LANZELOTH
Verlag: Mogel Verlag [->]
Autor: Michael Loth, Friederike Claas
Grafik: Anna Oeldig, Meike Paczkowski
Ziel
Das große Ritterturnier steht an. Da ist es höchste Zeit, sich noch schnell die beste Ausrüstung und einen ordentlichen Gaul zu besorgen... bzw. besorgen zu lassen, vom Knappen natürlich -also den Spielern.
Regeln
Genau genommen wird eine ganze Turnierserie gespielt. In jedem einzelnen Turnier erhält jeder Knappe mehrere Rüstungsteile (Helm, Brustpanzer, Lanze, Schild, Stiefel und Pferd in Form von Karten), die verdeckt ausgelegt werden. Reihum wird dann solange eine Karte gezogen, bis sich jemand für gut gerüstet hält und zum Turnier bläst. Wer eine Karte vom verdeckten Nachziehstapel nimmt, kann diese wahlweise (ansehen und) mit der entsprechenden Ausrüstungskarte tauschen, oder abwerfen und die angegebene Aktion durchführen. Wer dagegen die Karte vom Abwurfstapel wählt, muss er tauschen (und verdeckt ablegen).
Die verschiedenen Aktionen bieten Möglichkeiten, sich verdeckte Karten anzusehen, aufzudecken, oder mit einem Mitspieler zu tauschen. Auch die Pferde besitzen verschiedene Eigenschaften, von denen allerdings nur eine wirklich schlecht ist (1 Punkt Abzug). Bei der Turnierwertung werden die Karten aufgedeckt und ihre Werte addiert. Der beste Ritter erhält so viele Punkte Pokale, wie die Differenz zum Zweitbesten beträgt. Es gewinnt schließlich, wer die spielerzahlabhängige Pokalmenge eingeheimst hat.
Meinung
Das neueste Produkt der Familie Loth heißt also Lanzeloth -es gelungener Scherz für Insider. Als gelungen lässt sich auch das Spielprinzip bezeichnen, das bereits in Skyjo und vor allem Cabo Verwendung fand und hier nun dank lustiger Illustrationen auch ein jüngeres Publikum anspricht. Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal besteht darin, dass hier fünf verschiedene Rüstungsteile vorgegeben sind und jede Karte genau einem dieser Teile zugeordnet ist. Wer also eine Karte zieht, hat deutlich weniger Entscheidungsmöglichkeiten. Man kann die Position nicht wählen und lediglich entscheiden, ob man eine Karte legt oder sofort wieder abwirft.
Nebeneffekt ist, dass der Ablagestapel noch interessanter wird. Oft begnügt man sich dann nämlich auch mal mit einer sicheren 3, um eine Schwachstelle wenigstens ein bischen auszubügeln. In den ersten Runden dominiert dennoch der Nachziehstapel, bis die ersten Kartenseiten in den Auslagen bekannt sind. Ausnahmen bleiben natürlich unfreiwilliger Vorlagen des Nachbarn, wenn dieser eine unbekannte, verdeckte Karte austauscht. Derlei Effekte gibt es aber auch bei den erwähnten Skyjo und Cabo zuhauf. Zu den weiteren Merkmalen gehört der Verzicht auf Bestrafung für erfolglose Turnierbeender und die generelle Ungleichbehandlung der Gäule Pferde. Insgesamt ist ein geschickter Einsatz der Aktionen ausgesprochen wichtig, wenn man ein Turnier gewinnen will.
Fazit
Lanzeloth reiht sich mühelos in die wachsende Riege der Austausch-Kartenspiele (Skyjo, Cabo) ein und setzt dabei neue Impulse durch die Partitionierung der Auslagen. Auch dank der sympathischen Illustrationen handelt es sich hierbei um ein gemütliches Turnier für die ganze Familie.
7 | cp 18.11.2017 | Wer Skyjo mag, mag auch Lanzeloth |
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