TALLINN
Ziel
Tallinn ist nicht nur die Heimatstadt der einstmals süßesten Girlgroup der Welt (Vanilla Ninja), sondern auch Namensgeber des vorliegenden Kartenspiels, bei dem es um die Mehrheiten an Personenarten geht.
Regeln
Jeder Spieler erhält ein Set von zehn Einflusskarten, von denen er drei auf die Hand nimmt. Der Rest bildet einen eigenen verdeckten Nachziehstapel. Die Spieler wählen geheim eine Handkarte aus und legen sie gleichzeitig quer ab. Nun wird die Karte neben die am weitesten rechts liegende Karte angelegt. Der linke Teil wird dabei unter die letzte Karte geschoben, da dieser Teil jetzt keine Rolle mehr spielt. Jeder Kartenbereich zeigt mehrere Personen (Kaufleute, Ritter, Mönche). Durch ein Münzsymbol wird eine Wertung für eine Personengruppe ausgelöst (z.B. für die Ritter). Bei einer Mehrheit im Vergleich zu jedem einzelnen Mitstreiter erhält der Spieler Siegpunkte. Danach darf der aktive Spieler eine Auslagekarte auf die Rückseite (Turmseite) drehen oder er legt eine Handkarte als Turmkarte an. Zum Abschluss einer Runde zieht jeder Spieler eine Einflusskarte vom eigenen Nachziehstapel nach. Das Spiel endet, wenn alle Spieler ihre Karten ausgelegt haben. Nun erfolgt eine Schlusswertung für jeden Stand und die Turmkarten, für deren Mehrheit es die meisten Siegpunkte gibt. Der Spieler mit den meisten Punkten hat dann gewonnen. Optional kann auch mit den Erweiterungen „Der Legat des Kaisers“ oder „Die Chronik“ gespielt werden, die dem Grundspiel beiliegen.
Meinung
Tallinn ist ein kleines, feines und schnelles Kartenspielchen, das sich prinzipiell für jeden Spielertyp eignet. Die Regeln sind einfach und auch für Gelegenheitsspieler und ältere Kinder problemlos zu verstehen. Gleichzeitig bietet das Spiel aber auch eine gewisse Tiefe, die wiederum Vielspieler anspricht. Allerdings ist die erwähnte Tiefe natürlich sehr überschaubar. Im Endeffekt geht es bei erfahrenen Spielern nur darum, die Konkurrenten zu beobachten und deren ausliegende Personen zu zählen. Und dann spielt natürlich auch das Glück eine leichte Rolle, denn was nützt die schönste Personenmehrheit, wenn man keine Handkarte zur Wertungsauslösung auf der Hand hat.
Die Erweiterungen Der Legat des Kaisers und Die Chronik machen den Bock nicht fett. Die wenigen Feinheiten beeinträchtigen bzw. verändern das Spielgefühl des Grundspiels nur geringfügig, wobei Die Chronik sicherlich die interessantere und anspruchsvollere Erweiterung ist. Wenn man Tallinn schon ein paar Mal gespielt hat, dürften Vielspieler wahrscheinlich immer zur Chronik-Erweiterung greifen, wenn das Spiel mal wieder als Absacker auf den Tisch kommt.
Fazit
Tallinn ist sicherlich kein Überflieger der Spitzenklasse, aber im Großen und Ganzen durchaus gelungen. Das Ganze bietet kurzweilige Unterhaltung und macht Spaß. Für das Spiel gibt es übrigens auch noch diverse Mini-Erweiterungen (im Promo-Stil), die bei uns separat vorgestellt werden.
6 | heavywolf 11.03.2017 |
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