SPYRIUM
Ziel
„Spyrium“ nennt sich das geheimnisvolle, neuartige Erz, das aufgrund seiner hohen Energieeffizienz besonders wertvoll ist. Also wird es fleißig abgebaut und der Gewinn in Prestigegebäude und Patente investiert. Planung und Ausführung der Aktionen werden dabei auf zwei Phasen verteilt – mit dem Twist, dass mehrere Figuren für dieselbe Arbeit vorgesehen, aber die meisten davon nur vom zuerst aktivierten Arbeiter auch umgesetzt werden können.
Regeln
Beide Phasen werden quasi parallel abgewickelt: Es wird reihum stets eine Aktion ausgeführt, doch kann jeder Spieler selbst entscheiden, wann er von der Platzierungs- in die Aktivierungsphase wechselt. „Platzieren“ bedeutet, einen seiner Arbeiterfiguren zwischen zwei der ausliegenden 3x3 Karten (Gebäude, Spezialisten, Patente) zu setzen, um damit später eine dieser beiden nutzen zu können. Alternativ kann auch das aktuelle Ereignis der Runde genutzt werden, wodurch sich beispielsweise etwas Geld oder Erz verdienen lässt.
Dieses Ereignis darf auch in der folgenden Phase genutzt werden. Interessanter ist meistens jedoch der Einsatz der Figuren: Sie können entweder Geld verdienen (und zwar so viel, wie weitere Figuren neben einer benachbarten Karte stehen) oder eine benachbarte Karte aktivieren. Patente und Gebäude werden gekauft und neben das eigene Basistableau gelegt – ihre Sonderfähigkeiten können fortan ebenfalls in der Aktivierungsphase genutzt werden. Lediglich die Spezialisten bleiben liegen, bis niemand mehr eine Aktion ausführen möchte. Nach der sechsten Runde gibt es weitere Siegpunkte für die errichteten Gebäude und erworbenen Patente.
Meinung
Ob „Spyrium“ oder irgendein anderes Material – völlig egal, denn es dient nur als Mittel zum Zweck. Primär, um während der Partie mittels Spezialisten und Gebäudeaktionen in möglichst viele Siegpunkte umgewandelt zu werden, aber nebenbei auch, um das Automatisierungspatent zu füttern. Dieses Patent beeinflusst nicht ganz unwesentlich die eigene Taktik, denn je nachdem, ob man nun seine Fabriken, Kristalle oder Münzen maximieren möchte (um die Boni zu erhalten), ergeben sich sehr unterschiedliche Zielsetzungen. So ist es für das Patent Taylorismus nicht ganz ungeschickt, ein paar Arbeitersiedlungen anzuschaffen, wohingegen es für den Lobbyismus hilfreich ist, möglichst weit auf der Residenzleiste fortgeschritten zu sein. Dies wiederum ist durch eigene Residenzen, sowie den Architekten möglich.
Von den verschiedenen Strategien einmal abgesehen, entsteht die größte Spannung jedoch durch das parallele Platzieren von Arbeiterfiguren. Je schneller die eigenen aktiviert werden, desto weniger Nutzungsmöglichkeiten stehen der Konkurrenz zur Verfügung. Manchmal ist es daher auch ratsam, eigene Figuren völlig ungenutzt zu lassen, um schneller in die zweite Phase zu gelangen. Soweit möglich, sollten die Aktionen der eigenen Gebäude erst zum Schluss genutzt werden, da diese ja von niemandem mehr streitig gemacht werden können.
Fazit
Dieses sehr reizvolle Kartenspiel ist erst das zweite große Werk von William Attia, der mit Caylus für Aufsehen sorgte. Auch diesmal verwendet er einen neuartigen Mechanismus, der für viel Interaktion und Konkurrenzdruck unter den Spielern sorgt. In Spyrium gibt es zudem sehr unterschiedliche Wege, an Geld zu kommen – und diese werden durch die wechselnden Auslagen auch noch stark variiert. Ein echtes Highlight für Vielspieler!
6.5 | cp 13.11.2013 | interessant und innovativ - aber so richtig werde ich mit dem zusätzlichen Druck des Phasenwechsels auf Dauer nicht warm |
9 | cantstop74@web.de 13.11.2013 | |
9 | Fridulin67 25.04.2014 | sehr innovativer Mechanismus beim Wechsel der Spielphase; ständig akuter Geldmangel |
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