KARATE TOMATE
Ziel
Der martialische Titel führt in die Irre: Zwar werden auch Messer und Tomaten gesammelt, doch geht es eigentlich um Pokale (Siegpunkte), die durch das stichähnliche Sammeln von Kartenreihen verdient werden.
Regeln
In jedem Durchgang werden gleichzeitig Karten ausgelegt. Kein Spieler darf dabei die Farbe wechseln: Wer mit Gelb beginnt, muss weiterhin nur gelbe Karten spielen. Wer Grün wählt, bleibt bei Grün. Wer jedoch seine neutrale Tomate legt, erhält diese zurück und scheidet aus dem aktuellen Durchgang aus. Sobald dadurch nur noch höchstens so viele Spieler übrig sind, wie Belohnungen Triumphkarten) ausliegen, werden diese verteilt. (Der Spieler mit den meisten Punkten in seiner Auslage wählt als Erster.)
Die Triumphkarten zeigen Pokale, Messer und Tomaten in unterschiedlicher Menge. Wer 12 Pokale gesammelt hat, darf das Spielende verkünden, das ansonsten nach Aufbrauchen des Stapels automatisch eintritt. Wer nun die wenigsten Messer vorweisen kann, scheidet aus. Unter den Verbliebenen gewinnt der Spieler mit den meisten Pokalen. Die Tomaten kommen lediglich bei Gleichständen zum Einsatz.
Meinung
Spätestens an der Wertung erkennt man sofort: Da war Reiner Knizia wieder am Werk. Doch auch den Rest, das Sammeln und Bieten, kennt man irgendwoher, da diese Elemente vom Autor schon in zahlreichen Varianten im Laufe der Jahrzehnte verarbeitet wurden. Bei statt sich damit von Beginn an wohl zu fühlen, stolpert man über einen völlig unnötigen Fauxpas: Der auffällige Rechtschreibfehler im Titel (fehlender Bindestrich) stört nämlich enorm. Bei anderen Spielen der Reihe (Piraten kapern, Schollen rollen, Wanzen tanzen, ...) wurde zwar auch (mehr oder minder gut) gereimt, ein Attentat auf die deutsche Sprache jedoch nicht verübt.
Während das Design der in einer etwas zu groß geratenen Schachtel befindlichen Karten eher Kinder anspricht (DingDingDing, Mogel Motte... oh, wieder ein Rechtschreibfehler), sind Mechanismus und Wertung etwas für die ganze Familie. Dies ist aber auch wenig überraschend, denn wie gesagt: alles schon mal dagewesen. Natürlich lohnt es sich, zunächst mal ein paar Karten zu sammeln, um dann bei den besonders lukrativen Angeboten zuschlagen zu können. Am Wichtigsten ist jedoch, für die Triumphe einen angemessenen Preis (Kartenwerte) zu zahlen. Wer für 6 Punkte in zwei Durchgängen insgesamt 4 Pokale und 2 Messer erhält, schneidet besser ab als jemand, der in einem einzelnen Durchgang für 4 Pokale und 1 Messer für 7 Punkte ersteht. Es ist daher wichtig, aufzupassen wie viel und was die Mitspieler auf der Hand halten und abzuschätzen, wie groß die Chancen an einer Gewinnbeteiligung sind.
Fazit
Trotz aller Kritik ist Karate Tomate ein unterhaltsames Kartenspiel, das sich in bewährter Amigo-Manier präsentiert. Wer Reiner Knizias Modern Art mochte, könnte sich auch hier am Ersteigern erfreuen.
6 | cp 26.09.2018 | Wer "Karate Tomate" schreibt, schreibt bestimmt auch "Ami, go!" ;-) |
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