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Datenblatt image
ID 15791

YEDO


cover
Jahrgang: 2012

Verlag: eggertspiele [->]
Pegasus [->]
Autor: Thomas Vande Ginste, Wolf Plancke
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2-5

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120-180

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ab 12


f5
Bewertung angespielt: 9.2 von 10
punkte

Score gesamt: 62.4% von 100
score
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Rezension

Ziel

Im alten Tokio gibt es viel zu tun: Geishas anwerben, Waffen besorgen, den Shogun umbringen... natürlich alles „politically correct“, denn um alles müssen sich die einfachen Diener des eigenen Clans kümmern. Und nur die werden dann auch verhaftet, wenn sie sich mal von einem Wächter der Stadt erwischen lassen.

Regeln

Die Stadt ist in die Bezirke Schloss (Edo-Jo), Die Tore Yedos (Takanawa Okido), Tavernen (Juku), Hafen (Shiba), Rotlicht (Yoshiwara), Markt (Kyobashi) und Tempel (Ikegami Hommonji) unterteilt, in die (in Reihenfolge) die Diener häppchenweise reihum eingesetzt werden. Dabei muss stets mindestens eine Figur platziert werden. Im späteren Verlauf bieten erworbene Ausbauten auf dem eigenen Clantableau zusätzliche Einsatzmöglichkeiten.

An den Toren können weitere Diener angeheuert werden, Geishas finden sich im Rotlichtbezirk. Waffen (Doku, Fukiya, Katana, Metsubushi, Nawa, Shuko, Shuriken, Yumi) gibt es auf dem Markt, Ausbauten (Dojo (Trainingsraum), Kobudo-Tyu (Waffenschule), Karesansui (Heiliger Garten), Yashiki (Residenz)) im Tavernenbezirk. Im Hafen wird die Kirche ausgeraubt zum Christentum konvertiert um ein Almosen zu erhalten oder das Prestige durch den Erwerb von Luxusgütern erhöht, im Tempel werden Segnungen empfangen. Alternativ können an verschiedenen Stellen Weissagungen getroffen werden (Nachschauen im jeweiligen Nachziehstapel für Waffen, Aktionskarten, Missionen, Ereignisse). Im Schloss können per Audienz neue Missionskarten besorgt oder die Spielerreihenfolge geändert werden. Missionen gibt es in vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen.

Danach werden (wieder in Reihenfolge) reihum alle Diener aktiviert, dies aber nur einzeln. Der Spieler hat stets die Wahl, die jeweilige Aktion des Ortes (Bezirk/Ausbau) auszuführen, oder stattdessen eine seiner Missionen zu erfüllen. Wird dabei auch noch die Zusatzanforderunge erfüllt, gibt es einen Bonus. Eine gute Ergänzung zu den Ortsaktionen stellen die verschiedenen Ausbauten dar, mit denen sich Karten einfach austauschen lassen (Yashiki: Mission, Dojo: Waffe, Kobudo: Aktion).

Zwischen diesen beiden Phasen (Einsetzen und Auswertung) dreht allerdings noch ein Wächter seine Runde. Normalerweise wechselt er einfach in den nächsten Bezirk, jedoch lässt sich seine Schrittweite durch Aktionskarten auch beeinflussen. Wo er eintrifft, werden alle Diener verhaftet und entfernt -sofern ihr Spieler dies wiederum durch eine passende Aktionskarte nicht verhindern kann.
Nach der elften Runde gibt es noch Bonuspunkte für erfüllte Ziele, dann ist Schluss. Ein vorzeitiges Ende tritt ein, falls es ein Clan schafft die schwierigste Mission zu erfüllen und den amtierenden Shogun zu töten.

Meinung

Dass Yedo aus der Feder eines echten Spieleexperten stammt (oder vielmehr gleich zweien davon), lässt sich nicht nur am aus Modern Art bekannten Versteigerungsmechanismus erkennen, sondern auch am klar strukturierten Grundgerüst (einsetzen, auswerten, Punkte sammeln), das an allen möglichen und unmöglichen Stellen einigermaßen thematisch aufgebläht wurde. Das Besondere an Yedo ist der Wächter, dessen Schrittweite sich ähnlich wie bei Caylus gut abschätzen lässt -allzu viele Schrittweitenmodifikationen gibt es nämlich nicht, und schon gar nicht in den Händen der Mitspieler. Ihm kommt dennoch eine eher destruktive Bedeutung zu, denn mit ihm lassen sich ganz herrlich gezielt Mitspieler ärgern. Durch die starke Zuordnung von Funktionen zu Bezirken lassen sich in jeder Runde bestimmte Aktionen nicht durchführen -und das kann manchmal sehr ärgerlich sein.

Noch ärgerlicher ist der Eintritt eines unvorhergesehenen Ereignisses, wie zum Beispiel der vorrübergehenden Schließung eines ganzen Bezirkes. Dies zeigt deutlich, wie wichtig es ist, ab und zu mal Weissagungen treffen zu lassen um die nächsten drei Karten eines Stapels anschauen zu dürfen. Womit das übliche Problem wieder da wäre: Es gibt einfach zu viel zu tun und zu wenige Diener dafür. Als wichtigster Tipp für Neueinsteiger gilt deshalb, sich von den zahlreichen Aktionsmöglichkeiten zunächst nicht irritieren zu lassen und sich auf das Erfüllen der Missionen zu konzentrieren. Damit sind automatisch ein paar sinnvolle Schritte vorgegeben, mit denen nicht viel falsch gemacht werden kann. Mit etwas Erfahrung können dann die Weissagungen gezielt genutzt werden. Die Aktionsbeschränkungen im Palast und die Wächter-Tricks sind dagegen Randschauplätze, die quasi nebenbei kennengelernt werden und die für dauerhafte Würze sorgen, da immer neue Aspekte des Spiels erlernt werden.

Apropos Aspekte: Da bei gleichzeitigen Besuchen im Marktbezirk auch Waffen mit Mitspielern getauscht werden dürfen, ergeben sich zusätzliche Kooperationsmöglichkeiten. Ähnliches gilt im Übrigen für Geishas im Tavernenbezirk.

Fazit

Yedo bietet viele Handlungsmöglichkeiten per Workerplacement, die mindestens ein bis zwei Partien erfordern, um überblickt werden zu können. Es besitzt kooperative und konfrontative Elemente gleichermaßen und vermag Vielspieler dauerhaft zu fesseln. Spezielle Kenntnisse der japanischen Kultur oder Sprache sind dafür nicht erforderlich, denn die gut platzierten Symbole sorgen für ein schnelles Verständnis der Bedingungen und Abhängigkeiten.


2013-01-15, Carsten Pinnow (cp)



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Sensationelles Workerplacement-Spiel; die doch sehr lange Spielzeit von ca. 3 Stunden vergeht wie im Fluge

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