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Datenblatt image
ID 12909

GRANADA


cover
Jahrgang: 2009

Verlag: Queen Games [->]
Autor: Dirk Henn
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2-4

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45-60

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ab 8


Material: hochwertig
Komplexität: durchschnittlich
Kommunikation: gering
Interaktion: gering
Einfluss: hochf5
Bewertung angespielt: 7.4 von 10
punkte

Score gesamt: 61.0% von 100
score
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Rezension

Ziel

Nach der Alhambra lässt Queen Games jetzt Granada am Fuße der Sierra Nevada entstehen. Jeder Spieler baut dabei seine eigene Stadt auf und versucht durch Gebäudemehrheiten und möglichst lange Wassergräben die meisten Siegpunkte zu erhalten.

Regeln

Der Spielplan von Granada dient nur dem Festhalten der aktuellen Siegpunkte und als Ablageplatz für die jeweils zur Verfügung stehenden Geldkarten und Gebäude. Vier Bauwerke kommen zu Beginn auf die Bauhoffelder, alle restlichen in einen Stoffbeutel. Jedes Gebäudeplättchen ist beidseitig mit unterschiedlichen Bauwerken bedruckt, hat einen Zahlenwert und eventuell Wassergräben an den Rändern. Alle Spieler erhalten ein Startplättchen für ihre Stadt und dazu ein bisschen Kleingeld. Der restliche Geldkartenstapel wird nun in ungefähr fünf gleich große Teile aufgesplittet. Anschließend kommt in den zweiten Stapel die Wertungskarte A und in den vierten die Wertungskarte B. Der Nachziehstapel wird dann -angefangen bei Stapel Nummer fünf- von unten nach oben wieder zusammengesetzt.

Der aktive Spieler hat in jedem Zug die Wahl zwischen den folgenden drei Aktionsmöglichkeiten:

  1. Geld nehmen: Es darf eine beliebige Geldkarte von der Auslage genommen werden -oder sogar mehrere Geldkarten, wenn deren Summe nicht größer als fünf ist. 
  2. Gebäudeplättchen kaufen: Wer das nötige Kleingeld auf der Hand hat, kann mit dieser Aktion ein beliebiges Gebäude vom Bauhof kaufen. Dabei muss mindestens der aufgedruckte Preis in der am Bauhof angezeigten Währung für das Plättchen bezahlt werden. Wird ein Gebäude genau passend bezahlt, lohnt sich dies in doppelter Hinsicht. Erstens wird nämlich kein Wechselgeld ausbezahlt und zweitens ist es dem Spieler dann erlaubt, eine Zusatzaktion nach Wahl auszuführen.
  3. Die eigene Stadt umbauen: Mit Hilfe dieser Aktion besteht die Möglichkeit, die eigene Stadt auf drei verschiedene Arten umzubauen. Entweder wird ein Gebäudeplättchen vom eigenen Reservefeld in die Stadt eingebaut, oder es wird ein bereits in der Stadt befindliches Bauwerk abgerissen und dafür in die Reserve gelegt. Als dritte Option kann ein ausliegendes Gebäude mit einem Plättchen der Reserve 1:1 ausgetauscht werden.

Hat ein Spieler in seinem aktuellen Zug ein Bauwerk gekauft, muss er dieses entweder in seine Stadt einbauen oder auf sein Reservefeld legen. Beim Einbau in die Stadt darf das Gebäude nur mit der beim Kauf sichtbaren Seite angelegt werden. Wird eine Drehung des Plättchens gewünscht, muss dafür eine Gebühr von drei Geldeinheiten in einer beliebigen Währung bezahlt werden. Bei allen Bauvorhaben müssen außerdem noch einige Regeln beachtet werden. Alle Gebäudedächer müssen zum Beispiel stets nach oben zeigen und müssen vom Startfeld aus erreichbar sein, ohne dass dabei ein Wassergraben überquert werden muss. Des Weiteren muss jedes Plättchen an ein bereits liegendes angrenzen und es dürfen keine Löcher, also vollständig umbaute leere Bereiche, entstehen. Bevor nun der nächste Spieler an der Reihe ist, werden bei Bedarf sowohl die Geldauslage, wie auch der Bauhof neu aufgefüllt.

