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Datenblatt image
ID 15869

BRüGGE


cover
Jahrgang: 2013

Verlag: Hans im Glück [->]
Autor: Stefan Feld
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2-4

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60

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ab 10


f5
Bewertung angespielt: 8.5 von 10
punkte

Score gesamt: 61.0% von 100
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Rezension

Ziel

Heute errichten wir ORTSNAME_BITTE_EINSETZEN: Brügge. Dazu bauen wir Brüggen Brücken und Gebäude und kaufen Leute. (Wer würde auch schon freiwillig nach Belgien ziehen? Klar, da müssen Bestechungsgelder herhalten... höhö) Doch es gibt auch ein paar (zunächst vage, da durch Würfel ausgelöste) Bedrohungen, denen wir uns zur Wehr setzen müssen. Hungersnöte und dergleichen -kennt man ja.

Regeln

Zu Beginn einer Runde werden die Handkarten auf 5 Stück nachgezogen. Karten erfüllen eine Doppelfunktion: Ihre Rückseiten können als Gebäude verwendet werden, die dann von den auf den Vorderseiten abgebildeten Personen besetzt werden. Von diesen Karten werden vier abwechselnd ausgespielt und eine für die nächste Runde behalten. Damit darf eine der folgenden Aktionen ausgeführt werden:

  • Zwei Figuren („Handlanger“) in der Kartenfarbe nehmen.
  • So viele Gulden nehmen, wie der Würfel der Kartenfarbe zeigt
  • Einen Bedrohungsmarker der Farbe abwerfen
  • Ein Plättchen auf ein Kanalfeld legen, das dieselbe Farbe besitzt. Dabei wird schrittweise vom eigenen Siegel am Kanal der Stadtmauer aus gebaut. Dies kostet außerdem Geld, und zwar in wachsender Menge zum Abstand zum Startfeld. Für das Erreichen des jeweils dritten Feldes gibt es eine fixe Anzahl Siegpunkte, für das fünfte und letzte Feld ein Statuenplättchen. Bei diesem gilt: je früher erworben, desto wertvoller.
  • Ein Haus bauen, d.h. eine Karte mit Rückseite nach oben auslegen. Dieses kostet einen Handlanger der entsprechenden Farbe.
  • Eine Person in ein beliebiges eigenes, freies Haus auslegen. Dies kostet den aufgedruckten Preis der jeweiligen Person. Personen dürfen ein Mal pro Runde aktiviert werden, um deren Sonderfähigkeit zu nutzen. Dies ist meist mit Kosten verbunden. z.B. Handlanger abgeben und Karte ziehen. Manche Karten sind auch nur einmalig nutzbar, nämlich direkt beim Ausspielen. (z.B. 6 Gulden erhalten)

Es fiel bereits das Stichwort „Würfel“: Zu jeder Kartenfarbe gibt es genau einen. Sie werden jede Runde neu geworfen und erfüllen ebenfalls mehrere Funktionen: Für jede 5 und 6 erhalten die Spieler sogenannte Bedrohungsmarker in der jeweiligen Farbe. Diese Marker haben die Form eines Drittelkreises -folglich kommen sie zum tragen, sobald drei gleiche angesammelt wurden. Der Schaden hängt wiederum von der Farbe ab: alle Handlanger abgeben, eine Person abwerfen, alle Gulden abgeben, Haus oder Kanalplättchen abgeben oder 3 Siegpunkte verlieren. Die Summe aller 1er und 2er Würfel bestimmt dagegen den Preis, der für das Vorrücken auf der „Aufstiegsleiste“ zu bezahlen ist. Wer dort alleine vorne liegt, darf seinen Aufstiegsmarker für den Rest des Spiels aktivieren. Analog gibt es auch noch einen Kanal- (für meiste Kanalabschnitte) und einen Personenmarker (meiste Personen).

Sobald einer der beiden Nachziehstapel leer ist, endet die Partie. Es gibt Punkte für ausliegende Personen (jeweiliger Wert plus ggf. Bonuspunkte je nach Fähigkeit), Häuser, Kanäle, Fortschritt an der Aufstiegsleiste sowie aktivierte Mehrheitsmarker.

Meinung

Die Brücken von Brügge ist gar nicht so kompliziert, wie es die reich bebilderte und mit ausführlichen Beispielen versehene Anleitung zunächst suggeriert. Viele Kleinigkeiten folgen nämlich Automatismen (z.B. die Verteilung der Berdrohungsmarker) und erfordern wenig Aufmerksamkeit. Interessanter sind dagegen die Funktionen der Personen, was in der ersten Partie noch häufigeres Nachlesen erfordert. Doch fünf Handkarten sind auch recht überschaubar, sodass der Spielfluss nicht darunter leidet.

Wer nun aber glaubt, Brügge sei ein Kinderspiel, liegt wiederum falsch. Die verschiedenen Möglichkeiten, Punkte zu generieren, sind nämlich kaum zu überblicken. Wer erfolgreich sein will, sollte daher zumindest abschätzen können, welche Aktionen wertvoller sind als andere. Personen auszuspielen kann beispielsweise sehr nützlich sein -aber nur, wenn ihre Fähigkeiten auch wirklich genutzt werden. Wer sinnvolle Kombinationen auslegt, kann davon gut profitieren -wer seine Personen eher ungenutzt herumliegen lässt, hätte vielleicht besser in Kanäle investiert.

Auch das Ressourcenmanagement erfordert etwas Konzentration, da die Farben der Handlanger auch noch zu den Karten passen müssen. Während Geld und Handlanger also stetig neu beschafft werden müssen, darf andererseits das Bedrohungsrisiko nicht unterschätzt werden. Wer Angst hat, dadurch alle seine Figuren zu verlieren, kann entweder versuchen einen Marker loszuwerden, oder einfach mal ein oder zwei Runden ganz ohne Handlanger durchzustehen. Beides kann funktionieren. Fies wird es jedoch, wenn einem die Mitspieler ins Handwerk pfuschen, indem sie per Personenaktion Geld oder Handlanger stehlen, sodass geplante eigene Aktionen nicht mehr durchgeführt werden können. Wie friedlich eine Partie verläuft, hängt daher sehr stark vom Verhalten der Spieler ab.

Fazit

Brügge ist ein weitestgehend klassisches Mehrheitenspiel, bei dem die Spieler (ähnlich wie bei Aleas Im Jahr des Drachen -übrigens vom selben Autor) auch mit negativen Ereignissen konfrontiert werden. Der Einstieg fällt recht leicht, doch gibt es viele Details (und Kartenkombinationen) zu entdecken. So hölzern der Titel auch sein mag, so hoch ist der Wiederspielreiz. Brügge gilt deshalb zu recht als ein Highlight des Jahres für Vielspieler.


2013-04-22, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
9.5Fridulin67
19.04.2013
7cp
19.04.2013
unglücklich gewählter Titel, aber schön und anspruchsvoll.
9MarkusB
08.05.2013
8gaulhuber
11.07.2013
9Laoghaire
12.08.2013
Sehr schönes Spiel
9.5cantstop74@web.de
22.08.2013
9CrazyButCute
12.11.2013
8.5m.mueller19
03.01.2014
Zurecht zum Kennerspiel des Jahres 2013 nominiert, toll illustriert und klasse Spielmechanik, bei der die Zeit wie im Fluge vergeht
9Floeckchen
04.05.2014
Wird immer wieder gern gespielt
7UliWolter
11.05.2014
8stevie3011
28.06.2014
Eine runde Sache

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