GENIAL SPEZIAL
Autor: Reiner Knizia
Ziel
Durch das Platzieren von Spielsteinen werden Ketten gebildet und Türme miteinander verbunden. Für das Verbinden gibt es Punkte in den verschiedenen Symbolfarben.
Regeln
Auf einer Doppel-Sechseck-Spielfläche werden spielerzahlabhängig 16 bis 24 kleine und große Türme verteilt und Zahlenchips mit Werten von 1 und 2 darauf gelegt. Jedem Spieler stehen 20 Spielsteine in einer Farbe zur Verfügung, die ebenfalls die Form von doppelten Sechsecken haben und somit zwei Felder des Spielplans gleichzeitig bedecken. Abwechselnd wird solange ein Stein beliebig platziert, bis alle gelegt sind.
Durch das Ablegen eines Spielsteins können Punkte in vier verschiedenen Symbolfarben gesammelt werden. Werden durch zusammenhängende Spielstein-Ketten des Spielers Türme miteinander verbunden, dürfen so viele Punkte notiert werden, wie auf den Zahlenchips der Türme angegeben ist. Sobald mindestens zwei große Türme zusammenhängen, gibt es für jeden neuen großen Turm ein komplettes Set an Punkten in allen Symbolfarben hinzu. Ein weiterer Extrapunkt ist durch das Bedecken eines Bonusfeldes möglich.
Die gesammelten Punkte werden auf Wertungstafeln festgehalten, die für die Mitspieler einsehbar sind. Am Spielende werden zur Ermittlung des Siegers nur die jeweils schwächsten Farben der Spieler miteinander verglichen. Wer dann die meisten Punkte hat, gewinnt
Meinung
Die für Knizia typische Minderheitenwertung hat schon bei Euphrat & Tigris (und anderen Spielen) gut funktioniert, ermöglicht hier aber durch die offen sichtbaren Punktzahlen zusätzliche taktische Einflussmöglichkeiten. Statt sich nur auf die eigenen Punkte zu konzentrieren, ist häufig auch das Blockieren der Mitspieler in bestimmten Symbolfarben eine geeignete Vorgehensweise. Die manchmal aber auch voraussetzt, dass die Mitspieler eben „mitspielen“. Zu viert ist dies meist schwierig, da häufig jeder nur auf sich selbst konzentriert ist. Andererseits wird das Spielfeld aber auch erst bei vier Spielern richtig gefüllt und erweckt weniger den Eindruck einer reinen „Schienen“legerei, wie es in manchen Zweierpartien der Fall ist.
Die ästhetisch nicht ganz so interessanten Spielsteine passen leider nicht so recht zu den optisch interessanten Türmchen. Dass durch die freie Ablegerei häufig Steine und Türme verschoben werden, stört dagegen nicht ganz so sehr. Da sich insgesamt jedoch keine richtigen Strategien entwickeln lassen, bleibt ein fader Beigeschmack der Belanglosigkeit. In Summe wirkt Genial Spezial genau so abstrakt, wie die Urversion, die noch ganz einfach „Einfach Genial“ hieß. Nur werden nun eben Strecken gelegt und Stationen miteinander verbunden, was auch gut als einfaches Eisenbahnspiel hätte durchgehen können. Doch Eisenbahnspiele sind wohl grad nicht in Mode.
Fazit
Genial Spezial hat mit Einfach Genial neben dem Namen gerade mal die Form der sechseckigen Felder und Spielsteine gemein. Ansonsten handelt es sich dabei eigentlich um ein vergleichsweise einfaches Spiel um Bahnlinien, die möglichst viele Groß- und Kleinstädte verbinden sollen. Der Einstieg fällt leicht, doch das Material lenkt nicht von den Schwächen des Konzepts ab. Die von Hrn. Knizia altbekannten Zutaten bieten in dieser neu zusammen gemixten Form insbesondere für drei Spieler zwar ein durchaus reizvolles, kurzweiliges Vergnügen, doch verliert dieses bereits nach wenigen Partien etwas an Reiz.
6 | Cyberian 29.05.2009 | |
5.5 | niggi 03.08.2009 | |
4.5 | rolf.gerhard 12.08.2009 | |
6 | gaulhuber 21.07.2013 |
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