JULCHEN UND DIE MONSTER
Ziel
Regeln
Meinung
Die folgende Rezension erschien in ähnlicher Form beim Reich der Spiele.
Julchen hat Angst. Angst vor den bösen Monstern, die da überall lauern - im Schrank, unterm Bett, hinter dem Spiegel, zwischen den Ohren… Doch Julchen hat vorgesorgt. Denn Julchen ist bewaffnet! Sollen sie doch kommen, die blöden Monster, die! Julchen hat ihre Taschenlampe und ihre Fliegenklatsche parat - Julchen wird ihnen zeigen, wer Frau im Hause ist!
Nun gut, Angst brauchen die Spieler jedenfalls nicht haben, denn beim lieben Julchen handelt es sich wie bei den Monstern und den Waffen nur um harmlose Karten in einem Deduktionsspiel zum Selberbasteln. Dabei dreht sich alles um die eine Frage: Überlebt Julchen die Nacht, oder wird sie von den Monstern gefressen? Das Mädchen selbst tummelt sich irgendwo im Kartenstapel zwischen mutierten Monstern, wirkungsvollen Waffen und ein paar gewaltigen Gewittern. Möglicherweise bekommt sie sogar ein Mitspieler zum Spielbeginn bereits auf die Hand. Dort werden alle Karten brav sortiert, denn diese sind mit Zahlen versehen: Die Monster haben kleine Werte, die Waffen mittlere und Gewitter die höchsten Werte. Alle Karten auf der Hand müssen von Julchen ausgehend in beide Richtungen absteigend angeordnet werden. Wenn man sie also unbedingt an den Rand stecken will, bekommt man ein schön geordnetes Blatt, wie man es aus vielen Stichspielen kennt.
Diese Ordnung ist aber nicht immer willkommen! Denn wenn man am Zug ist, kann man eine Karte entweder vom Nachziehstapel oder vom Mitspieler ziehen. Alternative darf man durch das Ausspielen zweier gleicher Monster einen Mitspieler auch "angreifen" - das ist im Wesentlichen das gleiche, ausser man zieht das Julchen, die dann nämlich von den Monstern gefressen wird. Auf diese Weise erhält man sukzessive Informationen über die Karten der Mitspieler, bis man (hoffentlich) irgendwann eine Ahnung hat, bei welchem Spieler sich das Julchen wohl versteckt. Neu sortieren darf man seine Handkarten dabei nur, wenn man eine Gewitterkarte oder Julchen von einem Mitspieler zieht - was durchaus einige Male vorkommen kann.
Ähnlich wie beim Schwarzen Peter -nur anders herum- gewinnt am Ende (=wenn der Kartenstapel aufgebraucht ist) der Spieler, der Julchen auf der Hand hält. Wurde sie dagegen Opfer einer Fressattacke, darf sich der Mitspieler freuen, der die Monster auf sie gehetzt hat.
Julchen und die Monster ist leider nicht im Handel erhältlich, der Bastelbogen zum Ausschneiden kann jedoch bei http://www.bewitched-spiele.de bestellt werden. Bei Ausschneiden sollte man sich ein wenig Mühe geben - am besten mit einer Schneidemaschine schnippeln und die Kärtchen anschliessend laminieren-, damit auch nach mehreren Nächten dem Deduktionsmechanismus durch denkbar dämliche Dellen an diversen Karten kein Schnippchen geschlagen wird. Was leicht passieren kann, denn da eine "Nacht" nur etwa 10-20 Minuten dauert, ist der Wiederspielreiz erstaunlich hoch.
Übrigens: Auch wenn beim Ziehen und Nachziehen der Karten die Brüder Glück und Zufall ihre nichtsnutzigen Finger im Spiel haben, so handelt es sich hierbei dennoch um kein reines Glücksspiel. Denn eigentlich hat nur ein einziger Spieler ein Interesse daran, Karten vom Nachziehstapel statt von Mitspielern zu ziehen: Nämlich der, der das Julchen auf der Hand hat und darauf hofft, dass die Nacht schnell zu Ende geht. In solch einem Fall kann man natürlich auch bluffen und seine Mitspieler trotzdem angreifen…
Fazit
6.5 | cp 26.04.2009 | |
6.5 | niggi 26.04.2009 | |
4 | kathrin 26.04.2009 |
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Komplexität: durchschnittlich
Kommunikation: durchschnittlich
Interaktion: hoch
Einfluss: durchschnittlich