WALONG




Ziel
50 Spielsteine aus beidseitig satiniertem, mit einem Laser geschnittenen Acrylglas bilden die Grundlage für über ein Dutzend Beschäftigungsideen in Walong, die zwischen Tangram und einfachen Geschicklichkeitsaufgaben pendeln.
Regeln
"Walong" heißen die Spielsteine, mit denen Muster, Ornamente und Figuren gelegt werden können. Die einzelnen Spielideen tragen kunstvolle Namen:
- Tangule: Es werden vorgegebene Muster nachgebaut (gelegt).
- Ongule: dito, aber nicht ausschließlich ineinandergreifend, sondern teilweise nur berührend
- DDD: dito, aber als 3D-Gebilde
- Wabel: Turmbau
- Sahip: ein Stapelspiel mit zusammengesetzten Walongs
- Ping-Pao: ein sehr einfaches Legespiel
- Remek: Formen merken und nachbauen (Akronym zu "Merke")
- Myn-sho: in begrenztem Gebiet ablegen (z.B. im Schuhkarton)
- Myn-gard: ähnlich, aber Walongs bilden Rahmen
- Kimado: aneinander hängen (Geschicklichkeitsvariante)
- Sileka: dito, aber mit horiziontaler Haltung
- Walkis: für mehrere Spieler: paarige Walongs stapeln
- Lucco: für 2-5 Spieler: Farben würfeln und anlegen
- Colrangi: für 2-6 Spieler: anlegen und Punkte sammeln durch verschiedenfarbige Nachbarn
- Walomino: für 2-4 Spieler: Domino mit sichtbaren Walongpaaren
- Boruteka: für 2 Spieler: triviales Ausbereitungsspiel (Virus vs Antivirus)
Wer es gerne noch etwas abstrakter mag, wird im Anhang der Anleitung über das "Geheimnis von Walong" aufgeklärt: Mit nur zwei Teilen lassen sich zwölf verschiedene Umrissformen kombinieren, mit umdrehen sogar doppelt so viele. Es folgt eine Aufgabe an Mathematiker: Wie viele Kombinationen sind mit drei Walongs möglich? Der Verlag freut sich auf Einsendungen.
Meinung
Das formschöne Material bietet Ästhetik pur und erinnert an Escher-Bilder. Niemand kann einfach daran vorbeigehen, ohne die Kunststoff-Plättchen in die Hand zu nehmen und mit ihnen herumzuspielen. Sie sehen aus wie kleine Strudel mit hakigen Spitzen und lassen sich passgenau eineinander setzen. Dadurch ergeben sich (je nach Kombination der beiliegenden Farben rot, gelb, schwarz, grün und lila) attraktive Bilder. Genau so sind auch die meisten Spielideen, Beschäftigungstherapien gleich: Unterm Strich puzzelt und spielt man mit dem Material so vor sich hin, Gesellschaft ist (fast) überflüssig. (Kleine Kinder neigen allerdings dazu, die Figuren so zu biegen, dass die Spitzen abbrechen...)
Überflüssig sind aber auch die meisten "Spielideen", die vor Mangel an Kreativität nur so strotzen. Lucco beispielsweise ist total bekloppt sinnfrei, Ping-Pao einfach nur belanglos. Und Colrangi? Kommt gegen das Original Qwirkle auch nicht im Ansatz heran. Selbst die besten "Ideen" sind direkte Adaptionen ausgelutschter alter Langweiler, die nur spielen möchte, wer Jenga, Tangram und Memory für die Highlights moderner Brettspielkultur hält. An der Faszination des Ganzen ändert dies allerdings nichts. Da hält es Walong wie ein Puzzle: hat man zwar schon 1000x irgendwie gesehen, aber dann fummelt man doch wieder daran herum.
Fazit
Walong ist... kein klassisches Gesellschaftsspiel, sondern eher optisch wie haptisch sehr reizvolles Material, das zum Herumspielen einlädt und mit dem sich auch ein paar sehr einfache Spiele nachempfinden lassen. Als eigentliches Spiel ist Walong somit ein Totalausfall, als Anschauungsmaterial jedoch höchst originell.
4 | cp 28.03.2019 | als Anschauungsmaterial und zum Herumspielen super, als Spiel durchgefallen |
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Komplexität: sehr gering
Kommunikation: durchschnittlich
Interaktion: gering
Einfluss: gering