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ID 12944

HIGH FRONTIER


cover
Jahrgang: 2009

Verlag: Sierra Madre Games [->]
Autor: Phil Eklund
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1-5

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120-180

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ab 12


f5
Bewertung angespielt: 0.0 von 10
punkte

Score gesamt: 55.0% von 100
score
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Rezension

Ziel

In naher Zukunft können durch Nanotechnologie neue Materialien entwickelt werden, doch diese Substanzen können nur im schwerelosen Vakuum hergestellt werden, also im Weltraum. Mehrere Privatkonzerne und staatliche Organisationen wetteifern um den Ruhm, der Erste zu sein, der eine Nanofabrik auf einem geeigneten kohlenstoffhaltigen Asteroiden errichtet hat. Doch nur das Unternehmen, das mit größter Effizienz arbeitet, wird den Wettkampf gewinnen.

Regeln

Jeder Spieler entwirft und baut Raketen zum Abbau und/oder zur Erschließung vielversprechender Standorte innerhalb des Sonnensystems. Zum Erbauen der Raketen muss man neue Technologien erforschen. Die Raketen müssen mit immer leistungsfähigeren Triebwerken und ausreichend Treibstoff versehen werden. Der Treibstoff für die Raketen ist Wasser. Die Raketen müssen daher mit Wassertanks ausgerüstet werden.

Jeder Spieler erhält sechs Holzwürfel, sechs Scheiben und zwei Raketen seiner Farbe sowie ein Tableau und eine Besatzungskarte. Außerdem erhalten alle Spieler vier Wassertanks (farblose Scheiben) als Anfangskapital, die auf das sechsförmige Wassertank-Orbital-Depot des Tableaus gelegt werden. Die 24 Patente werden nach Kategorien aufgeteilt (Robonauten, Triebwerke und Raffinerien) und auf die vorgesehen Plätze der Kartenauslage platziert. Nun erfolgt durch Würfeln eine Standort-Reduktion, d. h. ein Ausschluss diverser Planeten zu Schürfungen und Abbauansprüchen.

Der aktive Spieler ermittelt die so genannte Trockenmasse und den modifizierten Schub, um seine Rakete und ggf. seinen Frachter entsprechend bewegen zu können. Anschließend wählt er eine Aktion. Folgende Auswahlmöglichkeiten stehen dabei zur Verfügung:

  • Karte außer Dienst stellen (wieder auf die Hand nehmen als Teil einer Aktion)
  • Einkommen
  • Forschung (= Versteigerung)
  • Freier Markt (weiße Handkarte verkaufen)
  • Abschuss (ein oder mehrere Karten spielen)
  • Auftanken am Standort
  • Schürfen
  • Industrialisierung (Fabrik bauen)
  • Produktion (schwarze Handkarte spielen)
  • ggf. Angriff einleiten

Generell sind bei High Frontier die Spielplan-Elemente genauestens zu beachten, unter anderem die verschiedenen Arten von Feldern. Außerdem hat jede Fraktion (Besatzungskarte) unterschiedliche Privilegien, die große Vorteile mit sich bringen. Die Bewegungen resultieren aus der modifizierten Schubkraft (Beschleunigung) sowie weiteren Faktoren, die der Anleitung zu entnehmen sind.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler eine gewisse Anzahl an Fabriken gebaut hat (abhängig von der Spielerzahl). Dann zählen alle Holzwürfel und Scheiben auf einem Standort einen Siegpunkt. Zusätzliche Siegpunkte gibt es für jede Fabrik entsprechend der Leiste für Ressourcenausbeutung, Holzwürfel in der Ruhmeshalle und Wissenschaftsstandorte. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat dann gewonnen.

Meinung

High Frontier ist wahrlich „schwere Kost“, die ausschließlich passionierte Vielspieler ansprechen wird. Gelegenheitsspieler werden mit diesem Spiel mit Sicherheit nicht glücklich, denn dafür ist es viel zu komplex und anspruchsvoll. Die ineinander verschachtelten Bedingungen erfordern ein Höchstmaß an strategischen Überlegungen, und nur wer intellektuelle Herausforderungen mag, wird sich mit High Frontier anfreunden können.

Die größte Schwierigkeit stellt allerdings gleich zu Beginn das Verstehen der Spielanleitung dar, die in englischer Sprache vorhanden ist. Die deutschen Regeln liegen zwar auf der Website von Sierra Madre Games zum Download bereit, aber diese Datei beinhaltet ausschließlich den Text und keine dazugehörigen Bild-Erläuterungen. Und der Text hat es in sich! Zum Lesen und Verstehen sollte der „Erklärbär“ locker mehrere Anläufe einplanen, denn das Volumen in Verbindung mit der Komplexität des Spiels ist äußerst schwierig zu verinnerlichen. Hinzu kommt ein ständiges Hin- und Herblättern, was das Lesen beim besten Willen nicht einfacher macht. Und als wäre das nicht genug, fehlen wie bereits erwähnt auch bildliche Visualisierungen, sodass meist doch noch die englische Original-Regel zu Hilfe gezogen werden muss. Dabei reicht einfaches Schulenglisch übrigens nicht immer aus, ein Englisch-Leistungskurs sollte im Idealfall schon zu Buche stehen, zumal auch der Spielplan und die Tableaus nur in dieser Sprache vorliegen.

Sobald die Regeln aber erst einmal verstanden sind, ist dieses Spiel für Hardcore-Strategen der Hammer. Vor allem die erweiterte Version bietet unzählige Überlegungen, welche die grauen Zellen bis auf das Äußerste fordern. Allein schon die Anfangsentscheidung, welche Fraktion am besten zur geplanten Strategie passt, will gut überlegt sein. Und im Laufe des Spiels sollten die Aktionen möglichst exakt aufeinander abgestimmt sein, um das Maximum an Effizienz zu erreichen.

Hinsichtlich der Optik ist High Frontier zunächst ähnlich verwirrend wie die Spielanleitung. Es erfordert schon ein bisschen Zeitaufwand, um hier durchzublicken. Hat man dies aber erst einmal geschafft, hat der Spielplan durchaus Flair und bietet demzufolge auch optische Reize. Nicht nachvollziehbar ist hingegen, dass die Tableaus nur schwarz-weiß dargestellt sind. Eine farbliche Illustrierung wäre mit Sicherheit ansprechender ausgefallen. Und auch die Raketenfiguren und Plastikscheiben wirken nicht unbedingt hochwertig, da hätten sich die Designer schon etwas Besseres einfallen lassen können.

Aber unter dem Strich zählt natürlich in erster Linie der Spielspaß, und der ist für das beschriebene Klientel („Hardcore-Strategie-Vielspieler“) zweifellos vorhanden. Aufgrund der Komplexität hat High Frontier auch einen hohen Wiederspielreiz, der für alle denkbaren Spielerkonstellationen (zwei bis fünf Spieler) gilt.

Fazit

Für Vielspieler, die extrem komplexe Spiele mögen und obendrein der englischen Sprache mächtig sind, ist High Frontier definitiv ein heißer Tipp zum Ausprobieren. Wer es hingegen eher gediegen und einfach mag, sollte lieber auf eingängigere Spiele zurückgreifen.


2010-12-02, Wolfgang Volk (heavywolf)



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