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Datenblatt image
ID 15579

NOBLEMEN


cover
Jahrgang: 2012

Verlag: Pegasus [->]
Autor: Dwight Sullivan
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3-5

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30

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ab 12


f5
Bewertung angespielt: 9.0 von 10
punkte

Score gesamt: 62.0% von 100
score
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Rezension

Ziel

Wenn die Thronfolge strittig ist, wird bestochen und betrogen und jeder nur mögliche Einfluss geltend gemacht. Das war schon im Mittelalter so. Zwar gibt es auch in Noblemen Figuren zum Einsetzen (Ritter), doch haben diese nur eine sehr spezielle (wenn auch wichtige) Funktion. Eigentlich geht es aber um die Vermehrung von Kapital, Ländereien und Prestige.

Regeln

Der Besitz jedes Spielers beginnt mit nur einer einzigen kümmerlichen Burg. Schließlich gehört man ja noch zum einfachen Landadel. Um diese herum werden nach und nach weitere Plättchen angelegt und teilweise auch bebaut. Ein Spielzug besteht aus genau einer Aktion. Beispielsweise dem Ziehen neuer Plättchen (abhängig von der Größe des eigenen Gebietes) oder dem Anlegen von bis zu drei Stück. Äcker sorgen (einmalig) für Einkommen, Haine für weitere Plättchen und Brunnen für Prestigepunkte. Jeweils vier davon zusammen ergeben einen Gutshof, Wald, beziehungsweise Garten und damit einen zusätzlichen Bonus.

Auf Wiesen können Gebäude errichtet werden. Durch Burgen (Abstandsregel beachten!) kommen Ritter ins Spiel, mit denen die Gutshöfe, Wälder und Gärten von Konkurrenten besetzt und ihnen ihr Bonus wieder weggenommen werden kann. Burgen lassen sich zu Palästen ausbauen, wofür zur Belohnung die (noch regierende) Königin zu Besuch kommt. Dies hat gleich mehrere Konsequenzen: Ersten liefert sie am Ende des Zuges einen Siegpunkt, zweitens erhält man dadurch die Startspieler-Rolle bei Maskenball-Unterbrechungen und drittens sorgt sie für ein Fortschreiten des Rundenzählers. Dieser dreht sich in der Spielplanmitte im Kreis und löst dabei die Maskenbälle aus, bei denen die Spieler entsprechend ihren aktuellen Prestigepunkten Adelstitel verliehen bekommen, was wiederum verschiedene Boni nach sich zieht. Nach einer vollständigen Umrundung endet eine „Dekade“ und nach drei Dekaden das Spiel.

Durch die Errichtung von Kapellen werden Skandalkarten gesammelt. Manche sorgen für Siegpunkte, die meisten aber für zusätzliche Ressourcen in den verschiedensten Formen. Ausschließlich zur Vermehrung des Prestiges dienen die Follys (Zierbauten), die nur auf fertige Gutshöfe, Wälder und Gärten gesetzt werden können. (Doch Vorsicht: Die Anzahl verfügbarer Gebäude ist beschränkt. In jeder Dekade.) Oder man besticht einfach die Königsfamilie. Oder spendet der Kirche und gibt ihr ein paar Plättchen ab -allerdings mag man dort nicht mehr als drei Stück pro Typ verwalten.

Meinung

Während jeder Spieler in Ruhe vor sich hin plant (unter Berücksichtigung der Mitspielermöglichkeiten, versteht sich) und seinen Besitzstand vergrößert, sorgt der harmonisch gestaltete Spielplan in der Mitte für Ordnung, denn er ist nicht nur Punkte- und Rundenzähler, sondern auch Vorratsverwalter gleichermaßen. Was angesichts des reichhaltigen Materials sehr willkommen ist. Ähnlich verhält es sich mit der „Ordnung im Chaos“ bei den Spielerbereichen, die trotz Wachstum gewisse Strukturen beibehalten. Die speziellen Gelände bilden Vierergruppen und für die wichtigen (aber teuren) Gebäude werden auf grünen Freiflächen errichtet.

Damit das Wachstum nicht aus den Fugen gerät, gibt es meistens nur einmaliges Einkommen in Form von Geld oder Plättchen. Jeder ist deshalb gut beraten, die nur einmal pro Dekade erlaubten Großaktionen zu nutzen, bei denen die aktuelle Größe des eigenen Gebiets ausschlaggebend ist. Dabei sollte unbedingt auch berücksichtigt werden, dass Mitspieler eventuell noch Ritter einsetzen können. Zwar hat jeder insgesamt nur zwei zur Verfügung, doch rauben diese praktisch den gesamten Nutzen, den ein Gutshof/Wald/Garten überhaupt bringt. Deshalb ist es ebenfalls eine gute Idee, die eigenen Rohstoffvorräte grundsätzlich knapp zu halten, sodass etwaigen Invasoren bestenfalls ein Teil der von ihnen erhofften Belohnung ausgehändigt werden kann.

Auch die Geschwindigkeit einer Partie lässt sich beeinflussen, da sie direkt von der Häufigkeit der Königin-Wechsel abhängt. Spekuliert jemand also darauf, in der aktuellen Dekade noch einmal an die Reihe zu kommen, kann er von seinen Mitspielern überrumpelt werden. Vorausgesetzt, ihnen ist die Möglichkeit bewusst, was nicht zwangsweise gleich in der ersten Partie der Fall sein muss.

Leider wurden sämtliche Protagonisten Opfer der Internationalisierung: Alle Adelstitel (und sogar der Titel selbst) sind nur in englischer Sprache aufgedruckt (dafür sowohl in männlicher, als auch weiblicher Form), was dank passender Mächtigkeitssymbole wenigstens nicht beim spielen stört.

Fazit

Die große Stärke des sehr gut strukturierten Noblemen besteht darin, mit relativ wenigen Regeln sehr viele verschiedene Aktionen zu ermöglichen. Auch der Aufbau der eigenen Ländereien sieht toll aus und macht Lust auf noch mehr. Egal ob man sich auf einen Prestigewettstreit um die Rolle des Herzogs einlässt, oder doch erst die eigene Wirtschaftlichkeit optimiert -bei Noblemen können verschiedene Strategien zum Ziel führen. Deshalb spielen diese Edelleute auch tatsächlich in der höchsten Klasse mit. Sozusagen ein Top-Titel mit Top-Titeln.


2012-12-04, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
9cp
03.12.2012
hitverdächtiges Spiel (Kennerspiel)

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