HALF-PINT HEROES
Verlag: Corax Games [->]
Autor: Roland Goslar, Johannes Goslar, Søren Schaffstein
Grafik: Lars-Arne "Maura" Kalusky
Ziel
Im britischen Half-Pint Pub geht es gemütlich zu -bis die erste Keilerei ausbricht. Dabei handelt es sich bei Half-Pint Heroes doch nur um ein harmloses Stichspiel, wenn auch mit nicht ganz unrelevanten Poker-Elementen...
Regeln
Der Kartensatz besteht aus den Werten 1-13 in jeweils fünf Farben. Die erste Karte wird nicht nur aufgedeckt, sondern bestimmt auch, wie viele Karten insgesamt in die Auslage kommen, und wie viele Handkarten es gibt. Mit diesen werden Stiche mit beliebig vielen Karten gespielt, deren Wert durch Kombination mit der Auslage wie bei Poker ermittelt wird. Ein Bedienzwang entfällt somit gänzlich, ebenso wie ein Nachziehen. Das einfach beste Blatt erhält den Stich. Aber Achtung: Wer drei Stiche hintereinander macht ("Keilerei"), gewinnt die Runde sofort (und allein)!
Hinzu kommt, dass alle Spieler zu Beginn jeder Runde gleichzeitig einen Tipp abgeben, wie viele Stiche sie wohl machen -und abschließend auch noch einen Tipp der Mitspieler anzweifeln dürfen. Entsprechend fällt die Wertung aus, die aus der Anzahl gemachter Stiche und einem Bonus für korrekte Ansagen und Zweifel besteht. Wer 6 Runden in Folge gewinnt, beendet die Partie vorzeitig als Sieger. Ansonsten werden 10 Runden gespielt, bei denen es noch einen kleinen Bonus gibt -in Höhe der Anzahl in Folge gewonnener Runden.
Meinung
Mauras Zeichenstil ist unverkennbar -doch wenn er schon das Cover gestalten darf und der Rest der Schachtel in dunklem Grün gehalten ist, dann muss es sich wohl um ein Spiel von 2F Spiele handeln -denkt man. Doch dies ist ein Irrtum, denn für ein Werk Friedemann Frieses ist Half-Pint Heroes gar nicht innovativ genug. Denn um mehr als eine Kombination des klassischen Stichspiels mit der Poker-Rangordnung ist dies nicht. Selbst die Karten sind recht herkömmlich gestaltet -was aber wiederum hilfreich beim Erkennen, Zuordnen und Zusammenstellen ist.
Und der Verlauf? Der hängt sehr stark von den Mitspielern ab. Alles steht und fällt dabei mit ihren Erfahrungen im Pokerspiel. Wer mit der Rangordnung der verschiedenen Kombinationen vertraut ist und Full House von Royal Flush, Straße und Drilling unterscheiden kann, bekommt keinerlei Schwierigkeiten mit den wenigen Regeldetails. Wer jedoch noch nie Poker gespielt hat, ist mit dem Studium der Übersichtskarte ausgelastet und mit dem Abschätzen des eigenen Blatts hoffnungslos überfordert. Was schade ist, denn die Heroes bieten auch einiges an taktischen Finessen.
Zunächst gilt es, die möglichen Kombinationen des eigenen Blatts einzuschätzen. Mit der besten Kombi lässt sich meist ein Stich machen, zumal die restlichen Karten auch einzeln abgeworfen werden können. Auch 0 Stiche sind fast immer eine sichere Sache. Was aber gerne übersehen wird, ist das Problem der verbliebenen Handkarten. Verbleiben bei einem einzelnen Spieler 3 (oder mehr) Stück, macht er einfach drei Stiche damit und gewinnt die Keilerei. Da ist also auch noch Aufpassen angesagt. Die vergleichsweise komplizierte (und zumindest uninnovative) Rechnerei auch dem Wertungsblatt sollte dabei stets der erfahrenste Spieler übernehmen.
Fazit
Als Kreuzung von Wizard und Poker ist Half-Pint Heroes eine unterhaltsame Neuschöpfung, für die man idealerweise entsprechende Erfahrung mitbringen sollte. Wer gerne Tichu spielt, sollte auch keine Probleme mit der unterschiedlichen zu spielenden Kartenanzahl haben.
7 | cp 18.11.2017 | ungewöhnliches Stichspiel -macht in der richtigen Runde ungewöhnlich viel Spaß. Kann aber auch total floppen. Pokererfahrung ist vorteilhaft. |
7.5 | Dinosaurier26 12.12.2017 | |
8 | S.Oliver 24.12.2017 | Sehr guter Absacker |
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