CHICAGO GANGSTER
Ziel
Befördere alle Gegner ins Jenseits und bleibe bis zum Schluss mit eigenen Gangstern am Leben. Leichter gesagt, als getan!
Regeln
Im Prinzip ist das Gangsterleben einfach: Gegner eliminieren und selbst überleben. In Chicago Gangster bedeutet dies: Karte ziehen, Karte ausspielen, Karte ziehen, Karte ausspielen usw.
Zunächst wählt sich jeder mitspielende Gangsterboss einen Gangsterclan aus und legt diese Karten offen vor sich aus. Alle ausliegenden Gangster dürfen abgeknallt bzw. auf die Abschussliste befördert werden. Dies geht mit Hilfe der Aktionskarten. Es gibt drei Arten: Angriffskarten (rot), Rettungskarten (grün) und Schutzkarten (blau).
Die wichtigste Karte ist die (rote) Auftragskarte, denn damit kann ein gegnerisches Familienmitglied auf die Abschussliste befördert werden. Der erste Gegner, dem das geschieht, wird sogar gleich "an die Wand" gestellt - im Spiel repräsentiert durch den Deckel der Box und das daraufgestapelte Unterteil (s. erstes Foto). Diese Wand ist natürlich eine gefährliche Position....
Zum Glück gibt es aber noch die Rettungskarten. Hier gibt es solche, mit denen Gangster von der Abschussliste entfernt werden dürfen. Auch das Ändern der Reihenfolge auf derselben kann hilfreich sein, wenn ein Clanmitglied gerade die zweifelhafte Ehre hat, an der Wand zu stehen. Mit Hilfe der Schutzkarten -sofern man welche auf der Hand hält- ist es jedem Gangsterboss möglich, sofort auf ausgespielte Karten zu reagieren und die Wirkung so abzuändern oder zu negieren.
Unter bestimmten Umständen, wenn z.B. eine entsprechende Karte ausgespielt wird oder sich mindenstens sechs Gangster auf der Abschussliste befinden, beginnt ein Bandenkrieg. Somit startet auch das Abkratzen -auch im Sinne von Leichen von der Wand abspachteln. Zu Beginn des Zuges des nächsten Spielers wird nun nämlich der Gangster exekutiert, der das Pech hat gerade an der Wand zu stehen. Der Nächste auf der Abschussliste rückt dann nach. Wurden schließlich soviele Gangster beseitigt, dass nur noch ein Boss Familienmitglieder hat, gewinnt dieser das Spiel. Ist ja auch logisch, die Anderen wurden ja erschossen....
Meinung
Da für ausgespielte Karten sofort nachgezogen werden darf, sind blaue Schutzkarten ein gern gesehener Gast auf jeder Spielerhand. Je mehr Mitspieler, desto wertvoller, denn irgendein Fiesling findet sich fast immer, der einem an den Kragen will. Und wer seinen Kopf immer wieder aus der Schlinge ziehen kann, den stört auch ein Bandenkrieg nicht weiter. Schließlich werden ja nur die anderen abgemetzelt.
Der Vorteil von Chicago Gangster liegt jedenfalls in dem schnellen und einfachen Einstieg ins Spiel. Kurz erklärt und schon kann's losgehen, denn die meisten Karten sind selbsterklärend. Der Nachteil ist, dass es sich um ein Kartenablegespiel ohne großen Einfluss handelt und nach ein paar Runden der erste Reiz meist schon verflogen ist. Das Spiel plätschert dann vor sich hin bis letztlich der Obergangster feststeht. Aber zumindest fällt dadurch der geringe Ärgerfaktor so kaum ins Gewicht.
Einen ähnlichen Exekutionsmechanismus besass auch Guillotine von Amigo. Da ging es zwar "nur" um die französische Revolution, der Spaß am Meucheln war dafür aber größer.
Fazit
Stehen große Strategen vor einer Kaufentscheidung, sollten diese sich lieber noch ein paar Rezis anderer Spiele durchlesen. Wer jedoch auf einfache Kartenspiele mit hohem Glücksfaktor steht und Guillotine mag, ist mit der Ballerei in Chicago gut bedient.
3.5 | niggi 30.05.2009 | |
3 | cp 30.05.2009 | belangloses Kartenablegen |
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Komplexität: gering
Kommunikation: durchschnittlich
Interaktion: sehr hoch
Einfluss: sehr gering