ONE KEY
Ziel
Eines von 11 Bildmotiven ist der Schlüssel. (Wofür? Spielt keine Rolle.) Um ihn zu identifizieren, muss ein Spieler entsprechende Hinweise geben -allerdings nur per abstraktem Vergleich mit anderen Bildern. Kein leichtes Unterfangen, wie sich schnell herausstellt...
Regeln
Insgesamt vier mal darf der Hinweisgeber seinen Mitspielern ein Vergleichsbild einordnen. Er bewertet es als "sehr ähnlich" (grün), "ein bisschen ähnlich" (gelb) oder "überhaupt nicht ähnlich" (rot). In der ersten Runde muss anschließend nur 1 ausliegendes Motiv entfernt werden, jede Folgerunde jeweils eins mehr, sodass am Ende genau ein Bild übrig bleibt. Zur Entscheidungsfindung stehen den Spielern 3 Minuten zur Verfügung, in denen sie frei diskutieren und die Bildchen auf dem Tisch hin- und herschieben können. Gelingt es auf diese Weise, den gesuchten Schlüssel zu finden, ist die Partie gewonnen.
Ab der zweiten Runde darf sogar aus drei Motiven eines zum Vergleich ausgewählt und einmalig während der Partie sogar ein zusätzlicher Vergleich durchgeführt werden. Die Motivkarten sind nummeriert, sodass der Schlüssel leicht aufgeschrieben oder in der dazugehörigen App verwendet werden kann.
Meinung
Die Ausstattung kann sich mal wieder sehen lassen (Libellud eben!), sogar der stabile und teilbare Kunststoffeinsatz (plus Sichtschirm) stellt sich als nützlich heraus. Einzig die Tatsache, dass für die Motivkarten keine einheitlichen Formen verwendet wurden, erschwert das Handling (mischen, auslegen) unnötig. Die App benötigt man überhaupt nicht, auch wenn sie in der Anleitung wiederholt dringend empfohlen wird. Allerdings benötigen ehrliche, nicht-demente Spieler auch keinen Stift, und schon gar keinen Timer.
Der Spielmechanismus, seinen Mitspielern (wortlos) Tipps zu geben und gemeinsam zu diskutieren und rätseln, ist gefällig und kommt insbesondere bei Kindern und Gelegenheitsspielern gut an. Auch als Absacker eignet sich One Key durchaus, auch wenn das Unterfangen im Gegensatz zu Codenames, Dixit oder Mysterium allzu oft erfolglos bleibt. Was bei Die üblichen Verdächtigen gut funktioniert, scheitert hier häufig nämlich vor allem an den viel zu wirren Motiven. Sie erreichen zwar nicht das Level von Dixit, bieten jedoch meist so viele Teilähnlichkeiten, dass fast immer gelb ("ein bisschen Ähnlichkeit") zutrifft, grün jedoch so gut wie nie. Besonders problematisch ist dies, da jeder Mensch andere Bewertungskriterien anlegt und unterschiedlich urteilt. "Da sind auch Tiere drauf", "da wird gearbeitet", "da ist was Rundes dabei", "da kann man was hereinlegen und wieder herausnehmen", "da ist die gleiche Farbe dabei"... -selbst bei ausführlichen Diskussionen einigt man sich eher selten auf das gesuchte Motiv. Leichter wird es, wenn man die Mitspieler und ihre Interpretationen bereits ausgezeichnet kennt oder gar nur zu zweit spielt, was aber dann doch nicht mehr so spannend ist.
Fazit
One World, one key? Nein, eher ein "netter Versuch", der ein paar Runden lang ausgezeichnet unterhalten kann. Als Tipp-Geber sollte man allerdings großzügig in der Beurteilung sein und auch mal "grün" urteilen.
6 | cp 06.06.2019 | unterhaltsames Kommunikationsspiel |
Um dieses Spiel bewerten zu können, musst Du eingeloggt sein. Für Deine Bewertung erhäst Du Playback-Punkte.
Score gesamt: 56.0% von 100