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ID 11715

SCHNELLER ALS KURZ


cover
Jahrgang: 2008

Verlag: Heidelberger Spieleverlag [->]
Autor: Roland Goslar
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2-4

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15

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Material: hochwertig
Komplexität: gering
Kommunikation: durchschnittlich
Interaktion: durchschnittlich
Einfluss: hochf5
Bewertung angespielt: 6.5 von 10
punkte

Score gesamt: 59.6% von 100
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Rezension

Ziel

Städte geographisch korrekt anzuordnen reicht Ihnen nicht? Größen, Gewichte und Verbreitungsgebiete der aus den zoologischen Gärten bekannten Tiere kennen Sie in- und auswendig? Dann sollten Sie es mal mit "Schneller als kurz" probieren. Denn hier geht es nicht mehr nur um eine einzige Wissens-Kategorie, sondern immer gleich um sage und schreibe sechs Stück. Da ist auch mal Augenmaß gefragt. Und eben ein Gespür dafür, wann etwas eben "schneller als kurz" ist.

Jeder Spieler beginnt mit einem Stapel von 16 Karten, die reihum einzeln gezogen und auf dem Spielplan abgelegt werden. Wer schafft es, alle seine Karten zuerst loszuwerden?

Regeln

Mitgeliefert werden zwei verschiedene Themensätze: Säugetiere und europäische Staaten. Aus dem jeweiligen Stapel Kategorienkarten werden sechs verschiedene gezogen, die die drei Reihen und Spalten des Spielplans markieren. Auf dem Kreuzungspunkt in der Mitte wird eine zufällige Karte platziert. Fortan gilt bei jedem Anlegen einer weiteren Karte, dass die auf dem Spielplan angegebene Reihenfolge der jeweiligen Kategorie beibehalten werden muß.

Statt am Rand (sofern möglich) anzulegen, darf auch die Randkarte einer Kategorie verschoben und die Lücke besetzt werden. In allen Fällen müssen hinterher jedoch alle Reihenfolgen wieder korrekt sein. Da die Informationen auf der Rückseite der Karten stehen, müssen die Spieler mittels Wissen, Bluff und Raten abschätzen, wo sie ihre nächste Karte unterbringen können.

Nach jeder gelegten Karte darf diese Aktion angezweifelt werden. Und zwar in strenger Reihenfolge, beginnend beim nächsten Spieler. Das ist wichtig, da der Zweifler als nächster ausspielen darf, wenn er mit seinem Zweifel recht behält. Die beiden angezweifelten Karten werden überprüft, wer richtig lag darf dem anderen seine nächste Karte abgeben, und weiter geht's.

Wer sich nicht traut, seine Karte zu legen, kann auch passen. Das Kärtchen kommt dann neben den Stapel und bietet für die nächsten Züge somit eine Auswahlmöglichkeit. Bis zu zwei Karten dürfen auf diese Weise in Warteposition gebracht werden. Passen alle Spieler nacheinander, darf der Spielplan geleert und mit einer neuen Startkarte ausgestattet werden.

Neben den beiden mitgelieferten Kartensätzen ist noch jede Menge Platz im Karton: Das Tiefziehteil ist für insgesamt acht verschiedene Themen vorgesehen - drei Viertel sind also leer.

Meinung

Im Gegensatz zu manchen anderen Spielen dieser Art wissen die Abbildungen auf den Karten bei "Schneller als kurz" zu gefallen. Immerhin handelt es sich hierbei auch um echte Fotos. Dagegen stört die plakative Anleitung ein wenig, obwohl sie die knappen Regeln gut darstellt.

