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ID 17359

CLUB DER VERSCHWENDER


cover
Jahrgang: 2015

Verlag: Heidelberger Spieleverlag [->]
Autor: Vladimir Suchý
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2-5

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ab 14


f5
Bewertung angespielt: 7.0 von 10
punkte

Score gesamt: 58.0% von 100
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Rezension

Ziel

Im Club der Verschwender haben zwei bis fünf Spieler die Rolle des perfekten Gentlemans so richtig satt. Anstatt sich sorgfältig um die eigenen Besitztümer zu kümmern, gutes Benehmen an den Tag zu legen und ein öffentliches Amt zu bekleiden verprassen die Protagonisten ihre Kohle, beleidigen ständig Mitglieder der Gesellschaft und verlieren permanent Stimmen bei einer Wahl. Aber es ist gefährlich, sich nur auf einen Aspekt zu fokussieren, denn am Schluss zählt nur die höchste Wertung des Wettbewerbs, in dem man am besten (bzw. schlechtesten) dasteht.

Regeln

Zunächst einigen sich die Spieler auf zwei von drei möglichen Modulen (=Standardspiel). Erfahrene Gentlemen können alternativ auch mit allen Modulen spielen (=Fortgeschrittenenvariante). Nun werden die ausgewählten Bausteine um den Hauptspielplan platziert. Sowohl der Hauptspielplan als auch die Modulspielpläne werden mit allen benötigten Utensilien bestückt. Dabei handelt es sich  in der Regel um Bonusaktionsplättchen und Karten, die auf den Hauptspielplan und neben die entsprechenden Module gelegt werden. Jeder Spieler erhält ein eigenes Spielertableau und spielerzahlabhängig einige Botenjungen sowie Geld. Da der letzte Spieler im Nachteil ist, bekommt er kein Handicap. Alle anderen Spieler müssen sich zusätzliche Ausstattungen nehmen.

Der Club der Verschwender verläuft über maximal fünf Runden, die modulabhängig in verschiedene Phasen unterteilt sind. Zunächst wird die aktuelle Runde vorbereitet (neue Karten aufgedeckt), dann können die Spieler ihre Laufburschen auf Botengänge schicken (Workerplacement-Mechanismus). Anschließend können die Spieler Aktionen ausführen, die durch Karten gesteuert werden. Jedes Spielertableau bietet nur Platz für sechs schwarz gerahmte Karten. Ist das Wahlwettbewerbsmodul im Spiel, wird nun der Hyde Park Bereichabgearbeitet, in dem die Spieler Stimmen verlieren, Megafone erhalten oder einen Kartensatz nehmen. Im Gesellschaftswettbewerb versuchen die Spieler mit anstößigen Verhalten in der Beliebtheit der Gesellschaft abzusteigen, und nach dieser Auswertung wird die Runde beendet und der Spielplan aufgeräumt.

Das Spiel endet, sobald irgendein Spieler in einem der Wettbewerbe null Punkte oder weniger erreicht hat. Alternativ ist spätestens nach der fünften Runde Schluss. Die Endwertung jeden Spielers ist seine höchste Wertung in einem der Wettbewerbe. Der Spieler mit der geringsten Endwertung hat dann gewonnen.

Meinung

Der Club der Verschwender ist sicherlich ein gutes und gelungenes Brettspiel, das primär den Vielspielern unter den Lesern empfohlen werden kann. Witzigerweise ist das Ganze eigentlich gar nicht sooo komplex, obwohl die Anleitung zunächst diesen Eindruck vermittelt. Und damit sind wir auch schon beim einzigen größeren Kritikpunkt des Spiels, nämlich dem Regelwerk.

Im Prinzip deckt die Anleitung durchaus alle Fragen ab, doch die Struktur hätte definitiv übersichtlicher sein können. In der vorliegenden Fassung verkompliziert die Anordnung der Erläuterungen die Regel unnötig, und als Regel-Studierender wünscht man sich einen Roten Faden und eine geradlinigere Ausrichtung. Das soll jetzt nicht heißen, dass die Anleitung von Club der Verschwender grottenschlecht ist. Da gibt es weitaus schlimmere Vertreter (z.B. Mysterien der Templer, Nebel über Valskyrr etc.), aber „gut“ ist definitiv was anderes. Hinsichtlich einer bestens strukturierten Regelgestaltung können sich die Jungs von Czech Games Edition eine Scheibe von (beispielsweise) Hans im Glück abschneiden, deren Regelwerke fast immer vorbildlich aufgebaut sind.

Sieht man von diesem Manko ab, ist Der Club der Verschwender eine empfehlenswerte Veröffentlichung geworden. Die Mechanismen sind bekannt und funktionieren einwandfrei. Ob man nun Punkte einsammelt oder – wie in diesem Fall – verlieren will, ist letztendlich egal. Im Endeffekt läuft es schließlich auf dasselbe heraus, wenngleich das „Verschwenderprinzip“ nicht so oft angewandt wurde wie das Punkte-Sammeln-Prinzip bei anderen Veröffentlichungen.

Die unterschiedlichen Module sorgen für einen hohen Wiederspielreiz, der für Experten in der Fortgeschrittenenvariante mit allen drei Modulen gipfelt. Einsteiger sollten aber unbedingt mit zwei Modulen starten, da hier der Überblick leichter fällt. Der Endwertungsmechanismus erinnert natürlich ein bisschen an Einfach Genial. Dieses Prinzip passt hervorragend ins Grundkonzept und verhindert, dass sich die Spieler auf ein einzelnes Modul konzentrieren. Denn Der Club der Verschwender ist nur zu gewinnen, wenn man in allen verwendeten Modulen aktiv ist, was eine ausgewogene Balance erfordert.

Fazit

Mit dem Club der Verschwender ist Vladimir Suchy ein toller Nachfolger zu Der Letzte Wille gelungen, außerdem sind diese Veröffentlichungen miteinander kompatibel. Der Spielspaß ist prima und reißt auch nach mehreren Partien nicht ab. Untem Strich ist das Spiel vielleicht nicht gerade ein ultimatives Meisterwerk, aber durchaus solide und gute Kost, die zum Antesten zweifellos weiterempfohlen werden kann.


2016-11-25, Wolfgang Volk (heavywolf)



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Bewertungen
7heavywolf
22.11.2016

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