SUPPENKüCHE
Autor: Jean-Marc Courtil
Ziel
In eine ordentliche Suppe gehört nicht nur heißes Wasser, sondern auch ein wenig Gemüse. Aber bitte nicht nur eine einzige Sorte! Drei verschiedene sollten es schon sein! Doch die müssen erstmal erworben werden. Und das ist gar nicht so einfach, da das Angebot sehr "übersichtlich" ist und öfter mal auch die Katze im Sack gekauft werden muß...
Regeln
Das Spiel besteht aus 27 Geld-, 8 Gemüse- und 6 Sonderkarten. Alle Karten besitzen einen Geldwert, die reinen Geldkarten (Werte: 1 bis 6) lassen sich allerdings nur zum Bezahlen verwenden. Jeder Spieler erhält zum Start ein paar zufällige Geldkarten, der Rest wird gemischt.
Reihum werden jeweils drei Karten vom Stapel gezogen und versteigert. Der aktive Spieler wählt eine Karte aus, die offen gezeigt wird, die anderen beiden bleiben verdeckt. Wer die Versteigerung gewinnt, muß den gebotenen Preis mit seinen Handkarten bezahlen. Die Bezahlung erfolgt möglichst gleichverteilt an die Mitspieler, Wechselgeld muss nicht herausgegeben werden.
Die Sonderkarte "Maus" erlaubt, einen Mitspieler nach einer bestimmten Karte zu fragen. Ist dieser im Besitz einer solchen, muss er sie gegen eine beliebige Handkarte des Maus-Spielers tauschen. Ähnlich funktioniert die "Köchin": Sie zieht einem Mitspieler drei Karten aus der Hand und darf eine davon behalten. Alternativ kann eine Köchin auch als Defensiv-Karte gegen Maus oder Köchin eingesetzt werden.
Gelingt es einem Spieler, drei verschiedene Gemüsesorten zu sammeln, so hat er gewonnen. Geht der Kartenstapel zuvor zur Neige, gewinnt der Spieler mit dem höchsten Geldwert seiner Gemüsekarten.
Als Variante kann auch mit den zusätzlichen Sonderkarten "Rübe" und "Fliege" gespielt werden. Mit einer Rübe kann eine der drei Gemüsekarten des mutmaßlichen Gewinners entfernt und das Spiel verlängert werden. Der Besitzer der Fliege kann nicht gewinnen und muß versuchen, diese Karte per Bezahlung an einen Mitspieler loszuwerden.
Meinung
Ein Angebot versteigern, das nur einem einzigen Spieler vollständig bekannt ist, ist keine neue Idee, aber ein interessanter Mechanismus. Zumindest wenn die im Angebot befindlichen Karten irgendwie zu den eigenen Handkarten passen. Durch den besonderen Wert der Gemüsekarten ist es jedoch schwierig, den Wert eines Angebots angemessen abzuschätzen. Es läßt sich zwar berechnen, welcher Preis in etwa für drei Karten realistisch ist - aber das Gemüse bleibt der unbekannte Faktor. Und somit läuft das Ganze auf ein relativ triviales Bluffspiel hinaus, das erst zu dritt und viert ein wenig mehr Abwechslung bietet.
Mit der Variante Rübe und Fliege kommt allerdings noch etwas Pfeffer in die Suppe. Während die Rübe einen wirklich unangenehmen Rückschlag bedeutet, sorgt die Fliege für Versteigerungshektik gegen Ende des Spiels. Spätestens wenn jeder sie einmal hatte, darf spekuliert werden wo sie gerade sitzt. Und dann beginnen die Preistreibereien: Bloss nicht an den Spieler mit der Fliege versteigern! Unbedingt überbieten! Wie, was, DU hattest sie? Mist, verspekuliert.
Die Aufmachung ist ausgezeichnet, die Cocktail-Games-Box stabil, ansprechend und transportfähig. Und nicht zuletzt auch platzsparend.
Fazit
"Suppenküche" ist ein schön aufgemachtes, kleines und leicht zugängliches Reise- und Mitbringspiel, das zudem mit seinem günstigen Preis überzeugt und nicht nur Sammler erfreuen wird. Am besten spielt es sich zu dritt mit der Rübe-und-Fliege- Variante, aber auch im Standardspiel ist bereits genug Salz in der Suppe, um sie sich bei kleinem Hunger zwischendurch mal schmecken zu lassen.
6 | cp 26.04.2009 | |
4 | niggi 26.04.2009 |
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Komplexität: gering
Kommunikation: durchschnittlich
Interaktion: durchschnittlich
Einfluss: durchschnittlich