Der Grundmechanismus des Sortierens nach irgendeinem Kriterium ist ist hinlänglich bekannt aus Spielen wie Anno Domini, Ausgerechnet Buxtehude und Konsorten. An sich also nichts Neues. Durch die insgesammt zehn verschiedenen Kategorien kommt jedoch etwas Abwechslung in das Geschehen. Es geht eben nicht mehr nur noch um geograhische Kenntnisse, sondern eher um demographische. Um jede Menge Detailwissen zu Ländern und Tieren. Und genau dort hapert es auch, jedenfalls bei den Spielern. Ok, die Körperlänge eines Gorillas können die meisten Spieler noch gut abschätzen. Zwischen Antilope, Hausrind, Reh und Gnu wird es dann aber etwas schwieriger.

Richtig spaßig wird es bei solchen Kategorien wie "Rote Liste" (=Stufe zwischen 0 und 6) und gröberen Angaben wie Gewicht oder Alter. Welches Körpergewicht besitzt beispielsweise eine ausgewachsene Seekuh? Bei den größeren Tieren sind hier keine Punktwerte, sondern Intervalle angegeben, im Zweifelsfall entscheidet der selbst auszurechnende Mittelwert. Ein Tier mit einem maximalen Gewicht von 1.280-1.680 Kilogramm ist also schwerer als eines mit 1.100-1.840 Kilogramm. Das soll mal einer wissen! Beim maximalen Lebensalter werden manche Tiere in freier Wildbahn, andere in Gefangenschaft verglichen. Letzteres hei&szlit; dann "beim Menschen" und ist ganz sicher nicht der fairste Vergleich.

Eher zweifelhafte Angaben und Kategorien sind auch auf den Länderkarten zu finden. "Global Peace Index" - bitte was? Gut, auf den Rückseiten der Kategoriekärtchen gibt es eine Erläuterung dazu, aber bei der Einschätzung hilft das herzlich wenig. Bei manchen Karten stellt sich auch die Frage nach der Richtigkeit der Angabe. Ein Beispiel dazu: Die letzte Todesstrafe der "Bundesrepublik Deutschland" wird mit 1981 angegeben. In einer Fußnote wird erläutert, dass die DDR gemeint ist. Etwas willkürlich scheinen auch manche Angaben zur Gründung mancher Nationen. Doch da sollen sich Historiker drum streiten, nicht wir Spieler.

Und doch hat "Schneller als kurz" einen gewissen Reiz. Trotz dieser Unzulänglichkeiten. Mit etwas Übung ist das Einschätzen der meisten Tiere und Länder gut hinzubekommen, und mit der richtigen Miene läßt sich auch gut bluffen. Im Gegensatz zur Online-Variante, bei der jeder Fehler schonungslos offen gelegt wird. Dafür läßt sich dort gut trainieren, wobei ein gewisser Suchtfaktor attestiert werden muß.

Ebenfalls dort online zu finden sind weitere Themensätze mit zusätzlichen Spielplänen zum Download. Mit einem guten Farbdrucker und einem Laminierer lassen sich so schnell noch schwierigere Varianten basteln. Die allerdings gut beschnitten werden müssen, wenn sie in die Packung passen sollen...

Fazit

"Schneller als kurz" bietet kurzweilige Unterhaltung für Freunde von Quizspielen, die sich mit Säugetieren und europäischen Nationen auskennen oder zumindest dazulernen wollen. Durch das eigenständige Spielkonzept unterscheidet es sich deutlich von anderen Produkten seiner Art, sodass ein direkter Vergleich mit einem "Fauna" oder dem "World Fact Game" unfair wäre.

Dieses Spiel setzt allerdings auch ein gewisses Interesse am Thema voraus, oder zumindest die Bereitschaft dazuzulernen. Denn die meisten Kategorien sind keinesfalls trivial und erfordern ein wenig Frustresistenz in den ersten Partien. Wer sich also überhaupt nicht für Tiere und Länder begeistern kann, sollte von "Schneller als kurz" besser die Finger lassen. Wer dagegen eine Herausforderung sucht, darf zugreifen. Und auf Erweiterungen hoffen, die eben nicht selbst gebastelt werden müssen...


0000-00-00, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
6.5cp
26.04.2009
6.5niggi
26.04.2009

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