H2OLLAND
Verlag: Cardchess International [->]
Autor: Jeff Widderich, R. van Vugt
Grafik: Richard van Vugt
Ziel
Regeln
Meinung
Die folgende Rezension erschien in ähnlicher Form beim Reich der Spiele.
"Zu Ehren einer Nation" lautet der Untertitel von H2Olland. Nationalismus? Oder nur der Abgesang auf eine "untergehende" Zivilisation? Man weiß es nicht. Was man dagegen weiß: H2Olland ist bunt. So bunt, dass es schon wieder weh tut. Als Motive für die vielen Papp-Plättchen wurden keine leicht verständlichen Symbole oder Fotos gewählt, sondern verwaschen wirkende Zeichnungen, die entfernt an van Gogh erinnern. Durch die Vielzahl der verwendeten Motive (5 "Feldfrüchte" und 6 Tulpensorten) fällt es teilweise schwer, die jeweils zwei Sorten gelb und orange voneinander zu unterscheiden. Sehr hübsch modelliert dagegen sind die Häuser und Windmühlen, die die Spieler bauen können.
Der Spielablauf besteht im Wesentlichen aus dem Trockenlegen von Wasserfeldern mittels Deichen und zuvor gebauten Windmühlen, dem Bauen und Anbauen von neuen Gebäuden und Plättchen auf dem frisch gewonnenen Land, der Ernte von Rohstoffen ("Feldfrüchte") sowie dem Eintauschen der Ernteerträge gegen Gebäude und Tulpenplättchen. Das Spielfeld wird dabei fast flächendeckend zugebaut, d.h. es wird bunt. Sehr bunt. (Vorheriger Drogengebrauch ist daher zum Spielen nicht notwendig.)
Spätestens nach 6 Jahren (Durchgängen) endet das Spiel mit dem großen Tulpenrennen. Jeder Spieler erhält dafür so viele Arbeiterfiguren, wie er im Spiel Tulpenfelder angebaut hat, und versucht möglichst viele Tulpenfelder mit seinen Leuten zu besetzen. Die 6 Tulpensorten bringen unterschiedlich viele Punkte, daher ist es wichtig, schon beim Anbau darauf zu achten, welche Sorte wo angebaut und später mit den eigenen Leuten auch erreicht wird. Welche Tulpensorte man überhaupt erwerben und anbauen darf, hängt wiederum von der Anzahl der eigenen Windmühlen ab. Territoriale Expansion und der Bau von teuren Gebäuden sind daher gleichermaßen wichtig. Ausgetüfftelte Strategien sind bedingt durch die limitierten Handlungsmöglichkeiten und den akuten Platzmangel jedoch kaum möglich. Der Anspruch an die Spieler besteht somit in der Optimierung der Ressourcenproduktion und -verwendung. Am (meist knappen) Endergebnis kann dann auch das Tulpenrennen nur noch wenig ändern.
H2Olland ist ein farbenfrohes Spiel, das in der Flut der Neuerscheinungen unterzugehen droht, denn spielerisch ist es leider "nur" gehobenes Mittelmaß. Da es mittlerweile genügend Aufbau- und Entwicklungsspiele gibt, die spannender, innovativer und/oder optisch ansprechender sind, wird H2Olland wohl außerhalb der niederländischen Wohnwagen-Gemeinde und ihrer Anhänger bedauerlicherweise kaum Käufer finden. Diese werden sich dann zumindest über den überhaupt nicht passenden Plastikeinsatz ärgern, den man am besten bereits beim ersten Auspacken entsorgt.
Fazit
5 | cp 26.04.2009 | |
6.5 | niggi 26.04.2009 | |
5 | UliWolter 25.05.2014 |
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Komplexität: durchschnittlich
Kommunikation: gering
Interaktion: gering
Einfluss: hoch