HEGEMONIA
Ziel
Regeln
Meinung
Die folgende Rezension erschien in ähnlicher Form beim Reich der Spiele.
Hegemonia ist ein historisches Simulations- und Strategiespiel, das die Geschichte des alten Griechenlands nachstellt - von den Trojanischen Kriegen über den Fall Karthagos bis hin zum Römischen Reich.
Nun, Hegemonia ist vielleicht doch mehr Simulation als Spiel. Insgesamt 16 Völker gilt es dabei zu steuern, jedoch nicht gleichzeitig: Historisch korrekt erscheinen bestimmte Völker zum jeweils entsprechenden Zeitpunkt auf dem Spielplan, mit unterschiedlichen Eigenschaften und unterschiedlichen Zielen. Beispielsweise müssen die Minoer/Mykener Troja erobern und möglichst viele trojanische Einheiten eliminieren, den Trojanern wiederum wurde es zur Aufgabe gemacht, Troja zu verteidigen und möglichst viele Minoer/Mykener zu besiegen. Die meisten Ziele sind das Erobern bestimmter Regionen, die dann auch entsprechend umkämpft sind.
Das Erreichen solcher Ziele bringt Siegpunkte, und nur diese zählen am Ende. Die Schwierigkeit liegt im Wesentlichen darin, genau diese Besonderheiten und Ziele aller Völker zu kennen, um somit die eigenen Spielzüge sinnvoll planen zu können. Der eigentliche Spielzug ist dabei simpel: Einkommen kassieren (abhängig vom kontrollierten Gebiet und von vorhandenen Tempeln), neue Einheiten produzieren bzw. Tempel bauen und schließlich Angriffe auf benachbarte Gebiete durchführen. Oftmals ist es neben den völkerspezifischen Eigenschaften (In welchem Zug kann welches Volk das Meer zur Anlandung im Hinterland benutzen? Welches Volk will sich genau dort ausbreiten, wo mein Volk gerade lebt, und wann taucht es auf? Und wo?) auch wichtig darauf zu achten, in welcher Runde Siegpunkte vergeben werden und welches Territorium der eigenen Spielweise zum jeweiligen Zeitpunkt eher dienlich ist (offensiv und expandierend die Täler besetzen, oder lieber defensiv ins Gebirge zurückziehen?).
Für historisch interessierte Mitspieler entpuppt sich Hegemonia als echter Leckerbissen, auch wenn der Einfluss auf die Völker bei weitem nicht so flexibel ist, wie bei Vinci. Denn Hegemonia ist eigentlich nichts anderes, als eine Variante des Avalon Hill Klassikers Britannia. Mit leicht veränderten Regeln, einem neuen Setting und mit Spielmaterial Marke Eigenbau - denn City-of-Games produziert Spiele "on Demand", d.h. jedes Spiel wird erst produziert, wenn es bestellt wird.
Nun sind EUR 35,- sicherlich ein stolzer Preis für die selbstgeklebten (und übel riechenden) Pappmarker und die etwas unübersichtliche Landkarte, jedoch gibt's dafür auch jede Menge Unterhaltung: Denn unter 5 Stunden ist eine Partie in der Kurzversion nicht zu schaffen, für das volle Spiel benötigt man sogar zwischen 7 und 9 Stunden. Freunde von Langzeit-Strategiespielen, geschichtlich Interessierte, deren Sympathisanten sowie Hardcore-Strategen sollten Hegemonia unbedingt einmal ausprobieren. Aber bitte nur zu viert, denn bei anderen Spielerzahlen kippt nicht nur das Gleichgewicht; auch die Übersichtlichkeit verabschiedet sich in den Hades...
Fazit
4 | cp 26.04.2009 | |
5 | niggi 26.04.2009 |
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Komplexität: sehr hoch
Kommunikation: sehr gering
Interaktion: durchschnittlich
Einfluss: hoch