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Datenblatt image
ID 15217

DER RINGKRIEG


cover
Jahrgang: 2012

Verlag: Heidelberger Spieleverlag [->]
Autor: F.Nepitello,M.Maggi,R.Di Meglio
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2-4

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180-360

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ab 14


f5
Bewertung angespielt: 7.2 von 10
punkte

Score gesamt: 58.5% von 100
score
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Rezension

Ziel

In 2004 sorgte Der Ringkrieg von Nexus Games erstmals für Aufsehen, ermöglichte das monumentale Werk doch, alle drei Filme in einem Stück durchzuspielen. (Zumindest die wesentlichen Teile davon.) Nun gibt es eine Neuauflage von Ares Games, die materialseitig deutlich überarbeitet wurde. Eine 48 Seiten starke Anleitung (ent)führt in Tolkiens Reich der Orks und Zwerge…

Regeln

Der Ringkrieg ist ein klassisches 2-Parteien-Spiel, das sich aber auch gut für Teams eignet. Die Spieler übernehmen die "Guten" (die "Freien Völker": Elben, Gondor, Rohan, die Zwerge und die Nord-Allianz) beziehungsweise die "Bösen" (Sauron, Saruman, die Südländer und die Ostlinge) und führen ihre Heerscharen in den Kampf. Die Ziele der beiden Seiten unterscheiden sich jedoch: Während Sauron und seine Verbündeten feindliche Siedlungen im Wert von 10 Punkten erobern oder die Ringgemeinschaft korrumpieren müssen, "genügen" den Freien Völkern die Eroberung von 4 Punkten oder die Zerstörung des Rings. Beide Seiten können also entweder durch den Ring oder durch militärische Überlegenheit gewinnen.

Jeder Seite stehen eine Handvoll Würfel zur Verfügung, mit denen unterschiedliche Aktionen ausgeführt werden können. Die Freien Völker starten mit nur vier Würfeln, Sauron dagegen schon mit sieben. Im weiteren Verlauf kommen später durch das Eintreten bestimmter Ereignisse weitere Würfel hinzu, beispielsweise durch das Auftauchen Sarumans oder die Krönung Aragorns. Mit den Würfelergebnissen können die Spieler entsprechend den gewürfelten Symbolen ihre Aktionen durchführen: Neue Armeen rekrutieren, Armeen oder Ringgeister bewegen, Aktionskarten ausspielen, die Ringgemeinschaft voran bringen, mit Saurons Auge suchen oder die beteiligten Völker auf den kommenden Krieg vorbereiten.

Viele Aktionen lassen sich nur unter bestimmten Voraussetzungen ausführen. Die Freien Völker können beispielsweise nur dort neue Einheiten rekrutieren, wo sich das entsprechende Volk bereits im Krieg mit Sauron und seinen Verbündeten befindet. Dies erreicht man durch das Verschieben des entsprechenden Völker-Markers auf der Politik-Leiste, oder man wartet einfach auf Saurons Angriff. 
Die Armeen beider Seiten bestehen aus über 200 detaillierten Plastikfiguren, die sich in vier Kategorien unterscheiden: Reguläre Soldaten, Elitetruppen, Anführer und Charaktere. Zu letzteren zählen die Mitglieder der Ringgemeinschaft, der Hexenkönig von Angmar, Saruman und Saurons Mund. Treffen zwei verfeindete Armeen aufeinander, muss jede Seite so viele Würfel werfen, wie Soldaten und Elitetruppen in der eigenen Armee vorhanden sind - höchstens aber fünf. Getroffene Elitetruppen werden zu regulären Einheiten degradiert, getroffene reguläre Einheiten werden vom Spielfeld entfernt. Für jeden Anführer, der an einer Schlacht beteiligt ist, darf ein Würfelwurf wiederholt werden. Auch manche Charaktere besitzen die Eigenschaft, Anführer zu sein. Besiegte Einheiten der Freien Völker werden ganz aus dem Spiel entfernt, Einheiten Saurons kommen zurück in seine Reserve.

Damit ergibt sich für den Spieler der "guten Seite" natürlich das Problem, das Spiel auf lange Sicht militärisch nicht gewinnen zu können. Er sollte daher das Ziel verfolgen, die Ringgemeinschaft vorwärts zu bringen. Jedes Mal, wenn er einen Würfel hierfür einsetzt, wird auf einer Leiste am Rand des Spielplans die zurückgelegte Strecke der Gemeinschaft markiert. Verwendet der Sauron-Spieler einen oder mehrere Würfel als "Saurons Auge", so darf er bei jeder Bewegung der Gemeinschaft würfeln, ob sie entdeckt wird. Gelingt dies, passieren zwei Dinge: Zum einen muss sich die Gemeinschaft zeigen, d.h. die entsprechenden Charakter-Figuren werden auf dem Spielbrett so viele Felder fortbewegt, wie auf der Bewegungsleiste am Rand vermerkt ist. Zum anderen gibt es für die Gemeinschaft Korruptions-Punkte, die ebenfalls auf einer Leiste festgehalten werden. Diese Punkte lassen sich im Laufe des Spiels durch das Heraustrennen einzelner Charaktere aus der Gemeinschaft reduzieren, ebenso durch das Erreichen bestimmter Städte. Erreichen Frodo und Sam irgendwann einmal Mordor, müssen sie dort gegen ihre Korruptionspunkte würfeln - und spätestens dort wäre es vorteilhaft, wenig davon zu haben.

