HARRY POTTER HOGWARTS
Ziel
In Hogwarts in Prüfungszeit. Unter Zuhilfenahme der beweglichen Treppen der Zaubereischule sowie diverser Geheimgänge müssen vier Gegenstände gefunden werden.
Regeln
Die Zaubereischule besteht aus sechzehn verschiebbaren Raumelementen, darunter 12 Treppen mit drei unterschiedlichen Abzweigungen. Bei den restlichen vier Elementen handelt es sich um die Räume, in denen die Zielgegenstände untergebracht sind. Für jeden Spieler gibt es einen separaten Satz: blau für Team Ravenclaw, grün für Slytherin, gelb für Hufflepuff und rot für Gryffindor.
Ausgangspunkte der Spieler sind die Gemeinschaftsräume in den vier Ecken der Schule. Sobald eine Figur einen der vier Zielräume betritt, wird der farblich passende Gegenstand in ihren Gemeinschaftsraum gestellt. Es gewinnt das Team, das zuerst alle vier Objekte sichern konnte.
Die Fortbewegung der Figuren erfolgt unabhängig vom LEGO-Würfel immer um ein Feld. Mit dem Würfel wird zuvor herumgezaubert: Bei einer 1, 2 oder 3 dürfen Elemente von Hogwarts um entsprechend viele Felder verschoben werden. Andere Würfelseiten ermöglichen das Drehen eines Treppenelements oder die Nutzung eines Geheimgangs durch eine angrenzende Wand.
Optional kann die Dumbledore-Figur verwendet werden, um mit zusätzlichen Geheimgängen auszuhelfen, oder die Mrs-Noris-Katze, um Treppen zu sperren. Wer es aggressiver mag, wählt das „Duell der Zauberer“, bei dem Würfelduelle ausgetragen werden, wenn zwei Figuren aufeinander treffen. Der Verlierer wird dann auf eine beliebige freie Treppe teleportiert.
Meinung
Ein wenig erinnert das Szenario an das ver-rückte Labyrinth von Ravensburger: Eine eigene Figur rennt irgendwo herum, um zu einem bestimmten Zielfeld zu gelangen, das für alle Spieler gleich ist. Nur dass hier alle Elemente bewegt werden können und die eigene Fortbewegung eingeschränkt ist. Letzteres hat den Effekt, dass es beim Harry Potter Spiel zu einem echten „Endspiel“ kommt, wenn drei oder gar vier Spieler teilnehmen. Ein führender Zauberlehrling lässt sich hier nämlich durch gemeinsame Anstrengungen deutlich leichter ausbremsen, was ein Aufholen durch die Kontrahenten ermöglicht.
Ein dickes Plus ist das Material, wie bei allen LEGO-Spielen. Besonders das Wappen, das die Eingangspforte zu Hogwarts ziert, das Geheimgangsplättchen des Würfels und die zusätzlichen (einheitlich grauen) Figuren Hermine, Harry, Ron und Draco sind gut gelungen. Leider gibt es für diese keine konkrete Verwendung –stattdessen heißt es in der Anleitung lapidar, man solle sich selbst Regeln für diese Charaktere ausdenken.
Verglichen mit den bisherigen LEGO-Spielen wirkt Harry Potter jedoch deutlich gereift. Es steht nicht mehr das „bauen und abbauen verändern“ im Vordergrund, sondern tatsächlich eher das eigentliche Spiel. Dies macht sich schon beim Würfel bemerkbar, der hier nur noch zu Spielbeginn konfiguriert und während des Ablaufs nicht mehr verändert wird. Einen spielerischen Mehrwert gegenüber den bereits erwähnten Labyrinth-Varianten gibt es zwar nicht, doch dafür lassen sich die Spielsteine eben auch für allerlei andere Dinge einsetzen. Technisch funktioniert das Verschieben der Treppen und Räume zudem einwandfrei.
Fazit
LEGO-Spiele werden erwachsen –was passt da besser, als der pubertierende Jungzauberer Harry Potter? Dem Hogwarts-Abenteuer gelingt jedenfalls als erstem LEGO-Produkt der Spagat zwischen Brettspiel und Baustelle. Wer sich für Spiele im Stile des ver-rückten Labyrinths begeistern kann, sollte sich Harry Potter Hogwarts deshalb einmal anschauen.
7.5 | cp 17.07.2010 | Lego: 10 Punkte, Spiel: 5 |
5 | niggi 19.07.2010 |
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Komplexität: gering
Kommunikation: durchschnittlich
Interaktion: durchschnittlich
Einfluss: durchschnittlich