
Was ist los?
Die Jury Spiel des Jahres hat ihre Empfehlungslisten und Nominierungen für 2016 bekannt gegeben. Dieses Mal gibt es vermutlich insgesamt so wenig daran zu kritisieren, wie noch nie zuvor. Alle neun Nominierten zeichnen sich durch ein überragendes Spielgefühl aus, alle haben sich ihre Nennung redlich verdient. Auf der anderen Seite gibt es aber (leider) auch kein anderes Spiel mehr, das man unbedingt hätte nominieren müssen. Eine leichte Entscheidung also für die Jury? Mitnichten, denn die Qualitäten der einzelnen Produkte liegen in völlig unterschiedlichen Bereichen, die gegeneinander abgewogen werden müssen: Strategie, Kommunikation, Design, Interaktion, Innovation, etc. Da ist es bei jedem Jahrgang schwierig, eine ausgewogene Mischung zu finden. Dies trifft umso mehr zu, wenn auffällige Häufungen auftreten. So wie dieses Mal im kommunikativen Bereich. Doch mit Codenames, Agent Undercover und Krazy Words sind nicht nur die besten vertreten, sondern auch genau diejenigen, die unbedingt genannt werden müssen, wenn wir über die besten Spiele 2016 sprechen.
Was wurde nominiert?
Spiel des Jahres: Codenames, Imhotep, Karuba
Kennerspiel: Isle of Skye, Pandemic Legacy, T.I.M.E Stories
Kinderspiel: Leo muss zum Friseur, Mmm!, Stone Age Junior
Was wurde weiterhin empfohlen?
Spiel des Jahres: Agent Undercover, Animals on Board, Die fiesen 7, Krazy Wordz, Qwinto
Kennerspiel: 7 Wonders Duel, Blood Rage, Mombasa
Kinderspiel: Burg Flatterstein, Burg Schlummerschatz, Die geheimnisvolle Drachenhöhle, Dschungelbande, Harry Hopper, Mein Schatz, Sag's mir! Junior
Was gehört dort nicht hin?
Spiel des Jahres: Mit Die fiesen 7 wird ein Reaktionsspiel empfohlen, das als solches zwar nicht schlecht sein mag, darüber hinaus aber rein gar nichts bietet. Und ein solches muss nicht unbedingt hervorgehoben werden. Da gibt es dann doch einige Neuheiten, die interessanter gewesen wären.
Kennerspiel: Der Anspruch von Mombasa liegt über dem des Kennerspiels. Seine Nennung ist einzig der Tatsache geschuldet, dass es keinen separaten Expertenpreis gibt.
Was fehlt?
Zu allererst ganz klar Mysterium, das manch einer bereits als möglichen Gewinner gesehen hat. Den Genickbruch erlitt dieses spannende Spiel wohl durch die für die deutsche Ausgabe geänderten Regeln. Trotzdem wäre zumindest eine Empfehlung angemessen gewesen. Weitere potentielle Kandidaten, die es leider ebenfalls nicht auf die Listen geschafft haben, waren beispielsweise Celestia, Kribbeln, Pairs, Sarkophag, Ten und Vampire Queen beim "roten Pöppel", sowie Chada & Thorn, Die Portale von Molthar, Discoveries und Quadropolis beim anthrazitfarbenen. Und auch bei den Kinderspielen gab es trotz der langen Liste Kandidaten, die es ebenso verdient gehabt hätten, wie beispielsweise Crazy Coconuts.
War sonst noch was?
Pegasus steigt in der Kinderspiel-Markt ein, Haba probiert sich im Gegenzug bei den Erwachsenen -und beide überzeugen in voller Linie. Dieser gleich doppelte Erfolg zeigt eindrucksvoll, welch ungeahntes Potential noch bei unseren Verlagen schlummert, und wie stark ein Einstieg in ein fremdes Marktsegment sein kann, wenn kreative Gestaltung auf professionelle Umsetzung und hohe Materialqualität trifft. Für die Zukunft brauchen wir uns angesichts dieser Entwicklung wohl wenig Sorgen machen.
Wer wird gewinnen?
Spiel des Jahres: Codenames
Kennerspiel: Isle of Skye
Kinderspiel: Leo muss zum Friseur
Und wenn nicht?
Spiel des Jahres: Karuba
Kennerspiel: Pandemic Legacy
Kinderspiel: Mmm!
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