Folge angespielt auf Facebook Folge angespielt auf Twitter Folge angespielt auf YouTube angespielt RSS-Feed

   
Datenblatt image
ID 17158

DER HOBBIT - DIE SCHLACHT DER FüNF HEERE


cover
image

image

image


f5
Bewertung angespielt: 7.0 von 10
punkte

Score gesamt: 58.0% von 100
score
Hier bestellen:
Spiele-Offensive.de - Deutschlands größtes Sortiment aus Gesellschaftsspielen




Rezension

Ziel

Die Schlacht der fünf Heere thematisiert das große Finale von J.R.R. Tolkiens Roman Der Hobbit, dem Wegbereiter der Herr-der-Ringe-Trilogie. Ein Spieler befehligt die Armeen des Schattens und führt Orks, Goblins und Wargen in den Kampf, um die freien Völker zu vernichten. Seine Gegner übernimmt die Kontrolle eben dieser -also Elben, Zwerge und Menschen-, und stellt sich den angreifenden Horden entgegen.

Regeln

Zu Beginn jeder Runde erhalten die Spieler ein paar Aktionswürfel, deren Menge sich im Laufe der Partie verändern kann. Sie werden abwechselnd eingesetzt, um entsprechende Aktionen auszuführen. Die Freien Völker dürfen zudem bis zu drei Generäle aktivieren und deren besondere Führungsfähigkeiten nutzen. Der Schatten hingegen darf genauso viele Schicksalsplättchen nacheinander aufdecken, was für ihn meistens vorteilhaft ist. Die auf dem letzten aufgedeckten Plättchen abgebildete Zahl bestimmt jedoch das Voranschreiten auf der Schicksalsleiste, woran der Schatten kein Interesse hat.
 
Mit den Würfeln können die Spieler:

  • Armee: eine Armee bewegen und anschließend angreifen, oder 2 Armeen bewegen, oder eine Region mit allen benachbarten Einheiten angreifen
  • Musterung: neue Einheiten rekrutieren oder Schadensmarker entfernen
  • Charakter: Armee mit Anführer 2 Felder bewegen oder 1 Feld und Angriff, oder alle Charaktere bewegen
  • Ereignis: Ereignis- und Geschichtenkarte ziehen 
  • nur Freie Völker: Joker (Wille des Westens): eine beliebige Aktion wählen
  • nur Schatten: Lidloses Auge: auf allen vier Musterungsplätzen neue Goblins rekrutieren, mit Goblin-Armee bewegen und Angreifen, oder 2 Goblin-Armeen bewegen

Alternativ darf anstelle eines Würfelsymbols auch eine passende Aktionskarte ausgeführt werden.
 
Karten werden von zwei verschiedenen Stapeln gezogen: von einem gemeinsamen Ereigniskartendeck (30 Stück), sowie von einem individuellen Geschichtendeck (je 20). Für noch mehr Story sorgt die Schicksalsleiste, denn sobald der Marker die entsprechenden Felder erreicht, werden nach und nach die Charaktere Bilbo, Thorin Eichenschild, der Fürst der Adler, sowie Beorn aktiviert, wodurch künftig ihre starken individuellen Fähigkeiten genutzt werden können.
 
Im Kampf erhält diejenige Fraktion eine "Geländeüberlegenheit" in Form einer zusätzlichen Ereigniskarte, die über mehr Einheiten verfügt, die das gegebene Gelände (Geländearten: Hügel, Berge, Sümpfe, Ebenen, Ruinen) bevorzugen. Danach werden wiederholt Manöver ausgeführt (Handkarten gespielt) und Kampfwürfel geworfen (gemäß Armeestärke), wobei es der Führungswert eines Anführers erlaubt, eine entsprechende Anzahl Würfel neu zu werfen. Normalerweise wird gekämpft, bis nur noch eine Partei übrig ist. Rückzug und Flucht in ein benachbartes Gebiet sind jedoch ebenfalls möglich.
 
Kontrolle über Wehranlagen (Rabenberg, Vordertor, Östlicher Ausläufer) und Siedlungen (Ruinen von Thal, Lager, Untere Hänge, Verfallene Brücke) bringen dem Schattenspieler Punkte. Er gewinnt, wenn er am Ende eines Zuges 10 Siegpunkte erreicht hat. Die Freien Völker gewinnen dagegen, wenn Bolg eliminiert wird, Beorn bei einem schwachen Schatten ins Spiel kommt oder das letzte Feld der Schicksalsleiste erreicht wird.

