CARCASSONNE AMAZONAS
Ziel
In der Carcassonne-Serie Around the World geht es diesmal an den Amazonas. Dieser schlängelt sich selbstgefällig durch den Urwald und begrenzt dabei automatisch die Spielfläche. Doch je weiter er fließt, desto mehr Gebiete in der grünen Hölle werden zugänglich. In ihnen sind zahlreiche Tiere zu entdecken.
Regeln
Ähnlich wie bei der Carcassonne-Erweiterung Der Fluss beginnt die Auslage mit einem großen Flußteil, das hier sogar acht Felder bedeckt. Und weil der Amazonas so groß ist, fahren dort sogar Schiffe -von jedem Spieler eines. Diese werden vorwärts bewegt, wenn ein Wegelagerer (hier: Meeple auf Nebenfluss) einem Boots-Symbol begegnet oder wenn ein Spieler keinen Meeple und kein Camp (=analog Bauern) einsetzt. Jedes Mal, wenn ein (oder sogar zwei) neues Flußplättchen gezogen wird, erfolgt am Amazonas eine Wertung, von der die dort führenden profitieren. Der Hauptfluss pflanzt sich übrigens immer nur in ein und dieselbe Richtung fort, Schleifen werden durch Doppelplättchen abgebildet.
Ansonsten entspricht alles weitestgehend den normalen Carcassonne-Regeln. Allerdings gibt es keine Kirchen, und die Camps (Bauern) punkten nicht für abgeschlossene Dörfer, sondern für abgebildete Tiersymbole.
Meinung
Knallbunt präsentiert sich die südamerikanische Dschungelgegend, kräftige Grün- und Blautöne werden von roten und gelben Farbklecksen (Papageien & Co) durchsetzt. Das hebt die Stimmung bereits bei der Vorbereitung, denn so schön war bislang noch kein Carcassonne anzusehen. Da fällt es verhältnismäßig leicht darüber hinwegzusehen, dass es kaum Neues im Urwald zu entdecken gibt. Die "Bauern" dorf separate Figuren (hier: Dörfer) zu ersetzen, hilft der Übersichtlichkeit, wurde aber auch schon in anderen Ausgaben ähnlich umgesetzt. Der Fluss... nunja, die Intuition sagt: Das war doch auch schon mal da. Doch während Der Fluss nur eine kleine Erweiterung zum Grundspiel war, haben wir hier nun ein vollständiges Spiel vor uns, für das auch an den Mechaniken im Detail gefeilt wurde.
Das "Hauptproblem" besteht aber weiterhin: Der große Fluß teilt die Spielfläche hart auf und reduziert die im Grundspiel dynamische Flächenkontrolle durch die Bauern, bzw. hier jetzt die Camps. Allerdings muss nicht mehr auf geschlossene Siedlungsflächen spekuliert werden, es genügt das Abzählen der Tiersymbole, die im Farbwirrwarr nicht ganz so gut zu überblicken sind.
Fazit
Carcassonne Amazonas sieht nicht nur prima aus, sondern hat auch die Fluss-Idee endlich perfektioniert. Es sieht so aus, als könnten Carcassonne-Fans langsam beginnen, ihre ganzen kleinen Erweiterungen zu entsorgen, um stattdessen auf die Around-the-World-Reihe umzusteigen.
7 | cp 08.12.2016 | und wieder eine gelungene Carcassonne-Variante |
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