Gelingt es, den Ring auf diese Weise in Mordor zu vernichten, haben die Freien Völker gewonnen. Erreicht der Korruptionslevel der Gemeinschaft das Maximum auf der Skala, gewinnt Sauron. Schafft es einer der Spieler, die jeweils benötigten Feindstädte zu erobern, endet das Spiel mit einem militärischen Sieg der jeweiligen Seite.

Meinung

Auch die zweite Auflage des thematisch sensationell gut umgesetzten Ringkriegs wuchert mit opulentem Spielmaterial, das gegenüber dem Erstling im Wesentlichen in diesen Punkten verändert wurde:

  1. Es wurden schwerwiegende Übersetzungsfehler korrigiert. Damit entfällt nun das vorher unumgängliche Nachschlagen in der Originalregel. Zwar ist die Anleitung noch immer sehr lang und textlastig, doch lässt sich damit viel besser umgehen.
  2. Die Spielkarten sind deutlich größer geworden und entsprechen nicht mehr den Normalmaßen. Ganz im Gegensatz zur Schriftgröße, die nun endlich lesbar ist und keinen Augenkrebs mehr verursacht.
  3. Es wurden neue Nazgul(Ringgeister)-Miniaturen geformt, die nur etwa die halbe Größe besitzen (gegenüber der Vorgängerversion) und damit auf dem Plan weniger auffallen. Vor allem fallen sie aber auch nicht mehr ständig um, was wohl die Ursache für die Änderung gewesen ist.

Leider nicht geändert wurden die restlichen Figuren. Die Einheiten der Freien Völker sind noch immer in einheitlichem Himmel-Blau und die Saurons in einheitlichem Hölle-Rot. Es ist weiterhin zwar einfach zu erkennen, zu welcher Seite eine Figur gehört, die Unterscheidung zwischen den Völkern (vor allem bei den Freien Völkern) gestaltet sich jedoch mitunter als etwas schwieriges Unterfangen. Empfehlenswert ist es daher, zumindest die Figurensockel zu markieren bzw. unterschiedlich anzumalen.

Der Spielablauf lässt über diese kleinen Hindernisse jedoch bequem hinwegsehen, denn er bietet weiterhin beiden Seiten eine Unmenge von Handlungsmöglichkeiten. Jede Aktionskarte lässt sich beispielsweise entweder als Aktion einsetzen, oder im Kampf zur Unterstützung verwenden. Für beide Fälle gibt es eine entsprechende Aktionsbeschreibung, sodass man stets abwägen muss, welche Option in welcher Situation den größeren Nutzen bringt. Man kann das Spiel analog zum Film spielen (mit all den vielen Details, die man kaum in einem einzigen Spiel zusammen vermutet hätte), es kann aber auch ganz anders laufen. Sicherlich, für die Freien Völker ist es empfehlenswert, Gondor und Rohan schnellstmöglich in den Kriegszustand zu bringen, um Verstärkung rekrutieren zu können - aber ob man voll und ganz auf die Ringgemeinschaft setzt, oder vielleicht eine überraschende Militäroffensive plant, hängt ganz von den Spielern ab. Wenngleich sich der Spieler der Guten Seite vorsehen muss, denn allzu schnell ist der Nachschub für Rohan verbraucht, Gondor besiegt und Minas Tirith belagert.

Manche Aktionen werden durch bestimmte Bewegungen des Gegenspielers provoziert, andere ergeben sich durch das Ziehen der richtigen Karten zum entsprechenden Zeitpunkt. Dadurch, dass es für beide Seiten unterschiedliche Kartenstapel gibt, bleibt das Kartenglück während des Spiels im überschaubaren Rahmen.

In unseren Spielen kam es häufig zu entscheidenden Schlachten um Isengard, während die Ostlinge und Zwerge eher selten aktiv ins Geschehen eingriffen. Grundsätzlich sollte der Sauron-Spieler die Bewegungen der Ringgemeinschaft zu unterbinden versuchen, denn militärisch ist er auf lange Sicht in jedem Fall überlegen. Daher braucht er sich auch nicht auf militärische Experimente einlassen, wie beispielsweise den Versuch, das Auenland zu besetzen.

Fazit

Der Ringkrieg ist ein absoluter Pflichtkauf für alle Tolkien-Fans –dies gilt für die überarbeitete Neuauflage noch mehr als für ihren Vorgänger. Im Grunde genommen sollte sich sogar jeder Besitzer der alten Ausgabe überlegen, auf die Ares-Version umzusteigen. Sie ist einfach in allen Punkten überlegen.
Selbst für diejenigen, die mit dem Herrn der Ringe nicht ganz so viel anfangen können, bietet dieses Spiel viele Stunden spannende Unterhaltung mit vielen taktischen Möglichkeiten. Allein schon durch die Spieldauer von ca. 3 bis 6 Stunden.


2012-09-26, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
6.5cp
24.09.2012
Bewertung ist aus Sicht von jemandem, der im Kino eingeschlafen ist. :) Echte Herr-der-Ringe-Fans sollten eher 10 Punkte geben, "einfache" Fantasy-Spieler zu etwa 8 Punkten tendieren. Großes Kino für die Zielgruppe!
8nele2505
21.09.2018

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