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ID 14153

SCHEIBENWELT ANKH-MORPORK


cover
Jahrgang: 2011

Verlag: Kosmos [->]
Autor: Martin Wallace
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2-4

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ab 10


f5
Bewertung angespielt: 7.5 von 10
punkte

Score gesamt: 59.0% von 100
score
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Rezension

Ziel

Lord Vetinari ist tot! Oder im Urlaub. Oder das Opfer eine Entführung. Oder alles zusammen. Jedenfalls ist er gerade nicht da. Was für eine wunderbare Gelegenheit, die sich in den Straßen Ankh-Morporks schnell ausbreitende Unruhe zu nutzen und mittels einiger (ersetzbarer) Handlanger die Kontrolle über die Hauptstadt an sich zu reißen! Und damit implizit über die gesamte Scheibenwelt, den merkwürdigen Ort, an dem Zahnfee und Weihnachtsmann real sind, senile Zauberer als weise Männer gelten und der Tod IN GROSSBUCHSTABEN spricht.

Regeln

Ankh-Morpork ist in ein Dutzend Bezirke unterteilt (Tolle Schwestern, Düstergut, Die Schatten, Rennerei, Schlummerhügel, Lange Mauer, Das Nilpferd, Drachenlandeplatz, Götterinsel, Siebenschläfer, Geringe Götter, Mobilien), die demjenigen verschiedene Vorteile bieten, der dort ein Gebäude errichten kann. Dazu muss es in einem solchen Bezirk jedoch „ruhig“, und wenigstens ein eigener Handlanger vor Ort sein. Meistens herrscht jedoch Unruhe, die jedes Mal neu ausbricht, sobald einer dieser Gesellen in einen Bezirk zieht, in dem bereits andere Spieler ihre Figuren platziert haben. Um die Ordnung wiederherzustellen, muss einfach nur ein beliebiger Handlanger in ein Nachbargebiet auswandern. Wenn dies keiner freiwillig macht, lässt sich auf verschiedene Weise Überzeugungsarbeit leisten.

Welche Aktionen ein Spieler überhaupt ausführen kann, bestimmen seine Handkarten. Davon hat er mindestens fünf, von denen viele das Ausspielen weiterer Karten erlauben. Egal ob es sich dabei um bekannte Charaktere von der Scheibenwelt oder Gegenstände handelt, alle Karten sind nützlich. Nun, bis auf eine Ausnahme vielleicht. Manche bieten diplomatische Aktionen (Bestechung, Erpressung, Diebstahl von Geld oder Karten, etc.), manche verstärken einfach nur die Präsenz (Handlanger, Gebäude) in der Hauptstadt. Manche lösen allerdings auch ein Ereignis aus, das leider nicht verhindert werden kann. Oft sind dann von einem Würfel zufällig bestimmte Bezirke von den Auswirkungen von Erdbeben, Überflutungen oder Krankheiten betroffen.

Wer sich trotzdem irgendwie durchbeißen kann, muss nur seine individuelle Siegbedingung erfüllen. Zu Beginn bekommt jeder nämlich eine Charakterkarte zugelost, die diese definiert. Während einer der Spieler vier Bezirke kontrollieren muss, muss ein anderer reich werden und ein Dritter in neun Bezirken mit Handlangern präsent sein. Hauptmann Mumm von der Stadtwache gewinnt dagegen, falls kein anderer sein Ziel erreichen konnte bis der Kartenstapel aufgebraucht ist.

Meinung

Ob in den Schatten oder auf dem Drachenlandeplatz, Ankh-Morpork wirkt düster. Kein Wunder, bei all den Gestalten, die dort ihr Unwesen treiben. Und damit sind nicht solch harmlose Spinner Zauberer wie Rincewind gemeint! Doch im Gegensatz zum Spielplan sind die Karten keineswegs düster, sondern einfach nur toll illustriert. Sie begeistern Scheibenwelt-Kenner mit jeder Menge geliebter und bekannter Figuren mit hohem Wiedererkennungswert, von Gaspode bis hin zu Detritus, vom Erzmagier bis zur Assassinengilde.

Ganz untypisch für Martin Wallace ist jedoch der Spielablauf, denn Scheibenwelt Ankh-Morpork ist keineswegs ein Strategiekracher, für die der Autor mit seiner Treefrog-Serie bekannt ist. Im Gegenteil: Strategie kann sogar schädlich sein. Diese Erkenntnis kommt spätestens, wenn die mühsam errichteten Gebäude durch eine einzige Flut hinweg gespült werden oder keine Karte auf der Hand ist, um den offensichtlichen Sieg eines Mitspielers zu verhindern. Ankh-Morpork sollte daher als das aufgefasst werden, was es eigentlich ist: Ein chaotisches Spiel mit viel tiefgründigem Humor, bei dem jeder Depp die Chance hat am Ende als Gewinner da zu stehen – vorausgesetzt, das eigene Spielziel wird nicht völlig ignoriert.

Das Cover der Kosmos-Ausgabe übertrumpft das von Treefrog um Längen. Allerdings gibt es beim englischen Verlag auch eine Sonderausgabe, auf deren Spielplan es keinen 8. Bezirk gibt, denn die Acht ist bekanntlich eine Unglückszahl. Stattdessen sprechen Stadtplan und Würfel von „7a“, wie es sich gehört. Schade, dass dieses kleine Detail nicht den Weg in die deutsche Ausgabe gefunden hat.

Fazit

Das Spiel ist so chaotisch wie die Scheibenwelt selbst. Es ist mit viel Liebe zum Detail ausgestattet und lässt zahlreiche Charaktere aus den Romanen auftreten. Scheibenwelt-Fans dürfen sich über jede Menge Insider-Gags und tolle Illustrationen freuen, Pratchett-unkundige Spieler werden den hohen Zufallsfaktor kritisieren. Wofür sie selbstverständlich mit einem kurzen Besuch von Dämonen aus den Kerkerdimensionen bedacht werden. [ODER ANDEREN NETTEN GESTALTEN.]


2011-10-10, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
6.5cp
26.09.2011
mit vielen Charakteren von der Scheibenwelt. Sch?ner als die Treefrog-Ausgabe :)
9flulalu
08.08.2013
nicht nur für Fans
6.5MarkusB
09.05.2013
8insaneplatypus
28.07.2013

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