PELICAN BAY
Ziel
Sandfarbene Strände, kräftig grüne Tropenwälder und traumhafte, türkisfarbene Lagunen breiten sich auf dem Tisch aus, wenn Pelican Bay gespielt wird. Der Name kommt nicht von ungefähr, denn in einem solchen Südsee-Paradies leben auch entsprechende Vogelarten. Die (hier dunkelblauen) Pelikane finden jedoch primär nur als Markiersteine Verwendung.
Regeln
Reihum legen die Spieler eines ihrer oder beide Handkärtchen an. Die Sechseckplättchen müssen dabei immer mit mindestens zwei Seiten angrenzen, außerdem müssen die drei Typen Wasser/Wald/Strand beachtet werden. Dafür gibt es sofort Punkte, die auf dem beiliegenden Wertungsblock notiert werden. Und zwar so viele, wie Plättchen zum größten Gebiet gehören, das gerade verlängert wurde. (Werden zwei Plättchen gelegt, müssen sie dasselbe Gebiet vergrößern.)
Sollte dadurch ein Gebiet abgeschlossen werden, kann zusätzlich wahlweise ein zweites Gebiet gewertet oder sogar ein kompletter zusätzlicher Spielzug durchgeführt werden. Außerdem gibt es dafür einen Pelikan. Nachdem ihr allgemeiner Vorrat erschöpft ist, werden sie den Mitspielern abgenommen. Sobald sich der Plättchenvorrat dem Ende neigt, erfolgt eine letzte Runde in veränderter Reihenfolge. (Wer hinten liegt, darf zuerst.) Danach gibt es noch einen kleinen Punktebonus für die gesammelten Pelikane.
Meinung
Pelikan Bay spielt sich ein bisschen wie Carcassonne mit Sechseckplättchen -nur deutlich weniger taktisch. Über den Erfolg entscheidet nämlich so gut wie ausschließlich das Glück beim Nachziehen der Plättchen. Lässt sich wenigstens eines der beiden an das aktuell größte Gebiet anlegen, werden ordentlich Punkte gesammelt. Klappt dies nicht, muss zugeschaut werden, wie die Konkurrenz profitiert. In seltenen Fällen kann es auch vorkommen, dass beide Plättchen nicht passen -dann muss sogar ausgesetzt werden. Durch die Pelikane lassen sich größere Rückstände auch nicht mehr einholen, sie entscheiden lediglich in knappen Situationen (bei denen es natürlich auch zu Königsmacher-Effekten kommen kann).
Allzu häufig gibt es auch gar keine Gelegenheit, einen dieser Vögel zu erhalten. Wann immer sich die Gelegenheit bietet, ein Gebiet abzuschließen, sollte dies deshalb getan werden. (Es sei denn, man würde dadurch auf eine Wertung des aktuell größtmöglichen Gebietes verzichten. Im Normalfall ist ein Doppelzug aber sehr, sehr wertvoll.) Dies sind damit auch die einzigen beiden Dinge, auf die ein Spieler achten muss: Wo kann ich überhaupt anlegen, und kann ich eventuell irgendwo auch abschließen? Die Wertung ist dagegen ein Klacks, da eigentlich nie viel gezählt werden muss -die letzten Zählungen stehen ja bereits auf dem Notizblock, sodass es dann einfach ein oder zwei Punkte mehr sind.
Fazit
Das wunderschön gestaltete Pelican Bay weckt Urlaubsträume. Es verzichtet auf taktisches Geplänkel und beschränkt sich auf entspanntes Träumen am Tisch: Ziehen, irgendwo anlegen und darüber freuen, dass irgendjemand dafür Punkte notiert. (Wer lieber mehr Einfluss auf das Geschehen möchte, bleibt stattdessen bei Carcassonne.)
6.5 | cp 22.04.2013 | Traumhaft schön. |
6 | niggi 23.04.2013 | sieht schöner aus, als es ist |
7.5 | JohannLudwig 29.04.2013 | Zum Fazit von Carsten "... Ziehen, irgendwo anlegen und darüber freuen, dass irgendjemand dafür Punkte notiert." möchte ich doch etwas sagen: Wer so spielt, hat zwar die Regel verstanden, aber leider nicht das Spiel. Es geht nicht darum "irgendwo anzulegen" ... Herzliche Grüße, Johann Rüttinger |
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Komplexität: gering
Kommunikation: durchschnittlich
Interaktion: gering
Einfluss: gering