STALAG 17
Ziel
Zweiter Weltkrieg, Deutschland. Ihr befindet euch in einem deutschen Strafgefangenenlager (Stalag), verspürt jedoch keine Lust dort lange zu bleiben. Um auszubrechen müsst Ihr detaillierte Pläne schmieden, Werkzeuge und Uniformen sammeln und Euch nicht erwischen lassen. Wem wird es wohl als erstem gelingen, alle drei Mitglieder seines Teams flüchten zu lassen?
Regeln
In jeder Runde wird ein weiterer Fluchtversuch vorbereitet. Was dafür benötigt wird, wird durch einen Würfelwurf ermittelt –Kleidung, Nahrung, Dokumente, Werkzeug, Karten und ein Mindest-Fluchtwert. Die Spieler sind reihum am Zug und entscheiden sich für eine dieser Möglichkeiten:
- Zwei Karten nachziehen
- Eine Karte verdeckt auslegen
- Eine Karte abwerfen
- Drei oder mehr Karten der gleichen Art abwerfen (z.B. drei Dokumente)
- Fünf oder mehr verschiedene Karten abwerfen
- Fluchtversuch starten (sofern alle benötigten Karten ausliegen)
Decken die ausgelegten Karten tatsächlich alle Anforderungen ab, darf ein Gefangenenchip abgegeben werden. Alle Spieler decken nun alle ihre Karten auf (Hand und Auslage) und zählen die abgebildeten Überwachungspunkte (teilweise nur gültig wenn auf Hand bzw. ausgelegt), von denen je noch nicht geflüchteter Person drei abgezogen werden. Die Punktedifferenzen erhalten die Spieler in Form von Überwachungschips, die fortan ihren persönlichen Fluchtwert erhöhen. Es gewinnt, wessen dritter Gefangener flüchten kann.
Meinung
Der Überwachungspunkt-Malus ist ein ausgesprochen interessantes Element. Zum einen wird es schwieriger für Spieler, die bereits einen Vorsprung haben, weitere Gefangene flüchten zu lassen –zum anderen sammeln jedoch auch Spieler massig Punkte, die ihre Karten nicht rechtzeitig abgeworfen haben. Das Einschätzen des geeigneten Moments und des Mitspielerverhaltens macht den Hauptteil des Spielreizes von Stalag 17 aus, das erfreulich unaggressiv verläuft.
Weniger erfreulich ist allerdings die Müllverpackung, die suggeriert ein vollwertiges Brettspiel zu erwerben. Doch in der hauptsächlich leeren Box befindet sich lediglich ein kleiner Kartensatz (sowie eine riesige Anleitung im A4-Format), der auch in jede kleine Amigo-Packung gepasst hätte. Bleibt nur zu hoffen, dass noch ein paar Erweiterungen folgen um die große Leere ein wenig zu füllen…
Fazit
Ach, wäre der Aufenthalt in einem Strafgefangenenlager doch nur so harmlos gewesen… aber dafür ist wenigstens Stalag 17 harmlos. An ein echtes Lager erinnert nur das Design, der eigentliche Spielablauf ist austauschbar. Das Sammeln der benötigten Karten verläuft meist spannend und stets anders, sodass das Spiel aus der Masse der Kartenspiele deutlich hervorsticht. Aber mehr als ein Kartenspiel ist es eben auch nicht.
6 | cp 19.02.2012 | interessanter Ansatz, aber wenig ?berzeugende M?llpackung |
5.5 | schuetzkevin 22.08.2019 |
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