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Datenblatt image
ID 15300

BELFORT


cover
Jahrgang: 2013

Verlag: Pegasus [->]
Autor: Jay Cornier, Sen-Foong Lim
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2-5

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120

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ab 12


f5
Bewertung angespielt: 7.7 von 10
punkte

Score gesamt: 59.3% von 100
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Rezension

Ziel

Zwerge und Elben errichten eine Stadt. Oder sie versuchen es zumindest. Damit dies wenigstens fair und gerecht zugeht, wurden alle Bau- und Managementphasen einheitlich geregelt. Jeder Bezirk der als Pentagon konzipierten Stadt verfügt über die gleichen Gebäude, jeweils ein Dutzend an der Zahl. Für die niederen Verwaltungsaufgaben werden meist Beamte Gnome eingesetzt.

Regeln

Um ein bestimmtes Gebäude bauen zu dürfen, muss ein Spieler nicht nur die entsprechende Karte auf der Hand haben, sondern auch über die erforderlichen Ressourcen verfügen. Diese gibt es auf einem entsprechenden Tableau -allerdings erst, wenn gepasst wird, und auch nur für die verbliebenen Figuren des Spielers. Zuvor können Zwerge und Elben eingesetzt werden, um auf demselben Tableau neue Arbeitskräfte anzuwerben (oder vorhandene Spielsteine aufzuwerten) oder die Spielerreihenfolge (Königslager) zu beeinflussen. Oder um die Aktionen der fünf (aus zwölf zu Beginn zufällig gewählten) Gilden oder bereits vorhandenen Gebäude zu nutzen.

Wer auf einem Ressourcenfeld (Holzstämme, Steinblöcke, Metall, Gold) die Mehrheit stellt, erhält zusätzlich einen Bonus von +1, was insbesondere bei Metall sehr lukrativ sein kann. Neben dieser aktiven Art des Geldverdienens (Gold) gibt es aber auch ein fixes Einkommen, das sich durch die auf den ausliegenden Gebäuden abgebildeten Münzen berechnet. Die Steuersumme orientiert sich jedoch an der bislang erreichten Siegpunktezahl und liegt ungefähr genauso hoch.

In Spieler-Reihenfolge werden danach die gewählten Aktionen durchgeführt, neue Gilden und Mauern gebaut, im Handelsposten Rohstoffe getauscht, eine neue Gebäudekarte aus der Auslage oder vom Nachziehstapel gekauft und eventuell ein weiterer Gnom eingestellt. Gnome werden hauptsächlich Gebäuden zugeordnet, um deren Sondereigenschaften nutzen zu können. Wer ein Gebäude errichtet, darf zusätzlich eines der entsprechenden noch freien Felder auf dem Spielplan mit einem seiner Holzwürfelchen markieren. (Gilden dürfen dagegen immer von allen Spielern genutzt werden. Wer sie besitzt, verdient dabei sogar Geld.) Nach der dritten, fünften und sechsten Runde erfolgt eine Mehrheitenwertung in jedem Stadtviertel (besetzte Gebäude) sowie je Arbeitertyp (Elben, Zwerge und Gnome). Wer am Ende die meisten Punkte vorweisen kann, gewinnt.

Meinung

Was für ein Glück, dass sich auf dem Ressourcentableau auch eine kleine Übersicht der Spielphasen befindet, denn die Reihenfolge ist nicht ganz intuitiv. Insbesondere beim Finanzmanagement ist Vorsicht und vorausschauendes Planen angesagt, denn die verschiedenen Einnahmequellen werden nicht gleichzeitig angezapft. Außerdem sollte stets etwas Kleingeld zur Hand sein, um einen zusätzlichen Gnom einstellen zu können -die kleinen Kerle sind nicht nur ungemein produktiv, sondern sind bei konsequenter Spielweise auch sichere Punktelieferanten. Das krasse Gegenteil dazu stellt der Spielplan dar, denn dieser ist bunt und übersichtlich zugleich. Er ermöglicht es, bei der strategischen Verteilung der Gebäude auch die Entwicklungsrichtungen der Konkurrenz im Auge zu behalten. Sich in allen Stadtteilen auszubreiten, macht angesichts der Punktevergabe ohnehin keinen Sinn.

Bei der Auswahl der Gebäude sind drei Dinge zu berücksichtigen: Erstens die Funktion der Häuser, die teilweise eher zu Spielbeginn und teilweise eher am Ende nützlich sind. Zweitens die Kosten, denn häufig muss auf Boni beim Einkommen spekuliert werden, um das Ziel knapp zu erreichen. (Gefühlt viel zu häufig.) Drittens die strategische Positionierung, um bei den Mehrheiten eine optimale Rolle zu spielen. Im Spiel zu dritt ist es der Sprung vom dritten auf den zweiten Platz deutlich größer als vom zweiten auf den ersten -das bedeutet, dass es wichtiger ist, nicht Letzter zu sein, als unbedingt Erster werden zu müssen. Je mehr Mitstreiter, desto wichtiger wird es, vorne dabei zu sein und nicht in Gebäude zu investieren und trotzdem leer auszugehen. Mehr Mitspieler bedeutet primär eine buntere Mischung von Würfelchen in den Bezirken, sodass sich Mehrheiten frühzeitiger festigen lassen und die letzten Runden etwas statischer verlaufen.

Das echte Belfort liegt übrigens im Osten Frankreichs, nahe Basel. Um allzu revolutionäres Gedankengut präventiv zu unterbinden, beschwichtigt der Herausgeber (deshalb?) mit der Versicherung „Zur Herstellung dieses Spiels wurden keine Gnome misshandelt. Einige Trolle schon.“

Fazit

Belfort gelingt es, aus bekannten Bausteinen ein sehr eigenständiges, wenn auch eigenwilliges Gesamtwerk zu zimmern. Primär als Workerplacement-Spiel konzipiert, lenken die Fantasy-Gestalten immer wieder von der harten Manager-Realität ab. Bei den vielen Entwicklungsmöglichkeiten und Gebäudefunktionen ist es anfangs noch schwierig, die Übersicht zu behalten. Dies bessert sich jedoch mit ein paar Partien, in denen immer wieder verschiedene Gilden-Kombinationen Verwendung finden. Natürlich sind nicht alle wirklich toll -aber abwechslungsreich und originell ist dies schon. Gleiches gilt für Belfort insgesamt, das sich trotz fehlender Leichtigkeit sehr positiv von der Masse der Vielspieler-Spiele absetzt.


2013-05-07, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
8.5flulalu
20.03.2013
Schönes Fantasy Mehrheiten spiel
7.5cp
06.04.2013
häßliches Cover, aber schönes Spiel
7CrazyButCute
12.11.2013

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