BROOM SERVICE
Ziel
Das Kartenspiel Wie verhext wurde 2008 zum Spiel des Jahres nominiert. Mit einem Spielplan aufgepeppt sowie mit mehreren Varianten ausgestattet, wurde es nun als Broom Service neu aufgelegt. Oder besser gesagt: Zu einem deutlich komplexeren Spiel erweitert.
Regeln
Jedem Spieler stehen zehn Rollenkarten zur Verfügung, von der in jedem der sieben Durchgänge vier beliebige ausgewählt werden. Wie bei Wie verhext! bietet jede Karte eine lohnende, aber riskante (hier: "mutige") und eine weniger einträgliche, dafür aber sichere (hier: "feige") Aktion, zwischen denen beim Ausspielen entschieden werden muss. Die Mitspieler müssen dieselbe Charakterkarte bedienen, wenn sie sie ebenfalls ausgewählt hatten, und dieselbe Entscheidung treffen. Wer die feige Variante wählt, darf seine Aktion sofort ausführen. Wer die mutige wählt, kann sie nur nutzen, wenn kein nachfolgender Spieler dies ebenfalls macht -ansonsten geht er komplett leer aus.
Mit den Rollenaktionen werden verschiedene Tränke hergestellt, Zauberstäbe eingesammelt und über die Felder des Spielplans gezogen, wo die Tränke an bestimmten Orten (einmalig an runden und dauerhaft an eckigen Türmen, immer bei derselben Farbe) abgeliefert werden können. Behindert werden die Zauberlehrlinge durch anfangs herumdümpelnde Gewitterwolken (die mit Hilfe der Zauberstäbe vertrieben werden können) sowie in jedem Durchgang wechselnde "verwunschene" Rollen, bei deren Nutzung drei Siegpunkte abgegeben werden müssen. Und diese entscheiden am Ende natürlich über den Gewinner der Partie.
Für weitere Partien werden verschiedene Varianten angeboten: Sturmwolken, die beim Wegzaubern zusätzliche Boni liefern oder benachbarte Türme stärken, sowie Berg-, Wald- und Hügelplättchen, die an bestimmten Orten weitere Sondereffekte hinzaubern. Wälder und Berge befinden sich übrigens auf der Rückseite des doppelseitigen Spielplans.
Meinung
Die Idee, die Aktion einer Karte verstärken zu können und dabei das Risiko eingehen zu müssen, die Aktion komplett zu verlieren, hat grundsätzlich nichts von ihrem Reiz verloren. Während sich beim Kartenspiel Wie verhext! jedoch nicht immer mutmaßen ließ, welche Karten die Mitspieler wohl wählen würden (was dann auch in die Betrachtung der Spielerreihenfolge mit einbezogen werden musste), bieten sich bei Broom Service mehr Handlungsmöglichkeiten und damit auch bereits beim Basisspiel mehr Abwechslung.
Die offensichtlichen Möglichkeiten auf dem Spielplan haben einen weiteren Vorteil: Oftmals lässt sich besser erahnen, welche Aktionen die Mitspieler wohl planen. Ob diese Erkenntnisse dann mit der eigenen Strategie vereinbar sind, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Wer wiederholt seine Aktionen nicht ausführen darf, sollte nicht frustriert resignieren, sondern dem Zaubereiwesen mit etwas mehr Humor begegnen.
Aber es gibt auch Spieler, die gegen solche Schicksalsschläge resistent sind und großen Spaß am Bereisen der Landschaften empfinden. Für sie hat alea Großes geleistet, denn der doppelseitige Spielplan und auch die bereits dabei befindlichen Erweiterungen garantieren wirklich viel Abwechslung auf lange Sicht.
Fazit
Wer ein spannendes Wettrennen um lustige Hexen und ihre Zaubertränke sucht und wem Wie verhext! etwas zu kurz war, wird mit Broom Service bestens bedient. Trotz höherer Komplexität bleibt die Planbarkeit dabei jedoch auf überschaubarem Niveau, sodass Broom Service Fehler und unglückliche Ereignisse leichter verzeiht.
7 | cp 07.06.2015 | Wie verhext! noch einmal deutlich verbessert |
6.5 | niggi 04.11.2015 |
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