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Datenblatt image
ID 11818

MASTERS OF VENICE


cover
Jahrgang: 2009

Verlag: R&D Games [->]
Autor: Frank DiLorenzo
Grafik: Jared Blando

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2-5

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60-150

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ab 15


f5
Bewertung angespielt: 8.5 von 10
punkte

Score gesamt: 68.7% von 100
score
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Rezension

Ziel

Als junger Händler versuchst du im Venedig des fünfzehnten Jahrhunderts dein Glück zu machen. Aber so einfach ist das nicht, denn die unbeständige Warennachfrage und die Politik erschweren das Geschehen ungemein. Doch ein waschechter Kaufmann lässt sich nicht so leicht unterkriegen und versucht alles, um am Ende das meiste Gold und das höchste Ansehen sein Eigen zu nennen.

Regeln

Nachdem das Spiel aufgebaut wurde und alle Händler das Material ihrer Farbe erhalten haben, wird für jeden ein zufälliger Anteilsschein eines Geschäfts gezogen. Dazu bekommt jeder Spieler die Geschäftstafel, die zu seinem Anteilsschein passt. Masters Of Venice geht über 16 Runden, davon vier Versteigerungs- und zwölf Handelsrunden. Das Spiel beginnt mit einer Versteigerungsrunde, in der jeder verdeckt auf die Position des Startspielers bieten kann. Dieser darf sich dann eine Rolle aussuchen, die er bis zur nächsten Bietrunde behält. Danach sind die anderen Spieler mit Auswählen einer Rolle an der Reihe. Jede Rolle bzw. jeder auswählbare Charakter hat spezielle Fähigkeiten, die in Kombination mit einem Standort mal besser, mal schlechter ausgeprägt sind.

Die Handelsrunden bestehen aus drei Phasen: Bewegung, Aktion und Zahlung. Zur Bewegung wählt jeder Spieler geheim auf seiner Wählscheibe einen Ort für seine Spielfigur. Danach werden die Aktionen ausgeführt, die das Kernelement des Spiels darstellen. Beispielsweise können in dieser Phase Waren auf dem Markt ge- oder verkauft werden, Gildenaufträge gezogen oder erledigt werden, Anteile eines Geschäfts erworben oder abgestoßen werden und vieles mehr. Jede Aktion führt jedoch zu einer Reaktion der Wirtschaft. Je nach durchgeführter Aktion steigen die Preise einer Ware, verringern sich die Aufträge oder ändern sich die Anteilscheine. Außerdem können hier bereits unter Umständen Siegpunkte eingeheimst werden, indem zum Beispiel ein Gildenauftrag erfüllt wird.

Nachdem die Aktionen beendet wurden, bekommen in der Zahlungsphase alle Anteilseigner eine Dividende ausgezahlt, sofern eine Ware an ein Geschäft verkauft oder ein Frachtbüro genutzt wurde. Die Höhe der Dividende berechnet sich nach Verkaufswert und Anteilscheinen.

Das Spiel endet, sobald die letzte Spielrunde absolviert wurde. Nun erfolgt die Schlusswertung und der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat gewonnen.

Meinung

Auf einer „Komplexitätsskala“ würde Masters Of Venice sehr weit oben angesiedelt sein, was uns sogleich zur Zielgruppe des Spiels führt. Angesprochen werden hier definitiv Vielspieler und Taktiker/Strategen, während Gelegenheitsspieler in den meisten Fällen verzweifeln dürften. Der Glücksfaktor ist extrem gering; stattdessen sind logistische Denkprozesse und sehr gutes Timing gefragt. Weiterhin ist eine gute Einschätzung der Mitspieler von Vorteil, denn dadurch kann besser abgeschätzt werden, welche Aktionen die Konkurrenten wahrscheinlich als nächstes vorhaben und welche Auswirkungen das auf die Wirtschaft hat (z.B. steigende/fallende Warenpreise, verringerte Auftragslage etc.). Zwei Dinge sind bei Masters Of Venice also am wichtigsten, nämlich im richtigen Moment die richtige Rolle haben und außerdem zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Und natürlich gilt es, Waren günstig einzukaufen und teuer zu verkaufen, denn ohne Geld ist das Spiel nur schwer zu gewinnen.

Der Spielmechanismus ist komplex und es empfiehlt sich, mehrere Partien zu spielen, um einen richtig guten Überblick zu gewinnen. Und obwohl vereinzelte Elemente von anderen Strategiespielen abgekupfert sind (z.B. die verschiedenen Rollen, die ein bisschen an Puerto Rico erinnern), ist Masters Of Venice absolut originell, da die verschiedenen bekannten Spielelemente zu einem neuen Mechanismus transformiert wurden. Vielspieler mit einer Vorliebe für anspruchsvolle Spiele kommen hier voll auf ihre Kosten, denn die Aktionsmöglichkeiten und die damit verbundenen gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen erfordern ein Höchstmaß an Konzentration. Und damit auch ja keine Missverständnisse aufkommen: Die Ablaufbeschreibung hört sich weitaus harmloser an, als sie in Wirklichkeit ist. Denn logischerweise konnte im oberen Abschnitt nicht auf alle Details und Feinheiten eingegangen werden, die aber letztendlich die Klasse dieses Spiel ausmachen.

Doch nicht nur der Spielspaß ist vom feinsten. Auch die Qualität und Aufmachung des Spiels weiß durchweg zu gefallen. Die Verarbeitung ist absolut hochwertig, allerdings sind die Beschriftungen der Orte und die Texte der Karten nur in englischer Sprache vorhanden. Nichtsdestotrotz sorgt eine deutsche Anleitung inkl. einer gelungenen kleinen Spielhilfe dafür, dass die Regeln gut verstanden werden können. Allerdings sollte für das Regelstudium schon ein bisschen Zeit veranschlagt werden, denn wie erwähnt fordert Masters Of Venice die kleinen grauen Zellen auf höchstem Niveau.

Fazit

Portfolio, Cash-Cow und Investmentfonts sind Fremdwörter für dich? Macht nichts! Hauptsache, du bist ein Fan von taktisch-strategischen Wirtschaftssimulationen und liebst die Herausforderung komplexer Denkweisen. Dann ist Masters Of Venice genau das Richtige für dich.


2012-04-25, Wolfgang Volk (heavywolf)



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Bewertungen
8.5heavywolf
07.02.2012

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