ID 17023
MINI STORY ZOMBIA
Ziel
Zombies sind geistlos und ständig hungrig nach Menschenfleisch. Keiner weiß, woher sie kommen und eigentlich spielt das auch keine Rolle. Dein Ziel ist nur das nackte Überleben…
Regeln
Zombia hat keine festen Regeln. Stattdessen schlägt die Spielanleitung lediglich diverse Storylines vor, aber was letztendlich daraus gemacht wird, liegt allein im Ermessen der Spieler. Ein empfohlenes Standardsetting läuft in etwa folgendermaßen ab: Zu Beginn einer Partie erhält jeder Spieler eine Charakterkarte. Anschließend ziehen die Spieler geheime Motivationskarten, auf deren Rückseite die Werte für die Zombie-Bedrohung angegeben sind. Am Anfang wird die Motivationskarte mit dem Wert „0“ nach oben neben der Charakterkarte abgelegt. Nun werden Beziehungskarten zwischen den Teilnehmern ausgelegt, die ihre Beziehungen untereinander definieren. Jetzt werden noch Storykarten als verdeckter Stapel bereitgelegt. Manche dieser Karten erhöhen beim Umdrehen den Bedrohungswert eines Spielers, andere beinhalten Waffen zum Töten der Zombies.
In Akt 1 stellen sich die Charaktere vor. Jedem Spieler ist selbst überlassen, wie viel er von sich preisgibt. Anschließend kommen die ersten Zombies und eine Storykarte wird umgedreht. Im nächsten Akt werden weitere fünf Storykarten aufgedeckt und unter den Spielern verteilt. Außerdem erhöht sich der Bedrohungswert auf jeder Motivationskarte. Auch in den weiteren Akten werden Storykarten aufgedeckt und Bedrohungswerte angepasst. Übersteigt der Bedrohungswert einen bestimmten Punkt, mutiert der betroffene Spieler zum Zombie und bekämpft in seinem Zug seine ehemaligen Gruppenmitglieder. Das Spiel endet nach einem vereinbarten Akt. Die Überlebenden haben dann gemeinsam gewonnen.
Meinung
Ein Spiel ohne Regeln. Kann das gut gehen? Mit der richtigen Gruppe, vielleicht. In den Testrunden waren die Spieler hingegen ziemlich wenig davon angetan, dass in jedem Akt eine imaginäre Geschichte weitergesponnen werden muss. Will heißen: in jedem Akt muss sich jeder Spieler irgendeinen Mist ausdenken, den er seinen Mitspielern erzählt. Damit wird das Ganze zum Rollenspiel, was definitiv nicht jedermanns Sache ist. In der Testrunde führte das sogar bei zwei Teilnehmern zu grottenschlechter Laune, die ganz bestimmt nicht ein spaßiges Spielerlebnis unterstützt. Der Spielspaß war somit gleich Null, aber das kann natürlich in anderen Gruppen gänzlich anders aussehen.
Aufgrund der miserablen Stimmung wurden auch aufkommende Diskussionen emotionslos und schnellstmöglich abgehandelt. Beispielsweise das Verteilen der Storykarten im Überlebensakt. Im Endeffekt war es jedem Spieler egal, welche Karten er bekommt. Daher verteilte der gebeutelte Erklärbär willkürlich die Utensilien, um das Spiel möglichst schnell zu beenden.
Nach dem Ende des Spiels gab es sogar drei Überlebende, aber Freude über den „Spielsieg“ wollte sich bei keinem einstellen. Alle Spieler waren lediglich froh, dass diese Tortour endlich vorbei ist. Selten hat sich eine Testergruppe so geschlossen gegen ein Spiel gestellt. Dass in diesem Fall keine Weiterempfehlung ausgesprochen werden kann, versteht sich wohl von selbst.
Fazit
Rollenspieler könnten an Zombia vielleicht ihren Spaß haben. Wer hingegen klare Regeln und ein fest definiertes Ziel bevorzugt, sollte um diese Veröffentlichung einen großen Bogen machen.
| 1 | heavywolf 04.10.2014 | selten so einem Mist gespielt |
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