Insgesamt gibt es drei Wertungen im Spiel. Die Wertungen A und B werden sofort ausgeführt, wenn die entsprechenden Karten vom Geldkartenstapel gezogen werden. Die letzte Wertung findet dagegen erst nach Spielende statt. Grundsätzlich gilt, je später die Wertung, desto mehr Punkte werden vergeben. Erhält in Wertung A nur der Erstplatzierte Siegpunkte für die Mehrheit an einem Gebäudetyp, so wird in Wertung B auch der Zweitplatzierte und in der Endwertung sogar noch der Drittplatzierte mit Punkten belohnt. Bei Gleichständen erhält derjenige die Siegpunkte, der das teuerste Gebäude der entsprechenden Sorte in seiner Stadt verbaut hat. Für den jeweils längsten durchgehenden Wassergraben um die eigene Stadt gibt es außerdem in jeder Wertung Zusatzpunkte.

Sobald der Bauhof nicht mehr vollständig mit Gebäudeplättchen aufgefüllt werden kann, folgt die Schlusswertung. Zum erfolgreichsten Baumeister wird danach der Spieler mit den meisten Siegpunkten gekürt.

Meinung

Da Granada auf Alhambra basiert, bringt es nicht allzu viele, aber auch keine schlechten Neuerungen gegenüber seinem Vorgänger mit auf den Tisch. Das Spielmaterial weicht aufgrund dieser Tatsache nicht grundlegend vom Vorgänger ab. Die Geldkarten sehen ein bisschen anders aus, die Bauwerksplättchen zeigen komplett neue Gebäudetypen auf Vorder- und Rückseite, und statt einzelnen kleinen Ablageplänen enthält Granada einen großen Spielplan mit Bauhof, Geldauslage, Reservefeldern und einer Siegpunktleiste. Auch wenn die Regeln nicht zu umfangreich und recht einfach sind, wäre es für Alhambra-Freaks doch ganz schön gewesen, wenn die Spielregel von Granada einen eigenen Abschnitt beinhalten würde, in der nur die Unterschiede gegenüber dem Vorläufer aufgelistet worden wären.

Um zum Schluss auf der Siegpunktleiste ganz vorne zu stehen, müssen ein paar Dinge beachtet werden. Wer zum Beispiel dauernd knapp bei Kasse ist, dem wird es oft passieren, dass ihm die begehrtesten Gebäude vor der Nase weggeschnappt werden. Aus diesem Grund ist es besser, sich erst mal ein bisschen Vermögen anzusammeln, damit später bei Bedarf der Handlungsspielraum größer ist. Das Ganze hat noch einen weiteren Vorteil. Je mehr Geldkarten auf der Hand, desto größer ist die Chance, dass ein Gebäude genau passend bezahlt werden kann -und dafür springt ja ganz nebenbei noch eine zusätzliche Aktion heraus. Diese Extraaktionen dürfen auf keinen Fall außer Acht gelassen werden, denn durch mehrfach passendes Bezahlen kann ein Spieler immer mal wieder sein Aktionskonto aufstocken und sich somit gegenüber den anderen einen Vorteil verschaffen. Gegen Ende der Partie sollten sich die Spieler außerdem davor hüten, noch Bauwerke in die Stadt einzubauen, bei denen keine Chance mehr auf eine eigene Mehrheit besteht. Wer dies nicht beherzigt, wird oftmals Punktelieferant für die Gegner spielen. Sehr sinnvoll kann es auch sein, sich die teuersten Gebäude einer Sorte zu krallen falls dies möglich ist, da diese Gleichstände zu eigenen Gunsten auflösen können.