Meinung

Den Ablauf übersichtlich zu umreißen, ist ähnlich wie beim Ringkrieg Schwerstarbeit. Die zugrunde liegenden Regeln sind zwar weder übermäßig kompliziert oder spektakulär, doch durch die Verzahnung vieler Details wird eine Partie schnell unübersichtlich. Es gibt so viele Dinge zu bedenken und zu optimieren. Wann sollte verstärkt rekrutiert werden? Welche Positionen sollten verteidigt werden? Wie reagiert man auf die Aktionen des Gegners? Welche Anführerfähigkeiten werden wie am erfolgversprechendsten eingesetzt? Welche Würfelsymbole werden zuerst eingesetzt, welche später? Welche werden durch Karten ersetzt? Muss noch auf potentiell gefährliche Aktionen des Gegners reagiert werden? Und, und, und. 
 
Die Schlacht der Fünf Heere ist durch diese verwirrende Detailverliebtheit ähnlich atmosphärisch dicht, wie bereits erwähnter Ringkrieg. Auch die Mechanismen sind überwiegend identisch, was für erfahrene Ringkrieg-Spieler ein erheblicher Vorteil ist. Die Unterschiede zwischen diesen beiden epochalen Werken liegen wie bei den Filmen in der Dichte der Story: Während beim Vorgänger zahlreiche Gefährten einzeln oder in Gruppen durch die Gegend zogen, um "Abenteuer zu erleben", d.h. Konflikten aus dem Weg zu gehen, ist hier die Auswahl nutzbarer Charaktere nicht nur deutlich geringer, alles konzentriert sich auch "nur" auf die Schlacht. (Nicht, dass dies grundsätzlich beim RingKRIEG anders gewesen wäre. Aber dort fiel es nicht so stark auf.)
 
Ein weiterer wichtiger Punkt: Der Ringkrieg ließ sich auch prima in Teams spielen, die Schlacht ist dagegen mangels Vielschichtigkeit der Storyelemente eigentlich nur zu zweit vernünftig spielbar. Umgekehrt formuliert: Wen Ringträger & Co immer schon gestört haben, kann sich hier endlich auf das Wesentliche konzentrieren. Außerdem lässt sich der Schlachtverlauf nur wenig beeinflussen: Anfangs muss ein schnelles Voranmarschieren des Schattens hingenommen werden, bevor früher oder später dank Schicksalsleiste starke Helden das Blatt noch wenden (können).
 
Das üppige Material ist in bewährter Miniaturen-Qualität, wie man es auch schon vom Ringkrieg kennt. Ein zusätzliches Bemalen oder Markieren der Figuren ist im Normalfall nicht notwendig, da hier weniger Fraktionen involviert sind und die Übersicht nicht so schnell verloren geht. (Richtige Profis bemalen ihre Figuren natürlich trotzdem...)

Fazit

Horden von Goblins klettern über den Einsamen Berg -können Gandalf und Thranduil sie aufhalten? Oder wird Bolg, Sohn des Azog, am Ende erfolgreich sein? Am Ende dieser epischen Materialschlacht wird definitiv eine Seite siegreich sein. Die großen Ähnlichkeiten zum Ringkrieg erleichtern den Einstieg, die Konzentration auf die Schlacht, nahezu ohne Vorgeplänkel, reduziert jedoch auch die Handlungstiefe. Dennoch erleben wir bei vergleichbarer Spieldauer bei der Schlacht der Fünf Heere eine atmosphärisch dichte Tolkien-Welt, wie sie auch im Film Der Hobbit zu bestaunen war. Wer von Herr der Ringe & Co nicht genug bekommen kann, sollte sich dieses Spiel daher nicht entgehen lassen.


2016-06-15, Carsten Pinnow (cp)



[+] Bildergalerie




Bewertungen
7cp
07.06.2016
epochales Duell

Bewertung abgeben

Um dieses Spiel bewerten zu können, musst Du eingeloggt sein. Für Deine Bewertung erhäst Du Playback-Punkte.
 
Diese Seite wurde insgesamt 6050 mal aufgerufen. Mehr Rezensionen auf unseren Partnerseiten:
partnerpartner partner
  












TwfkaL - The website formerly known as Ludoversum