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ID 12338

DAS PERFEKTE ALIBI


cover
Jahrgang: 2009

Verlag: Heidelberger Spieleverlag [->]
Autor: Pascal Roussel, Christian Lemay
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5-20

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30

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ab 10


Material: mittelmässig
Komplexität: gering
Kommunikation: sehr hoch
Interaktion: sehr hoch
Einfluss: hochf5
Bewertung angespielt: 6.2 von 10
punkte

Score gesamt: 58.8% von 100
score
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Rezension

Ziel

Zwei Spieler werden verdächtigt, ein Verbrechen begangen zu haben. Gelingt es ihnen ihr Alibi glaubwürdig zu vertreten, oder können die Fahnder sie mittels geschickter Befragung überführen?

Regeln

Ein Spieler wird zum Obersten Richter ernannt. (In der Regel jemand, der das Spiel bereits gut kennt, dem es gehört, oder der die Mitspieler dafür in die Pizzeria einlädt…) Dieser wählt zwei verdächtige Spieler aus, denen ein Verbrechen zur Last gelegt und ein Alibi-Aufenthaltsort zugeteilt wird. Erfahrene Mitspieler können sich alternativ auch eigene Anschuldigungen und Alibis selbst ausdenken. Alle anderen Spieler sind „Fahnder“, deren Aufgabe es ist die beiden Täter zu überführen.

Die beiden Beschuldigten erhalten drei Minuten Zeit, sich abseits der restlichen Runde (z.B. in einem separaten Raum) ungestört zu beraten und abzusprechen. Währenddessen bereiten sich die Fahnder auf das Verhör vor. Sie einigen sich auf ca. acht bis zehn Fragen, die sie den Angeklagten stellen wollen. Danach werden die beiden mutmaßlichen Täter einzeln hereingebeten und befragt. Die Fragen müssen sich direkt auf das Alibi beziehen und einigermaßen kurz zu beantworten sein. Der Oberste Richter achtet darauf, dass die Regeln jederzeit korrekt eingehalten werden.

Unterscheiden sich nun die Mehrzahl der Antworten beider Angeklagten signifikant voneinander, werden sie schuldig gesprochen und verurteilt. Andernfalls erfolgt ein Freispruch. Ähnlich wie bei den Fragestellungen müssen auch bei den Antworten auf ein paar Kleinigkeiten geachtet werden. So sind beispielsweise Serienantworten untersagt. (Beispielsweise jede Frage nach einer Zahl mit derselben zu beantworten.) Optional kann ab ca. 14 Spielern auch eine ungerade Anzahl davon als Geschworene eingesetzt werden. Diese fällen dann das Urteil.

Meinung

Das perfekte Alibi enthält 16 recht harmlose Vergehen sowie über 70 verschiedene Alibis. Diese reichen von „im Kino“ bis hin zum „im Sexshop“. Wenn die Karten zufällig gezogen werden, kann das Ergebnis sehr witzig, aber auch sehr langweilig sein –je nachdem, was kommt. Eine Anklage könnte zum Beispiel darin bestehen, dass der Täter in den frühen Morgenstunden einen Taubenschlag geöffnet hat, damit die Tauben den Dienstwagen des Bürgermeisters vollschei beschmutzen. Wenn da das gezogene Alibi nun „in Kino“ lautet, klingt das schon von vornherein etwas unglaubwürdig.

Und gerade diese weniger schlüssigen Geschichten sind es, die das Spiel witzig machen. Während die beiden Beklagten sich den Kopf darüber zerbrechen, welche Fragen sie wohl gestellt bekommen um sich auf eine gemeinsame Antwort einigen zu können, schweifen die Fahnder gerne etwas aus und erkundigen sich öfter mal nach Dingen, die sie eigentlich überhaupt nichts angehen. Da ist es dann gut, wenn wenigstens der Richter sich an die Gesetze (Spielregeln) hält.

Eher schon absurd geht es mit den Fortgeschrittenen-Alibis zu. Diese sind vom Kaliber „Das glaubt Dir doch kein Mensch, selbst wenn Du Dich dabei gefilmt hast…“. Und was genau soll man eigentlich von jemandem halten, der behauptet von Ufos entführt gewesen zu sein, als er mit seinem Pkw bei einem Verkehrsunfall beobachtet wurde? In solchen „speziellen“ Fällen gibt es nichts Schöneres, als sich bei der Befragung zurückzulehnen und das Geschehen wie bei einem Film zu beobachten. Für die Beklagten, die Fahnder und den Richter scheidet diese Möglichkeit leider aus – sie müssen ja „arbeiten“.

In den meisten Fällen sind die Vorlagen aber bei weitem nicht so kurios und verlangen ein wenig humoristisches Talent der Beteiligten. Das perfekte Alibi steht und fällt mit der Gruppe und funktioniert deshalb nicht immer. Je größer die Mitspielerzahl wird, desto schwieriger wird es zudem, die weniger Beteiligten zu unterhalten. Geschworene zu haben mag zwar gut klingen, geht aber meistens schief. Entweder sie halten sich an die normalen Regeln –und treffen somit keine eigene Entscheidung-, oder ihr Verhalten und damit der Spielausgang ist völlig willkürlich und kaum beeinflussbar. Sollte tatsächlich mit Geschworenen gespielt werden, darf auf keinen Fall ein schwieriges Alibi gewählt werden, sonst ist die Verurteilung gewiss.

Fazit

Das perfekte Alibi stellt hohe Ansprüche an die Mitspieler, die diese nicht immer erfüllen können. In der richtigen Gruppe ist dieses Spiel von höchstem Unterhaltungswert, der sich aber schnell abnutzt. Es ist daher wenig ratsam mit großen Gruppen zu spielen, wenn jeder einmal Angeklagter sein will. Am besten einfach mal mit ca. 5-8 Spielern ausprobieren und selbst entscheiden, ob der eigene Spielerkreis geeignet ist. Für gemischte Spielergruppen (z.B. bei Spieletreffen) ist das perfekte Alibi aber garantiert eine kurzweilige Unterhaltung für etwa eine halbe Stunde.


2009-08-18, Carsten Pinnow (cp)



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Bewertungen
6cp
18.08.2009
Mal was anderes.
6.5donvanone
04.11.2009
Stark Mitspielerabh?ngig, kann aber sehr lustig werden

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