DOWNFORCE
Verlag: Iello [->]
Autor: Rob Daviau, Justin D. Jacobson, Wolfgang Kramer
Grafik: Tavis Coburn, Michael Crampton
Ziel
Top Race dürfte das meistaufgelegte Rennspiel der vergangenen Jahrzehnte sein -Verlagswechsel inklusive. Nach Ass, Aldi(!) und Pegasus schickt nun Iello die kleinen Boliden erneut ins Rennen. Und damit die Ähnlichkeiten nicht sofort auffallen, hat man das Ganze einfach in "Downforce" umbenannt.
Regeln
Bei Top Race Downforce werden zunächst sechs Fahrzeuge unter den Spielern versteigert, bevor die zahlreichen Handkarten reihum ausgespielt werden. Diese zeigen Bewegungsweiten von meist mehreren Fahrzeugen, die nacheinander vom jeweils aktiven Spieler so weit wie möglich ausgefahren werden müssen. Spurverengungen und Kurven sorgen dabei für Staus, ohne Unfälle oder Schäden nach sich zu ziehen. Bei Überschreiten von drei Fahrbahnmarkierungen müssen Tipps fürs Treppchen abgegeben werden. Der richtige Riecher wird dabei ebenso belohnt, wie die tatsächliche Platzierung, die am Ende für die Fahrer herausspringt. Es gewinnt der Spieler, der den größten Gewinn gemacht hat.
Die wesentlichen Änderungen gegenüber Top Race sind:
- Es gibt keine Spurt/Panne-Karten mehr.
- Es gibt Spezialkarten mit Sonderfähigkeiten (z.B. eigenes Fahrzeug stets selbst bewegen), die zusammen mit den Autos vergeben werden.
- Die besonders starken Einzelspurtkarten (Wert 8 statt 10) werden nicht eingemischt, sondern ebenfalls mit dem Auto vergeben.
- Anstelle von Geldscheinen wird ausschließlich mit Notizzetteln gearbeitet.
- Es wird nur 1 Rennen gefahren (statt 3).
Meinung
Top Race war nicht nur sehr erfolgreich, sondern auch eines der besten Rennspiele aller Zeiten. Wir konzentrieren uns daher auf den direkten Vergleich: Die neuen Spezialkarten sind unterschiedlich mächtig und trotzdem nur selten nutzbar. Ständig darauf achten zu müssen ist jedoch ermüdend, ihr Mehrwert ist somit gering. Dagegen war es durchaus eine gute Idee, die stark asymmetrische Kartenverteilung auszugleichen und die besten Spurtkarten an ihre Fahrer zu binden. Allerdings wurde das Gleichmachen ordentlich übertrieben, denn durch die fehlenden Pannenkarten gibt es nicht nur keinen Grund mehr, an der Spitze des Feldes vorsichtig zu bleiben, nein, es kommt noch viel schlimmer: Wer zu Beginn vorne liegt (meist der Startspieler), darf sich vielen/allen Wetten sicher sein und wird somit auch noch von den Mitspielern gepuscht. Anstelle spannender Rennen bleiben Führungswechsel meist aus -ein Problem, das auch der Formel 1 der vergangenen Jahrzehnte bekannt ist.
Die aus Überraschungseiern stammen könnenden Fahrzeuge sind etwas größer als die der Top Race Ausgaben, gleiches gilt für die hässlichen Streckenpläne. Dafür überzeugt das großartige Cover, das Action verspricht und eine endlich quadratische Schachtel ziert. [Völlig misslungen war dagegen der Siegespodest-Promo-Stanzbogen, der zwar nicht zum Umfang des eigentlichen Spiels gehört, aber vom Verlag in geringer Auflage kostenlos verteilt wurde. Bei diesem Siegespodest wurden falsche Maße genommen, sodass eine Lücke von ca. 1 cm klafft und das ganze Teil nur mit starkem Biegen und Sekundenkleber nutzbar gemacht werden kann. In die Schachtel passt es dann aber nicht mehr rein und landet entweder als Staubfänger in der Vitrine oder dann doch im Papierkorb.]
Dass die Titeländerung notwendig war, mag angesichts der zahlreichen Unterschiede angemessen sein, aber "Downforce"? Die deutsche Übersetzung hieße "Anpressdruck", was hier dem Gegenteil von "Auftrieb" entspricht, und ist als Titel zumindest im deutschen Sprachraum nicht besonders brauchbar. Immerhin sind Fahrzeuge und Spielplan mit Top Race kompatibel.
Fazit
Diese veränderte Neuauflage von Top Race ist immer noch gut, kann beim hohen Spannungs- und Spaßfaktor aber nicht ganz mithalten. Wer jedoch einen neuen Rennplan sucht oder neue Fahrzeuge benötigt, kann Downforce zumindest als Ersatzteillager mit Einsteiger-Variante gebrauchen.
7 | cp 28.02.2019 | nicht ganz so gut wie die Vorgänger, aber immer noch schön. Quasi wie die Formel 1: Früher war alles besser, als die Regularien noch überschaubar blieben... |
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