Eine der entscheidenden taktischen Neueinführungen gegenüber Alhambra bietet Granada durch die zwei verschiedenen Gebäudetypen pro Plättchen, denn dadurch erhöht sich nicht nur die Bauwerksauswahl auf dem Bauhof auf acht. Es besteht durch das Drehen der Plättchen weiterhin die Möglichkeit, Wertungen und Mehrheiten besser als beim Vorgänger zu eigenen Gunsten beeinflussen zu können. Natürlich muss ein kleines Entgelt bezahlt werden, wenn bei einem gekauften Plättchen das Bauwerk auf der Rückseite eingebaut werden soll, aber nicht selten lohnt sich diese Investition.

Was die Wertungen betrifft, sollte ebenfalls noch mal kurz ein Vergleich zu Alhambra aufgestellt werden. Brachten bei diesem die Mehrheiten bei den verschiedenen Gebäudetypen bei allen Wertungen noch genau festgelegte Punktzahlen, so kann sich diese Wertigkeit bei Granada jetzt Schlag auf Schlag ändern. Mehrheiten bei Bauwerken, die insgesamt nur selten verbaut wurden, bringen nämlich deutlich weniger Punkte ein, als Gebäudemehrheiten bei oft in den Städten vorhandenen Gebäuden. Daher ist es sehr wichtig, die Mitspieler im Auge zu behalten und sich vor allem auf die letzten beiden Wertungen zu konzentrieren. Es gilt hier die simple Regel: Je mehr Gebäudeplättchen schon irgendwo verbaut wurden, desto mehr Punkte lassen sich machen. Die erste Wertung taucht für irgendwelche Planspiele ohnehin fast immer viel zu früh auf.

Ein kleiner Kritikpunkt muss leider noch angefügt werden. Mit zunehmender Spielerzahl nehmen nämlich die taktischen und planerischen Möglichkeiten zu Gunsten des Glücksfaktors ab. Wegen der Doppelbelegung der Gebäudeplättchen zwar nicht so stark wie beim Vorgänger Alhambra, aber leider immer noch merklich. Es lassen sich eben keine Geldkarten oder Bauwerke für den eigenen nächsten Zug einplanen, wenn vorher noch ein paar Mitspieler an der Reihe sind. Da Granada aber ohnehin noch in die Kategorie Familienspiel fällt, wird dieser Aspekt für den Großteil der Zielgruppe keine große Gewichtung haben.

Fazit

Ob sich letztendlich der Kauf dieses Spiels lohnt, hängt zu einem nicht unerheblichen Teil davon ab, ob der potenzielle Käufer den Vorgänger Alhambra bereits sein Eigen nennt und sich eventuell schon daran satt gespielt hat. Schafft es nämlich Alhambra nur noch sporadisch auf den Spieltisch, kann es Granada aufgrund der Gemeinsamkeiten bzw. Ähnlichkeiten und trotz der leichten Steigerung des Taktikanteils unter Umständen genauso ergehen. Auf der anderen Seite ist Granada aber ideal für alle, die ein einfaches und zugleich begeisterungsfähiges Familienspiel mit schöner Aufmachung suchen. Wem Alhambra ein klein bisschen zu seicht war, für den könnte dieses Spiel jetzt ebenfalls genau das sein, worauf er oder sie gewartet hat. Für Granada gibt es zwar im Gegensatz zu seinem Wegbereiter noch keine Erweiterungen, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.


2009-12-10, Markus Donaubauer (markus)



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Bewertungen
7markus
07.12.2009
Gef?llt mir aufgrund etwas mehr taktischer M?glichkeiten einen Tick besser als Alhambra
7.5arkadia
20.12.2009
7cp
23.02.2010
Granada richtet sich an Spieler, die sich Alhambra nie zugelegt haben, weil es ihnen nicht taktisch genug war. Beide Spiele braucht man aber nicht besitzen. :)
8flulalu
25.03.2013

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