DIE HäNDLER VON OSAKA
Jahrgang: 2017
Verlag: Asmodee [->]
Z-Man Games [->]
Autor: Susumu Kawasaki
Grafik: Peter Gifford, Atha Kanaani, You Satouchi
Ziel
Einst war Edo das Zentrum politischer Macht im alten Japan, und genau in dieser Zeit spielt Die Händler von Osaka von Z-Man Games. Der Kernmechanismus des Spiels ist der Erwerb von Waren und die Verschiffung nach Edo, um dort gewinnbringend verkauft zu werden.
Regeln
Der Spielplan mit dem Seeweg von Osaka nach Edo wird in die Mitte gelegt. Fünf zufällig gezogene Karten bilden den Markt. Drei weitere Karten gelten als Produktion und zeigen lediglich an, was in der nächsten Auffüllphase auf den Markt kommt. Nun zieht jeder Spieler Karten vom verdeckten Nachziehstapel, bis mindestens acht Münzen erreicht wurden (die Karten zeigen neben einer farblichen Warensorte auch einen Münzwert).
In seinem Zug kann der aktive Spieler entweder Waren kaufen oder eine Marktkarte als Münze nehmen oder eine Karte reservieren. Beim Warenkauf ist zu beachten, dass alle nicht-reservierten Karten vom Markt erworben werden. Hat ein Spieler nicht genügend Geld, so darf er diese Aktion nicht wählen. Gekaufte Marktkarten gelten fortan als Waren und werden offen vor dem Besitzer abgelegt. Nach einem Warenkauf werden die farblich entsprechenden Schiffe ein oder zwei Seefelder weitergezogen. Beim Nehmen einer Münze nimmt der Spieler einfach eine Karte vom Markt auf die Hand. Diese Karte zählt nun als Geld (Münzwert). Bei einer Reservierung platziert der Spieler lediglich einen Marker auf eine beliebige Karte. Diese Karte kann von Mitspielern nicht mehr genommen werden.
Ist der Markt leer, wird er aufgefüllt (zunächst mit Karten der Produktion, die dann ebenfalls aufgefüllt wird). Erreicht ein Schiff Edo, muss jeder Spieler alle Waren in der entsprechenden Farbe verkaufen. Dafür erhält man Siegpunkte und einen Ertragsmarker der verkauften Farbe / Ware. Stehen zu diesem Zeitpunkt andere Schiffe auf der schwarzen Strömung (das sind die beiden Seefelder vor Edo), verlieren die Spieler alle Waren der entsprechenden Farbe. Einige Karten können jedoch als Versicherungen eingesetzt werden und schützen die anderen Waren vor dem Verlust. Das Spiel endet, sobald ein Spieler mindestens acht Ertragsplättchen besitzt. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat dann gewonnen.
Meinung
Die Händler von Osaka ist ein einfach zu erlernendes Spielchen, das sich in erster Linie für Gelegenheitsspieler und Familien eignet. Aber auch Vielspieler haben in der Regel ihre Freude am Spiel, das sie zumeist als Aufwärmer oder Absacker eines größeren Spieleabends verwenden.
Hinsichtlich der Komplexität bewegt sich Die Händler von Osaka in etwa auf Alhambra-Niveau. Da die Spieler über weite Strecken wenig Geld haben, ist das Nehmen von Münzen oftmals die einzige Alternative, und das ist auch tendenziell der Hauptkritikpunkt am Spiel. Erfahrene Spieler fühlen sich stellenweise gespielt, d.h. ihnen bleibt in bestimmten Situationen eigentlich nur eine logische Option übrig. Dem kann man zwar mit Reservierungen entgegenwirken, aber das ist nur bis zu einem gewissen Grad sinnvoll. Wenn ein einziger hoher Münzwert im Markt ausliegt, dann wird sich der aktive Spieler fast immer diese Karte nehmen. Natürlich kann es auch manchmal empfehlenswert sein, eine andere Option zu wählen (z.B. der Kauf des Markts als Waren), aber in der Regel ist ein größerer Münzwert schon verführerisch.
Grundsätzlich ist das Spiel schnell verstanden und verinnerlicht. Und Spaß macht das Ganze auch. Allzu hohe Erwartungen sollte man aber nicht haben, denn wie gesagt ist Die Händler von Osaka eher ein Leichtgewicht. Wer Spiele wie Der Palast von Alhambra und Konsorten zu seinen Favoriten zählt, kommt bei dieser Veröffentlichung im Großen und Ganzen auf seine Kosten. Lobenswert sind auch das kleine Schachtelformat (das wenig Platz wegnimmt) und die gute Qualität des Spielmaterials.
Fazit
Die Händler von Osaka ist ein nettes Spielchen, das kurzweiligen Spielspaß verbreitet und insgesamt zu gefallen weiß. Großes Kino sieht natürlich anders aus, aber diesen Anspruch hat die Veröffentlichung ja gar nicht. Ergo: Die Händler von Osaka ist definitiv kein „Pflichtkauf“, aber „nice to have“.
6 | heavywolf 08.10.2017 |
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