EXPEDITION SUMATRA
Ziel
Die Spieler begeben sich in den tropischen Regenwald Sumatras, um dort seltene Tiere zu fangen, an denen verschiedene Zoologische Gärten und Schwarzmarkthändler interessiert sind. Doch die Navigation durch den Urwald ist gar nicht so leicht…
Regeln
Die Insel besteht aus 7x7 quadratischen Feldern, von denen manche mit Wegeplättchen belegt sind. Über die Felder führen Wege und Kreuzungen, auf denen sich Nashörner, Elefanten, Orang-Utans, Tiger und Muntjaks aufhalten. Jeder Spieler erhält drei Teile eines Schiffes zugelost, die zusammengepuzzelt werden müssen und zwei verschiedene Aufträge vorgeben, bestimmte Gruppen von Tierarten abzuliefern.
Während eines Spielzuges können vier Aktionen in beliebiger Kombination durchgeführt werden.
Inselplättchen dürfen auf ein benachbartes freies Feld umgeklappt und mit einem eigenen LKW beliebig weit die Wege entlang gefahren, das Schiff um ein Feld verrückt werden. Auch das Einfangen eines Tieres kostet eine Aktion, das Stehlen von einem anderen LKW sogar zwei. Dafür ist das Verladen kostenlos: Erreicht ein LKW das eigene Schiff, muss lediglich entschieden werden, in welchen Laderaum das Tier gesperrt wird. Diese Entscheidung kann nicht mehr revidiert werden.
Am Ende des Zuges driftet dann das Schiff noch bis zu vier Felder weiter um die Insel herum, je nach Position des großen LKW. Bereits besuchte Tierfelder werden durch neue Plättchen ausgetauscht. Ist der Nachziehstapel erschöpft oder ist es einem Spieler gelungen, sein Schiff komplett zu füllen, endet das Spiel. Siegpunkte gibt es für volle Bug- und Heckteile sowie jedes Tier im Mittschiffbereich, Boni kommen für das Umrunden der Insel hinzu.
Meinung
Von einer Expedition in den Regenwald mit dem Ziel seltene Tiere zu sammeln, erwarten wir eigentlich mehr Tiere als nur die verwendeten fünf. Dass es sich bei den gesuchten Muntjaks um eine in Asien beheimatete Gattung verhältnismäßig kleiner Hirsche handelt (hm, lecker!), weiss bereits kein Spieler mehr. Allerdings sollen die Viecher ja auch gewinnbringend verkauft werden. Also an ein paar Zoos und viele illegale Zwischenhändler, damit irgendwelche Sammler sich neue ausgestopfte Köpfe an die Wand nageln können. So richtig politisch korrekt ist Expedition Sumatra also nicht –wen das stört, braucht aber nur den entsprechenden Nebensatz in der Anleitung überlesen.
Das Sumatra-Nashorn ist übrigens die kleinste Nashorn-Art, der Sumatra-Tiger sogar akut vom Aussterben bedroht. Doch Fachwissen und Ökobewusstsein sind nicht gefragt, das Thema dient lediglich als Mittel zum Zweck. Und dieser ist gut. Bereits auf den ersten Blick lassen sich Ähnlichkeiten zu Ravensburgers Verrücktem Labyrinth erkennen, die intelligente Faltung der Anleitung offenbart Detailverliebtheit und Spielwitz.
Genauso leichtgängig ist dann auch der Ablauf, bei dem sich die Spieler kaum in die Quere kommen. Und wenn, dann häufig genug eher unfreiwillig. Primär ist nämlich jeder damit beschäftigt, die passenden Tiere für die eigenen Aufträge einzusammeln. Wenn dann noch die Strecke eines Mitspielers durch Umklappen behindert werden kann, umso besser.
Fazit
Die professionell produzierte Expedition Sumatra vereint viele bekannte Mechanismen zu einem schönen Familienspiel –trotz fragwürdiger Motivation der Großwildjäger. Die überschaubaren Regeln erlauben bereits 8-9jährigen das Mitspielen, die Spieldauer ist angenehm und für das Geschehen angemessen.
6.5 | cp 23.02.2011 | f?hlt sich irgendwie bekannt an |
6 | markus 13.06.2011 | ganz nett, mehr aber auch nicht |
6 | arkadia 15.06.2011 |
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