DER MARKT VON ALTURIEN
Ziel
Regeln
Meinung
Die folgende Rezension erschien in ähnlicher Form beim Reich der Spiele.
Der Markt von Alturien - ein klangvoller Name für den ersten Teil einer Spielereihe. Deren Spiele -natürlich möchte man sagen- außer dem Namen eigentlich nicht viel gemeinsam haben und bestenfalls zu Marketingzwecken missbraucht werden. Doch hinter der voluminösen Verpackung finden wir kein neues Spiel, sondern einfach nur eine Neuauflage von Wolfgang Kramers "City", das Ende der Achtziger Jahre von Jumbo verlegt wurde.
s Dass die "City" nun einen Namen trägt, ändert am Spielgefühl vermutlich nichts. Das Spielmaterial wurde jedoch deutlich verbessert und mehr als nur dem Zeitgeist angepasst. Durch die Strassen des Marktes bewegen sich liebevoll gestaltete Plastikfiguren, die die "Kunden" der Marktstände darstellen. Zur Bewegung wird ein Würfel eingesetzt, der dem aktiven Spieler leider nur die Wahl lässt, welchen Kunden er mit der gewürfelten Zahl fortbewegen möchte. Da stets nur eine Figur auf einem Feld stehen darf und Kunden immer nur vorwärts in aktueller Bewegungsrichtung ziehen dürfen, werden die Handlungsmöglichkeiten häufig stark eingeschränkt. Bisweilen kann es sogar vorkommen -und das offenbar gar nicht mal so selten!- dass sich klumpenförmige Besuchermassen in einer Ecke des Spielbretts ansammeln und diese mangels Bewegungsmöglichkeiten nicht wieder verlassen können.
Doch die Fortbewegung ist furchtbar wichtig, denn nebenbei erwerben die Spieler auch Marktstände, und nur wer Kunden an die eigenen Stände schafft, bekommt dafür Siegpunkte. Besonders lukrativ sind die dunklen Felder, denn während Kunden normalerweise nur direkt nach der Bewegung Punkte bringen, halten sie sich an den besonders interessanten Marktständen gerne auch länger auf und bringen zusätzliche Punkte. Stehen vor den Ständen des führenden Spielers also viele Kunden, und vielleicht auch noch die besonders zahlungsfähigen, so müssen die Mitspieler versuchen, diese Figuren fortzubewegen. Gelingt ihnen dies nicht, weil Würfel oder Position der Figuren dies verhindern, ist der führende Spieler schon frühzeitig nicht mehr einzuholen.
Echte Strategie kommt bestenfalls beim Aufbau der Marktstände zum Tragen, denn es gibt zusätzliche Boni für Mehrheiten in den einzelnen Marktvierteln. Da sich Marktstände aber auch versetzen lassen, bieten sich viele Gelegenheiten zum Ärgern der Mitspieler. Auf jeden Fall sollte man sich auf 2-3 Viertel konzentrieren und keine Märkte in nicht-dominierten Gegenden verschwenden, denn die Markterlöse (=Siegpunkte) ermitteln sich aus dem Produkt der Wertigkeiten von Kunde und Marktstand, wobei es für eine Mehrheit noch Extrapunkte gibt.
Wenn alle Spieler beim Markt von Alturien nicht allzu viel planen und munter aus dem Bauch spielen, kann sich daraus ein lockerer und familientauglicher Ablauf ergeben, zumal auch die Spielzeit überschaubar ist. Da ist dann auch schon mal eine Revanche drin. Das war's dann aber auch schon, denn leider wurde versäumt, das alte City redaktionell ein wenig aufzubereiten und zumindest die vielen Pattsituationen zu verhindern. In der Masse der guten Neuerscheinungen gibt Alturien damit jedenfalls keine gute Figur ab.
Fazit
4 | cp 26.04.2009 | |
5.5 | niggi 26.04.2009 | |
5 | jens 07.06.2009 | |
4.5 | markus 17.06.2009 | |
3 | rolf.gerhard 12.08.2009 | |
5 | arkadia 01.09.2009 |
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Komplexität: durchschnittlich
Kommunikation: gering
Interaktion: gering
Einfluss: gering