frühzeitig handlungsfähig zu sein und investieren zu können, muss von manchen Spielern jedoch erst verinnerlicht werden.

Fazit

Für Weinliebhaber bietet Grand Cru viele interessante Elemente, von der Lagerung bis hin zu schwankenden Marktpreisen. Trotzdem will der Versteigerungsmechanismus nicht so ganz zum Thema passen und schreckt manche Spieler eher ab, denen es phasenweise an Einfluss mangelt. Zudem verwehren die zahlreichen Besonderheiten der Weinbergausbauten und Prestigeoptionen einen einfachen Einstieg, sodass unterm Strich keine Zielgruppe optimal angesprochen wird und Grand Cru trotz des schönen Themas und der hervorragenden graphischen Umsetzung nur im spielerischen Mittelfeld landet.


2011-03-24, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
2Kopernikus
27.02.2011
Hat leider den Reiz auf Wiederholung wie eine Magen-Darm-Grippe. Langweiliges Vorsichhingespiele ohne jedweden Reiz.
8Bernardo
02.03.2011
Wird mit jeder neuen Partie immer besser und umk?mpfter
7.5iceteddi
24.03.2011
Braucht etwas Zeit um sich zu entwickeln -obs Spass mach zeigt sich erst nach der 3-4 Partie
8RogueTrader
22.12.2011
Ein rundum sch?nes Spiel das sich mehr Anerkennung verdient hat. Der ewige Vergleich mit Vinhos hinkt, da sich beide Spiele v?llig unterschiedlich spielen. W?hrend Vinhos z?h und ?berfrachtet ist mit Details punktet GC mit Spielgef?hl. Punktabzug gibts nur f?rs Weinreben ersteigern, ansonst top!
7MarkusB
09.05.2013
7UliWolter
25.05.2014

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