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Datenblatt image
ID 17389

MYSTERIUM


cover
Jahrgang: 2015

Verlag: Asmodee [->]
Libellud [->]
Autor: Oleksandr Nevskiy, Oleg Sidorenko
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2-7

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ab 8


f5
Bewertung angespielt: 8.0 von 10
punkte

Score gesamt: 60.0% von 100
score
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Rezension

Ziel

Seit einer unangenehmen "Tragödie" [...lange Story aus einem beliebigen Horrorfilm, der Mörder wurde nie gefunden...] spukt der Geist des alten Hausdieners im Herrenhaus von Wicket W. Warwick. Gelingt es den Spielern, dieses Mysterium zu lösen und seiner Seele Frieden zu verschaffen? Der Geist möchte ihnen gerne helfen und übermittelt ihnen immer wieder neue Bildbotschaften, die es zu enträtseln gilt um den Mörder zu finden.

Regeln

Einer der Spieler übernimmt die Rolle des Geistes, die anderen sind Spiritisten, die in den 20er Jahren an einer nächtlichen Seance teilnehmen. Der Geist versucht, mit ihnen Kontakt aufzunehmen und weist jedem Spieler geheim eine Kombination von Person, Ort und Tatwaffe zu. Eine dieser Kombinationen (zufällig ausgewählt) beschreibt den damaligen Vorfall. Doch bevor die Spieler den Täter identifizieren können, müssen sie zunächst ihre eigene Rolle erkennen.
 
Die drei Komponenten werden schrittweise abgearbeitet. Jede Runde wählt der Geist für jeden Spieler eine oder mehrere der sieben ihm zur Verfügung stehenden Visionskarten aus. Die Spiritisten können sich nun untereinander beraten, bevor sie ihre Tipps abgeben, welche(n) Karte der Geist wohl gemeint habe. Desweiteren  darf jeder während der gesamten Partie bis zu sechs mal einen "Hellsichtmarker" setzen und damit darauf wetten, ob ein Tipp richtig oder falsch ist. Auf diese Weise werden Hellsicht-Punkte gesammelt, die am Ende noch hilfreich sein werden.
 
Um alle Kombinationen aus Person, Ort und Tatwaffe der Spieler zu identifizieren haben die Spiritisten maximal 7 Runden Zeit. Gelingt dies, dürfen sie versuchen, den wahren Täter dieser Verdächtigen zu entlarven. Dazu werden alle Verdächtigen geordnet ausgelegt, bevor der Geist einen letzten Tipp gibt -dieses Mal allerdings mit 3 Karten. Das Problem dabei: Je nach angesammelter Hellsicht darf ein Spieler sich nicht immer alle drei Hinweise ansehen, sondern oft nur zwei oder manchmal sogar nur einen. Trotzdem müssen alle gleichzeitig einen der Verdächtigen auswählen. Liegt die Mehrheit damit richtig, haben die Spiritisten gemeinsam gewonnen.

Meinung

Die unintuitive Anleitung ist der Grund dafür, dass die Rolle des Geistes am besten von jemandem übernommen wird, der MysteriumFETT schon einmal gespielt wird. Bereits nach einer Partie hat man aber den Bogen raus und freut sich schon darauf, auch mal Geist sein zu dürfen. Dabei ist es gerade das Raten und Vermuten, das den Spiritisten so viel Spaß macht. Bei den Tipps hat der Geist ein ähnliches Problem wie der Geheimdienstchef bei CodenamesFETT: bloß nicht die Spieler auf eine falsche Fährte bringen, sondern möglichst naheliegende Hinweise legen. Damit dies einigermaßen klappt, darf der Geist ab und zu auch mal unbrauchbare Karten abwerfen.
 
Doch die Visionen sind (angemessen!) wirr und keinesfalls eindeutig. Die Karten könnten sogar aus Dixit stammen, und genau genommen sollte es auch kein Problem sein, die Karten von Dixit und Mysterium miteinander zu tauschen oder zu mischen. Alleine hier sind 84 Stück enthalten, von denen in einer Partie nur wenige benötigt werden.
 
Besonders gefällt hier, dass gemeinsam gerätselt und geraten wird. Manchmal stellen sich die Tipps bestimmter Mitspieler als sehr hilfreich heraus, und manchmal sind sie völliger Murks. Der Geist bekommt wirklich ausreichend Gelegenheit, sich über die Überlegungen der Spieler zu amüsieren. Kurzum: Alle haben eine Menge Spaß, alle freuen sich auf die nächste Partie.
 
Dass Mysterium von der Jury Spiel des Jahres nicht einmal mit einer Empfehlung bedacht wurde, mag dem einen oder anderen angesichts der Qualitäten des Spiels mysteriös erscheinen. Doch neben der nicht leicht zugänglichen Anleitung wirkt auch der Wertungsmechanismus nicht ganz ausgereift, zumal er das vorherige Geschehen ein wenig auf den Kopf stellt und die Spieler dazu motiviert, den eigentlichen Ablauf ad absurdum zu führen, indem bewusst "falsch" gespielt wird, um maximal viele Hellsicht-Punkte zu sammeln. Außerdem wirkt der zweite Teil (Abstimmung) ein wenig wie ein Bruch des vorher rein kooperativen Ablaufs. Interessanterweise wurden die Regeln gegenüber der polnischen Originalfassung erheblich verändert. Eine englische Übersetzung des Originals sowie deutschsprachige Kurzregeln können auf Boardgamegeek heruntergeladen werden. Ob das thematischere Original aber wirklich besser ist, liegt im Auge des Betrachters. Unsere Empfehlung: Einfach spielen und nicht versuchen, das Spiel auszutricksen. Dann macht es am meisten Spaß. Ach ja, auf die Sanduhr kann in den meisten Runden verzichtet werden.

Fazit

Mysterium ist ein phantastisches Spiel, das in jeder Partie begeistert hat, in der der Geist nicht völlig grün war. Mit 3-5 nicht zu verbissenen Spielern kann eine Partie ein atmosphärisch beeindruckendes Erlebnis werden. Und wer ein Dixit zu Hause hat, kann die beinhalteten Karten in weiteren Partien auch mixen.


2016-10-11, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
8cp
07.10.2016
tolle Atmosphäre, eines der Highlights von 2015

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