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Datenblatt image
ID 18381

HELLAPAGOS


cover
Jahrgang: 2018

Verlag: Gigamic [->]
Autor: Laurence Gamelin, Philippe Gamelin
Grafik: Jonathan Aucomte

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3-12

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20

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ab 8


f5
Bewertung angespielt: 7.0 von 10
punkte

Score gesamt: 58.0% von 100
score
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Rezension

Ziel

Stell Dir vor, Du wärest Mitglied einer Gruppe Schiffsbrüchiger, die sich gemeinsam darum kümmern müssen, Nahrung und Wasser zum Überleben zu besorgen und ein Floß zu bauen, damit die öde Insel wieder verlassen werden kann. Doch schnell gehen die Vorräte zur Neige, und ihr müsst entscheiden, wer von euch geopfert wird...

Regeln

Jeder Überlebende hat jede Runde nur 1 Aktion zur Verfügung. Wer sich dazu entscheidet fischen zu gehen, zieht eine Holzkugel aus einem Jutesack und erhält bis zu 3 Nahrungsmarker für die Gemeinschaft. Wieviel Wasser gesammelt werden kann, wird dagegen durch die aktuelle Wetterkarte festgelegt. Komplizierter wird es beim Sammeln von Holz im von vor Schlangen nur so wimmelnden Wald: Wer mehr als nur eine einzige kümmerliche Leiste beschaffen will, muss ebenfalls Kugeln ziehen -und zwar so viele, wie er möchte. Zieht er dabei jedoch die schwarze, kommt er mit leeren Händen nach Hause und wird auch noch gebissen. Egal ob Schlangenbiss, verschmutztes Wasser oder verdorbener Fisch: Wer kränkelt, muss im Wesentlichen eine Runde aussetzen.

Die vierte mögliche Aktion besteht darin, das Wrack des untergegangenen Schiffes zu durchsuchen. Hier finden sich allerlei nützliche Gegenstände in Form von Karten, die man seinen Mitspielern nicht zeigen muss. Medizin, Konserven, Munition, Schußwaffen... alles, was ein moderner Robinson nicht nur freitags braucht eben. Der Nachteil daran: Wer im Schiff wühlt, trägt nichts zum Überleben der Gemeinschaft bei. Und die stimmt am Rundenende ab, wer draufgehen soll, wenn Wasser oder Nahrung nicht mehr für alle reicht. Ist das mutmaßliche Opfer noch im Besitz einer entsprechenden Mangelware-Karte (z.B. ein Fisch, wenn die Nahrung aus ist), kann er sich jedoch retten. Gleiches gilt übrigens, wenn er einfach ein anderes Mitglied der Gruppe erschießt (sofern er eine Waffe mit passender Munition besitzt). Die Güter eines Toten werden stets unter seinen Nachbarn aufgeteilt.

Ist das Floß irgendwann groß genug, um die noch Überlebenden aufzunehmen, retten sie sich von der Insel. Durch Eintreffen eines Hurrikans kann diese Situation auch früher eintreten, was dann mehrere Abstimmungen zur Reduzierung der Gruppengröße zur Folge hat. Verhungern/verdursten alle, haben natürlich auch alle verloren.

Meinung

Konzentrierst Du Dich darauf, schicke Ausrüstungsgegenstände zu finden, die Dein persönliches Überleben sichern können? Extra Nahrung etwa, oder eine Flasche Wasser? Vielleicht findest Du ja auch noch einen Revolver, der zu der Munition passt, die Du schon eingesteckt hast? Oder hast Du Angst, Deine Kameraden könnten bei der nächsten Abstimmung auf Dich zeigen, weil Du zu eigensinnig warst? Dein rechter Nachbar guckt schon seit einiger Zeit etwas merkwürdig zu Dir herüber... oder wirst Du doch nur paranoid? Und wenn schon, nach Dir sind diese Runde ja noch ein paar Mitspieler an der Reihe, die können sich ja auch um die fehlenden Vorräte kümmern, oder? Oder sind sie genauso eigensinnig wie Du?

Hellapagos (Was für ein passender Titel!) appelliert nicht an das Sozialverhalten, sondern stellt die Gruppe vor knallharte Entscheidungen. So eine einsame Insel ist eben kein Tropenparadies, sondern die Hölle auf Erden, wenn man ums Überleben kämpfen muss. Was als scheinbar kooperativer Inselbesuch beginnt, wird schnell zum Schwarzen-Peter-Spiel. Nach nur wenigen Runden ist der komfortable Nahrungsvorrat aufgebraucht und Diskussionen um die bestmögliche Vorgehensweise beginnen. Oft macht das Wetter dabei einen Strich durch die Rechnung, das nicht immer alle Aktionen zulässt. Es empfiehlt sich daher, bei mildem Klima Vorräte zu hamstern, soweit möglich. Wrackbesuche hingegen sind nur zu Spielbeginn eine tolerierte Beschäftigung.

Doch selbst bei maximal sozialer Spielweise aller Teilnehmer nehmen die Vorräte stetig ab -bei etwas Pech mit Regen und Schlangen sogar sehr schnell. Unversehens kann dann die ganze Gruppe auch dahingerafft werden, bevor das Floß auch nur einen Einzigen retten kann. Viele Teilnehmer erhöhen die Chancen auf Rettung (für wenige) -und sorgen auch dafür, dass mal ein paar interessantere Gegenstände aus dem Wrack geborgen werden. Interessantere als Unterhosen oder Wasserflaschen. (Angelhaken, Baseballschläger, ...)

Fazit

Die Gruppendynamik bei Hellapagos ist einfach grandios. Zwar dauert eine Partie mit vielen Spielern etwas länger, die Erlebnisse sind dafür umso abwechslungsreicher. Knappe Abstimmungen, unerwartete Krankheiten/Verletzungen, ein überraschender Schuss... nein, moralisch korrekt ist dieser Überlebenskampf nicht. Aber oft ungemein unterhaltsam.


2019-01-25, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
7cp
05.12.2018
kann super laufen oder sehr schnell vorbei sein. Am besten mit vielen Spielern, damit man im Wrack auch was Interessantes findet.

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