RANKING
Ziel
Wofür sollten die Steuern gesenkt werden? Was findet ein Spielekritiker anregend? Und was könnte der linke Nachbar wohl am dringendsten gebrauchen? Mit solchen Fragen müssen sich die Spieler auseinandersetzen, wenn es um das Ranking geht, die Reihenfolge mehrerer Objekte. Doch eigentlich geht es darum, das eigene Objekt möglichst weit nach vorne zu bringen –ohne dass die Mitspieler dies merken…
Regeln
Jeder Spieler erhält sechs der insgesamt 120 Bildplättchen, die verschiedenste Gegenstände aus dem Alltag zeigen. Von der Handtasche bis zum Segelboot ist praktisch alles vertreten. Jede Runde beginnt mit dem Vorlesen der Aufgabe von einem der 46 doppelseitigen Frageplättchen. Zum Beispiel „Was eignet sich am besten als Siegprämie für ein Pokerturnier?“. Jeder wählt eines seiner Bildplättchen aus und legt dieses verdeckt an Feld 3 der Ranking-Leiste. Aufgefüllt auf 7 Objekte, gemischt und aufgedeckt sind die Spieler nun reihum am Zug und vergleichen zwei Bilder eines Feldes. Mit einer kurzen Begründung schieben sie eines um eine Stufe nach oben und das andere nach unten.
Sobald auf den Stufen 0 und 7 jeweils genau ein Plättchen liegt, wird aufgelöst. Jeder Spieler erhält so viele Punkte, wie die Stufe seines gelegten Bildes angibt und zieht mit seinem kleinen Holzpfeil entsprechend viele Felder auf dem Ranking-Turm vorwärts. Jeder Spieler verfügt zudem über einen Tippstein für jeden seiner Mitspieler. Wer zu wissen glaubt wer welches Plättchen gelegt hat, darf diesen Marker auf das Plättchen legen nachdem der Mitspieler seinen Zug durchgeführt hat. Bei der Auswertung gibt es für jeden richtigen Marker einen Punkt Abzug.
Es gewinnt, wer mit seinem Punktemarker den Ranking-Turm einmal rauf und wieder runter gewandert ist.
Meinung
Im prall gefüllten Karton stecken zahlreiche Plättchen und ein zünftiger Stoffbeutel zum Ziehen der Fragen. Diese beinhalten zumeist eher uninteressante Themen, die durch die große Bandbreite der Bildkärtchen nicht gerade spannender werden. Wie bei Dixit kommt es häufig vor, dass die sechs eigenen Bilder einfach überhaupt nicht zur Frage passen, was zur Folge hat, dass das eigene Objekt sehr schnell nach unten wandert. Wer dies verhindern will, macht sich (zu Recht) verdächtig und darf sich schon auf ordentliche Abzüge freuen. Wer dagegen Glück hat und ein treffendes Bildchen beizusteuern vermag, zieht dagegen andere Objekte nach oben und schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Mitspieler werden auf eine falsche Fährte gelockt und das eigene Bild rutscht ganz automatisch nach oben.
Der eigentlich interessante Mechanismus wird dadurch ad absurdum geführt. Mehr Plättchen zur Auswahl für die Spieler verbessern dies nicht, da die Streuung der Themen einfach zu groß ist. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass unterschiedliche Interpretationen und Standpunkte für Unterhaltung sorgen. So zum Beispiel beim Thema „Steuern senken“: Die abgebildete Kanone symbolisiert Waffenexporte, und die müssen subventioniert werden! Wir sind schließlich eine Exportnation. Merkwürdigerweise sehen dies einige Mitspieler irgendwie anders.
Fazit
Was für einen Spielekritiker anregender ist? Darüber diskutieren wir hier nicht. Außerdem: Was geht das den Verlag an? Wir sind nicht bestechlich. Und damit das mal klar ist, gibt’s auch keine gute Bewertung. So.
Ok, eine schlechte gibt es auch nicht. Ranking ist eben irgendwie ein wenig wie Dixit, nur mit weniger Interpretationsspielraum. Als lockeres Spiel im Familienkreis sorgt es durchaus für spaßige und teils absurde Vergleiche. Wie ein typisches Hans-im-Glück-Spiel fühlt es sich trotzdem nicht an, es hätte wohl besser ins Portfolio von Schmidt Spiele gepasst.
5 | cp 29.11.2010 | Familienfreundliche Aufmachung, witzige Idee, geringer Wiederspielreiz. |
4.5 | niggi 30.11.2010 | dann lieber dixit oder sonst was.... |
3 | sandokan 16.12.2010 | 2010 war kein guter Jahrgang bei Hans im Glueck, weder Ranking noch Loch Ness moechte ich nochmal spielen |
5 | gaulhuber 11.07.2013 |
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Komplexität: gering
Kommunikation: hoch
Interaktion: durchschnittlich
Einfluss: gering