TAL DER KöNIGE
Ziel
In Tal der Könige verkörpern die Spieler altägyptische Adelige, die sich auf ihr eigenes Begräbnis vorbereiten. Da die ägyptischen Toten diverse Güter mit in ihr Grab nehmen dürfen, sammeln die Protagonisten wertvolle Artefakte, um diese dann punktebringend in die persönliche Begräbnisstätte zu legen. Denn nur die Karten im Grab gehen am Schluss in die Wertung ein.
Regeln
Jeder Spieler erhält einen Satz mit zehn Startkarten, eine Grabkarte und eine Übersichtskarte. Die Startkarten werden gemischt und als persönlicher Nachziehstapel bereitgelegt. Neben diesen Stapel wird das Grab platziert. Vom allgemeinen Vorratsstapel werden sechs Karten in Pyramidenform offen ausgelegt. Eine weitere gezogene Karte eröffnet den Friedhofsstapel.
Nun zieht jeder Spieler fünf Karten von seinem persönlichen Nachziehstapel. Der aktive Spieler kann diese Karten verwenden um Aktionen durchzuführen oder er nutzt den Geldwert um Karten aus der unteren Reihe der Pyramide zu kaufen. In letzterem Fall wandert eine darüberliegende Karte in die untere Reihe und die Pyramide wird vom Vorratsstapel aufgefüllt. Außerdem kann der Spieler einmal in seinem Zug eine Karte ins eigene Grab legen. Zum Ende seines Zugs zieht der Spieler fünf neue Karten nach.
Das Spiel endet, sobald sich keine Karten mehr im Vorratsstapel befinden und keine Karten mehr in der Pyramide sind und alle Spieler gleich oft an der Reihe waren. Jetzt erfolgt die Wertung. Die Startkarten und einmalige Artefakte verfügen über eine fixe Anzahl an Siegpunkten. Sets hingegen sind so viele Punkte wert, wie der Spieler unterschiedliche Karten dieser Farbe im Grab hat (z.B. bringen drei unterschiedliche Statuen insgesamt neun Siegpunkte ein). Doppelte Karten eines Sets werden ignoriert und bringen keine Punkte. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat letztendlich gewonnen.
Meinung
Grundsätzlich sind Ähnlichkeiten zu Dominion natürlich nicht von der Hand zu weisen, aber nichtsdestotrotz hat Tal der Könige den Deckbuilding-Mechanismus so gestaltet, dass das Spiel durchaus ein eigenes Flair hat und sogar ein bisschen originell ist. Ursache dafür ist in erster Linie das Pyramiden-Prinzip, das Tal der Könige von anderen Kartendeck-Aufbauspielen unterscheidet. Und es gibt kein Limit an Aktionen oder Käufen. Sämtliche Handkarten können entweder zusammen oder einzeln ausgespielt werden, wobei aus taktischer Sicht mehrere Karten für einen höheren Geldwert gemeinsam genutzt werden sollten. Denn ähnlich wie bei Dominion kosten starke Karten entsprechend viel Kohle. Eine solche Investition lohnt sich aber durchaus – egal ob als spätere Aktion oder als höherwertige Geldkarte. Im Gegensatz zu Dominion gibt es nämlich keine reinen Geldkarten. Jede Karte beinhaltet einen Geldwert und einen Text (=Aktion). Genutzt werden kann natürlich nur eines von beiden.
Sets zu bilden ist lohnenswert. Allerdings nur dann, wenn mindestens drei bis fünf unterschiedliche Set-Karten im Grab liegen. In diesem Fall ist auch eine eigentlich schwächere Karte relativ viele Siegpunkte wert. Allerdings kann diese Strategie auch in die Hose gehen, wenn die Mitspieler die gleiche Schiene fahren und einem die entsprechenden Karten immer vor der Nase wegkaufen. Insofern ist es also durchaus empfehlenswert, die Gegner immer im Auge zu behalten.
Und wie sieht es mit dem Spielspaß aus? Gut! Sogar sehr gut, wenn man allgemein ein Freund von Deckbuilding-Spielen ist. Alle Fans von Dominion sollten sich Tal der Könige unbedingt als lohenswerte Alternative vormerken. Apropos „lohenswert“: Tal der Könige ist ziemlich günstig und kostet gerade mal ein Drittel von Dominion. Das Preis-Leistungsverhältnis ist also trotz weniger Karten ausgezeichnet, und aufgrund der handlichen Größe kann das Spiel auch leicht überall mit hingenommen werden.
Fazit
Dominion ist – auch aufgrund der vielen Erweiterungen – sicherlich abwechslungsreicher und besser als Tal der Könige, aber insgesamt betrachtet ist auch diese Veröffentlichung absolut empfehlenswert. Setzt man den erhaltenen Spielspaß in Relation zum günstigen Preis, kann sich der geneigte Kartendeck-Aufbauspielfan definitiv nicht beklagen. Ergo: klare Kaufempfehlung.
8 | heavywolf 25.12.2014 |
Um dieses Spiel bewerten zu können, musst Du eingeloggt sein. Für Deine Bewertung erhäst Du Playback-Punkte.
Score gesamt: 60.0% von 100